Minigolf im Dunkeln: Hamburgs Schwarzlichtviertel

Perfekt für alle, die einmal in etwas anderer Atmosphäre Minigolf spielen wollen: das Schwarzlichtviertel. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Perfekt für alle, die einmal in etwas anderer Atmosphäre Minigolf spielen wollen: das Schwarzlichtviertel. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Der Eingang wirkt eher unscheinbar. Kaum sind die Stufen des Treppenhauses erklommen, fällt das graubraune U-Boot in den Blick. Das Tauchschiff ist in der ersten Etage des eher schlichten Gebäudes im Hamburger Stadtteil Stellingen gestrandet, und doch kann man nach Betreten des Unterseebootes in eine ganz ungewöhnliche Welt mit einem Feuerwerk aus grellen und bunten Farben abtauchen. Und dies ohne Druck auf den Ohren oder Angst, seekrank zu werden.

Ein kauziger Hamburger Kapitän gibt letzte Anweisungen als Einstimmung auf ein Abenteuer, bei dem nicht nur die Artenvielfalt der Unterwasserwelt im Blickpunkt steht. Vielmehr kämpfen sich die „Passagiere“ durch einen Dschungel, durchqueren eine antike Tempelanlage, arbeiten sich durch Wasserfälle und Bergwerkstollen voran und finden schließlich den Weg in eine verlassene Fabrik mit merkwürdigen Maschinen und Apparaturen. Statt mit Waffen sind die Wagemutigen im Schwarzlichtviertel mit leuchtenden Bällen und fluoreszierenden Schlägern ausgestattet.

Phantasievoll gestaltet sind die Erlebniswelten des Schwarzlichtviertels. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Phantasievoll gestaltet sind die Erlebniswelten des Schwarzlichtviertels. (Foto Karsten-Thilo Raab)

In geheimnisvoll leuchtenden Schwarzlichtfarben wartet die wohl ungewöhnlichste Minigolfanlage Deutschlands auf gut 1.000 Quadratmetern Fläche mit spektakulären Licht- und Soundeffekten entlang des 18 ½-Loch-Parcours auf. Dabei gilt es die unterschiedlichen Phantasiewelten sowohl spielerisch als auch sehend, hörend, tastend, gehend, staunend und verwundert zu erkunden und zu erleben. Optische Täuschungen und Schwindel-Effekte sorgen neben dem Minigolfspiel für ein vergnügliches Erlebnis für Groß und Klein.

„Die vielen kleinen Details sind grandios“, zeigt sich Claudia Strodulla von dem Freizeitvergnügen restlos begeistert. Zusammen mit ihren beiden Kindern Magnus und Tessa liefert sich die 34jährige ein packendes Duell zwischen Dinosauriern, Piratenschiffen und Bergwerksstollen, versenkt die Bälle im Maul eines Krokodils oder im Kopf eines Maya-Königs. Nur an Loch 13 ½ beißen sich die drei die Zähne aus. Was nichts damit zu tun hat, dass sie frei nach J. K. Rowling Minigolf-Muggel sind – wie bei „Harry Potter“ Menschen ohne magische Fähigkeiten genannt werden, sondern daran liegt, dass die Bahn spaßeshalber direkt in einer Wand endet, von wo der Ball zurückprallt. Nur wenige Meter Luftlinie entfernt fällt auch der Blick auf einen Hühnerstall, in dem das Schnattervieh statt der obligatorischen Eier die fluoreszierenden Minigolfbälle legt.

Die ungewöhnliche Minigolfbahn sorgt für tierischen Spaß bei Groß und Klein. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Die ungewöhnliche Minigolfbahn sorgt für tierischen Spaß bei Groß und Klein. (Foto Karsten-Thilo Raab)

In den Vereinigten Staaten hatten die Betreiber Brigitte und Achim Landvogt die Idee im Rahmen einer Freizeitmesse aufgegriffen, um dann mit Hilfe von Künstlern und Modellbauern nach eigenen Vorstellungen eine Minigolfbahn zu errichten. Und der Erfolg gibt ihnen Recht. Denn die Besucher stimmen mit den Füßen ab, stürmen scharenweise in das Schwarzlichtviertel, wo noch weitere Clous warten.

So etwa das Blindhouse, das tatsächlich jedoch kein Haus, sondern nur ein stockdunkler Raum ist, in dem die Besucher sich in der Finsternis vorwärts bewegen und dabei alltägliche Gegenstände wie Waschbecken und Heizkörper ertasten müssen. Dabei avancieren die unbeholfen und tapsig wirkenden Wagemutigen zum Gespött vieler anderer Besucher, die über einen Bildschirm vor der Tür verfolgen können, wie die hilflosen Besucher vor die nächste Wand zu laufen drohen.

Poppige Dinosaurier hüpfen scheinbar über die Wände des Schwarzlichtviertels. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Poppige Dinosaurier hüpfen scheinbar über die Wände des Schwarzlichtviertels. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Derweil müssen sich die Besucher im Raum „Mission impossible“ mit Geschick und Körperbeherrschung wie weiland Tom Cruise in dem gleichnamigen Film den Weg durch ein Labyrinth aus grünen Laserstrahlen bahnen. Drei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade mit einer unterschiedlich großen Zahl an Laserstrahlen lassen sich hier programmieren, um im Kampf gegen die Uhr und die Treffer der Laserstrahlen zu glänzen.

Dabei muss mal unter den Strahlen hergetaucht, dann wieder darüber gehüpft werden, mal gilt es sich halb tänzelnd, mal springend, dann wieder kriechend durch den gerade einmal acht Meter langen und zwei Meter breiten Raum vorwärts zu bewegen und den Zielknopf am anderen Ende zu drücken. Wird einer der Laserstrahle berührt, blitzt es hell auf und der Übeltäter bekommt einige Strafsekunden aufgedrückt. Einziger Trost, nach jedem Durchgang erhält der Besucher auf Wunsch eine neue Chance. Und irgendwann wird diesem dann inmitten des Schwarzlichtviertels ein Licht aufgehen und er weiß, wie er den Parcours zu bewältigen hat. Weitere Informationen unter www.schwarzlichtviertel.de.


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