Neuer Glanz für Mount Congreve Gardens

Mount Congreve
Mount Congreve Gardens in Irland erstrahlen in neuem Glanz. – Foto Tourism Ireland

Die Mount Congreve Gardens in Irland sind nun wieder zugänglich. Die aufwändige Neugestaltung hatte ein Budget von immerhin sieben Millionen Euro verschlungen. Zur Anlage gehören insgesamt mehr als 28 Hektar Waldland mit einem 1,5 Hektar großen Walled Garden und mit insgesamt 16 Kilometer Spazierwegen. Bekannt ist Mount Congreve, rund zehn Minuten westlich von Waterford City gelegen, aufgrund seiner prachtvollen Gartenanlagen, nun erwartet Gartenfreunde eine Vielfalt an Eindrücken und ein Erlebnis der besonderen Art. Die Arbeiten an einer Neukonzeption haben zugleich zu einer Neubelebung des Gartenerlebnissen geführt: Interessierte können nun auf drei verschiedenen Wanderrouten die Geschichte von Mount Congreve und seiner botanischen Sammlung genießen und erfahren.

Die Erkundung des Anwesens beginnt im Country House. Es stammt aus dem 18. Jahrhundert. Dort erzählt eine audio-visuelle Ausstellung die Geschichte der Congreve Family. Vom Foyer aus kann man einen Blick auf den „Chinese Room“ erhaschen, mit handgemalten Tapeten, die in der Nähe des chinesischen Hafens Canton/Guangzhou entstanden, wahrscheinlich in den 1790er-Jahren. Es heißt, diese seien die einzigen noch existierenden dieser Art weltweit.

1.200 Meter langes Blütenmeer

Insbesondere im Frühjahr und Frühsommer wandeln sich die Mount Congreve Gardens in ein Blütenmeer. – Foto Tourism Ireland

Highlights der Gärten sind der „Herman Dool Magnolia Walk“, der „Walled Garden“ und der „Woodland Garden“ mit seinen über 50 Arten von Lavendelheide. Im Frühling und im Sommer sind die Gärten überflutet von den Blüten der Azaleen und Kamelien, von Magnolien und Rhododendren. Im Spätsommer führt ein 1,2 Kilometer langer Weg zu einem Blütenmeer von Hortensien: allein 90 verschiedene Sorten gedeihen hier. Der „Mahonia Walk“ führt zu über 30 Spezies von Mahonien, die winters mit ihren gelben und roten Blüten in allen Schattierung prunken. Eine besoonders schöne Aussicht auf den River Suir bietet eine kleine Anhöhe, von hier hat der Besucher einen wunderbaren Überblick über die Tausende verschiedene Baumarten, Sträucher und Pflanzen von Mount Congreve Gardens.

Ein Besucherzentrum wurde im Courtyard und in den vormaligen Stallungen am Ostflügel eingerichtet: Hier serviert das „Stables Café“ lokale Produkte mit Kräutern und Gemüsen aus dem Mount Congreve Küchengarten. Zu den Besonderheiten unter den Souvenirs gehören lokale Delikatessen und schöngeistige Getränke wie Mount Congreve Garden Woodland Gin und Mount Congreve Garden signature scented Soaps für nach dem Essen. Weitere Informationen unter www.mountcongreve.com.

Hintergrund

Neben Pflanzenpracht vereinen die Gärten zahlreiche Blickfänge. – Foto Tourism Ireland

Die Parks und Landschaftsgärten in Irland entstammen primär der englischen Kolonialzeit. Der herrschaftliche „englische Garten“ des Landadels entstammt großräumig gedachter Landschaftsarchitektur, vornehmlich des 18. Jahrhunderts. Idealtypisch an den Idyllen der Landschaftsmalerei orientiert, steht er mit seiner „natürlichen“ Nachgestaltung der Landschaft im bewussten Gegensatz zu den französischen Gärten des Barocks. Diese hatten die großflächigen Anlagen des zentralistischen Absolutismus mit „rationalistischen“ Geometrien überformt und sie repräsentativen Zwecken des Adels unterworfen. Die botanischen Gärten kultivieren und präsentieren Pflanzen seit dem 16. Jahrhundert unter wissenschaftlichen Aspekten. Sie stehen damit in der Tradition der mittelalterlichen Küchen- und Heilkräutergärten. Diese waren nicht nur in den Klöstern, sondern auch in den Guts- und Herrenhäusern Teil der Subsistenzwirtschaft, neben Gemüse- und Obstgärten. Sie waren mit Mauern zum Schutz gegen Wind und Wetter umgeben.