Skurriles aus dem australischen Victoria

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Eine besondere Laune der Natur ist der Lake Tyrrell im australischen Bundesstaat Victoria. – Foto: Visit Victoria/Anne Morely

Kontinent der australischen Superlative: Australien ist in jeder Hinsicht einzigartig. Down Under überzeugt mit der ältesten lebenden Kultur der Welt und landschaftlicher Schönheit. Ein Beispiel – wer in Australien jeden Tag einen neuen Strand besuchen möchte, würde dafür ungefähr 27 Jahre brauchen. Ein ganz besonderes Erlebnis verspricht ein Besuch des südöstlich gelegenen Bundesstaats Victoria. Die Region ist nicht nur für ihre Hauptstadt Melbourne, die Great Ocean Road und den weltbesten Kaffee bekannt – zahlreiche Eigenheiten von turmhohen Weinflaschen über fast verlassene Dörfer bis hin zu pinken Seen verleihen der Gegend ihren einzigartigen Charakter. Hier kommen einige kurrile Fakten über Victoria:

Silo Art Trail

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Die Vorratslager entlang des Silo Trail dienen als gigantisch große Leinwände. – Foto: Visit Victoria/Anne Morely

Die vielleicht größte Galerie der Welt: Der ursprüngliche Silo Art Trail im ländlichen Victoria ist eine einzigartige Kunstinstallation, die auf 200 Kilometern quer durch die Region Wimmera Mallee im Westen des Bundesstaats führt und so ein Verbindungsstück zwischen dem Grampians Nationalpark und dem Murray River schafft. Kennzeichnend für das Projekt sind riesige Wandmalereien, die sich auf der Außenseite von ehemaligen Getreidesilos befinden. 2015 begannen verschiedene einheimische Street Art Künstler mit der Bemalung der Silos – heute schlängelt sich der Trail durch zahlreiche Dörfer und umfasst insgesamt bereits über zehn Kunstwerke, die allesamt eng mit der lokalen Geschichte und Kultur verbunden sind. Mit dem Auto lässt sich die Route gemütlich und in aller Ruhe erkunden – ein Muss für alle Kunstinteressierten und die, die es werden wollen.

Giant Monuments

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Ein echter Blickfang in Patchewollock: The Big Mallee Fowl. – Foto: Visit Victoria/Anne Morely

Groß, größer, Victoria: In dem Bundesstaat gilt häufig mehr ist mehr. Insofern verwundert es nicht, dass Reisenden auf ihrem Weg durch die Region an der einen oder anderen Stelle riesige Skulpturen begegnen, die auf den ersten Blick außergewöhnlich skurril anmuten. Die Figuren sind nicht nur einzigartige Kunstwerke – sie alle symbolisieren die Geschichte und die Identität des Ortes, an dem sie stehen. So gibt es beispielsweise eine gigantische Zigarre nahe des Örtchens Churchill zu bestaunen, die der Lieblingstabakware des berühmten britischen Namensgebers der Gemeinde nachempfunden ist. Im Dorf Patchewollock befinden sich mehrere überdimensionale Thermometerhühner, auf Englisch Malleefowls, die an die heimische Tierwelt erinnern. Ein riesiger Dorsch in Swan Hill direkt am berühmten Murray River steht für den bekanntesten Raubfisch der Gegend und eine gewaltige, turmhohe Weinflasche in Rutherglen kennzeichnet die Gegend rund um das Städtchen als eine der besten Weinregionen Victorias.

Spektakuläre Seen

Der Lake Tyrrell begeistert mit seinem famosen Farbenspiel. – Foto: Visit Victoria/Anne Morely

Mit seinen 70 Quadratkilometern Fläche ist der Lake Tyrrell im Nordwesten Victorias nicht nur der größte Salzsee des Bundesstaats, sondern aufgrund seiner spiegelglatten Oberfläche auch ein begehrtes Fotomotiv. Besonders, wenn die Sonne auf- beziehungsweise untergeht, ist der Ausblick über den See ein wahres Erlebnis. Dazu hat Lake Tyrrell eine große Bedeutung für die einheimischen Ureinwohner und beheimatet eine große Anzahl an Tier- und Pflanzenarten. Nicht minder spektakulär präsentieren sich die etwa 200 Kilometer südwestlich gelegenen Pink Lakes, die, wie der Name schon sagt, aufgrund ihrer leuchten rosa Farbe bekannt sind. Die Farbe entsteht durch das Vorhandensein von bestimmten Algen und Bakterien, die aufgrund des hohen Salzgehalts in den Gewässern gedeihen. Die Farbe der Seen variiert je nach Jahreszeit und Wetterbedingungen und reicht von einem zarten Rosa bis hin zu lebhaften Magenta- und Orangetönen.

Cactus Country

Im australischen Cactus Countrry stehe Tausende von Kakteen im Fokus. – Foto: Visit Victoria/Ben Savage

Dornen in allen Formen und Farben: In dem Örtchen Strathmerton im Norden Victorias befindet sich mit Cactus Country ein riesiger Kakteengarten, der Jahr für Jahr tausende von Besuchern in seinen Bann zieht. Auf einer Fläche von rund zehnHektar beherbergt das Areal über 10.000 Kakteenarten aus aller Welt – ein Highlight nicht nur für Gartenliebhaber und Pflanzenenthusiasten. Neben den beeindruckenden Pflanzen verfügt Cactus Country auch über einen kleinen Souvenirshop und ein Café.

Ninety Mile Beach

Strand soweit das Auge reicht am Ninety Mile Beach. – Foto: Visit Victoria/Luminaire Pictures Stills

Vielleicht nicht unbedingt skurril, dafür umso sehenswerter ist der Ninety Mile Beach in Gipps-land im südöstlichen Teil Victorias, einer der längsten Strände der Welt. Der Küstenabschnitt liegt zwischen den Ortschaften Port Albert und Lakes Entrance und trennt mit seinem dünnen, goldenen Sandstrand den Südlichen Ozean von den Gippsland Lakes, Australiens größter Seenlandschaft. Besucher kommen wegen der atemberaubenden, unberührten Landschaft, dem türkisfarbenen Wasser und den vielen Ausflugsmöglichkeiten. Am Ninety Mile Beach lässt es sich den ganzen Tag ausgelassen surfen, schwimmen, angeln oder einfach nur in der Sonne liegen, ohne dabei Gefahr zu laufen, großen Menschenmassen ausgesetzt zu sein. Der Name des Strands ist allerdings etwas irreführend, denn in Wirklichkeit ist er „nur“ 145 Kilometer lang, also etwas weniger als 90 Meilen. Der Name stammt aus einer Zeit, in der man das Gebiet noch nicht verlässlich vermessen konnte.

Walhalla

Von Goldgräberstimmung ist heute in Walhalla nichts mehr zu spüren. – Foto: Visit Victoria

Walhalla ist nicht nur die Bezeichnung des prächtigen Ruheorts der gefallenen Kämpfer in der nordischen Mythologie, sondern auch der Name eines kleinen historischen Dorfs in Victoria. Das Städtchen liegt malerisch von Bergen und Regenwäldern umgeben etwa 180 Kilometer östlich von Melbourne und war vor gut 150 Jahren mit rund 4.000 Einwohnern ein bedeutendes Zentrum des australischen Bergbaus. 1862 stieß man auf Gold – in den folgenden Jahren wurden in der Gegend enorme Vorkommen des Edelmetalls abgebaut. Nach Ende des Goldrauschs wurde Walhalla zur Geisterstadt – heute leben laut offiziellen Angaben genau 20 Menschen hier. Alte Minen zeugen noch immer von der glorreichen Vergangenheit. Mit seinen historischen Gebäuden ist der Ort eine touristische Attraktion und ein beliebtes Ziel für Besu-cher, die die Geschichte und die natürliche Schönheit der Region erleben möchten. Zu den spannendsten Sehenswürdigkeiten zählen das Walhalla Goldfields Railway Museum, die Long Tunnel Extended Gold Mine und der Stringers Knob Lookout. Darüber hinaus ist Walhalla auch für seine jährlichen Veranstaltungen wie das Walhalla Goldfields Easter Festival bekannt. Weitere Informationen unter de.visitmelbourne.com.

Buchtipp für geheimnisvolle Orte: Lost & Dark Places Ruhrgebiet

Bei Lost & Dark Places Ruhrgebiet denkt man sofort an das reiche Erbe der Industriekultur: Zeche Zollverein oder den Landschaftspark Duisburg-Nord. Doch nicht nur die einstigen Bergwerke und Hochöfen wissen Geschichte und Geschichten zu erzählen. Spannend sind auch die tatsächlich vergessenen oder verschwiegenen Zeugen früherer Epochen: die Überreste einer alten Nazi-Autobahn, ein einstiger Fliegerhorst, eine vergessene Flussbadeanstalt, …

„Das Buch öffnet sicher einen ganz anderen Blick auf das Ruhrgebiet und zeigt ein Gesicht der Region, das bislang nur sehr wenigen bekannt ist. Zudem zeigt das Buch, dass sich hinter mancher Ruine, hinter mancher Schrottimmobilie überaus spannende Geschichten verbergen. Ob es einen Folgeband geben wird, vermag ich nicht abzuschätzen. Das Potential für ein zweites Buch ist fraglos vorhanden. Einige Orte, die ich besucht habe, sind aus Platzgründen nicht ins Buch aufgenommen. Teil des Ansatzes war es, Lost Places in möglichst vielen Teilen des Ruhrgebietes mit aufzunehmen.“ erklärt Autor Karsten-Thilo Raab augenzwinkernd.

Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.

Pressestimmen: “Mit “Lost & Dark Places” lässt sich eine ganz besondere Seite des Ruhrgebiets entdecken.” ― Ruhr Nachrichten

Erhältlich ist Lost & Dark Places Ruhrgebiet (ISBN: 9783734320477) von Karsten-Thilo Raab für 22,99 Euro im Buchhandel, zum Beispiel bei Amazon oder direkt beim Bruckmann Verlag.

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Buch- und Geschenktipp für Outdoor- und Abenteuerfans: How to shit in the woods

How to shit in the woods Copyright Karsten-Thilo RaabShit happens – im echten Leben und auch in freier Wildbahn daher die Frage How to shit in the woods? Und früher oder später wird jeder Outdoorer erkennen, dass es weit komplizierter sein kann als vermutet, sein kleines oder großes Geschäft an der frischen Luft zu erledigen. Dieser Ratgeber nähert sich dem Thema mit viel Humor und ohne Berührungsängste. Kurze Ausflüge zur Toilettenkultur in verschiedenen Ländern leiten unterhaltsam zum eigentlichen Thema des Buches über: praxistauglichen Tipps zur Verrichtung des Geschäfts in freier Wildbahn. Erhöht wird der Nutzwert des handlichen und trotz allen Humors ernst gemeinten Ratgebers durch zahlreiche Produkttipps für praktische Hilfsmittel – vom Klappspaten bis zur faltbaren Papptoilette. Auch der perfekte Geschenktipp …

Pressestimmen
„Das handliche Buch hält neben allerlei Historischem und Kuriosem vor allem Unmengen an Tipps rund ums Defäkieren und Urinieren außerhalb des geschützten Rahmens der heimischen Toilette bereit – eine echte Leseempfehlung für alle, die tiefer ins Thema einsteigen wollen“, urteilte die Saarbrücker Zeitung

„Der ultimative Klo-Ratgeber für Natur-Liebhaber“, befand die Hamburger Morgenpost. „How to shit in the woods (…) erklärt auf 96 Seiten viel Einleuchtendes zur Theorie des Sich-Erleichterns“, schrieb Die ZEIT; „eine gleichermaßen nützliche wie vergnügliche Lektüre“ lautete das Fazit der Wanderlust und „allerhand Tipps für das dringende Bedürfnis in der Wildnis“, wertete die Bild-Zeitung.

Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.

Erhältlich ist How to shit in the woods (ISBN: 978-3-86686-824-3,  7. Auflage) von Karsten-Thilo Raab und Ulrike Peters für 9,90 Euro im Buchhandel oder online bei allen gängigen Versandbuchhändlern wie www.conrad-stein-verlag.de

Mortimer

Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.