Großstadtflair – barrierefrei genießen: Frankfurts Attraktionen leicht zugänglich entdecken

Frankfurts berühmte Skyline lässt sich auch barrierefrei genießen. (Foto: Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main)
Frankfurts berühmte Skyline lässt sich auch barrierefrei genießen. (Foto: Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main)

Eine reiche Kulturszene, vielfältige Shoppingangebote und ein abwechslungsreiches Freizeitangebote machen den Reiz einer Großstadt für Einheimische und Touristen aus. In dieser Hinsicht hat sich Frankfurt am Main einen herausragenden Ruf erworben. Ob Theater, Museen oder Konzerte, Einkaufen oder ein Spaziergang durch den weitläufigen Grüngürtel rings um die City – die Möglichkeiten zur Unterhaltung und Entspannung sind breitgefächert. Einen besonderen Wert legt die Kulturmetropole dabei auf ihre zahlreichen Angebote für Menschen mit Behinderung.

Unter www.frankfurt-tourismus.de/barrierefrei.html steht hierfür eigens eine Broschüre „Frankfurt am Main barrierefrei“ zum Download bereit. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Museen, Theater, Shoppingmöglichkeiten, Restaurants, Stadtrundgänge und -fahrten und vieles mehr wurden auf ihre Zugänglichkeit überprüft und besondere Angebote für Gäste mit Behinderung zusammengefasst. Angaben über Türbreiten, stufenlose Zugänge, Behindertentoiletten, Erlaubnis für Blindenführhunde und spezielle Führungen sollen die Reiseplanung und -durchführung vereinfachen. Zusätzlich zur Broschüre gibt es einen Beileger mit ausgewählten Hotels sowie einen Stadtplan mit Behindertentoiletten, Behindertenparkplätzen und einem Plan des öffentlichen Personennahverkehrs. Für alle Besucher, die zum ersten Mal nach Frankfurt kommen, findet täglich ein Rundgang zum ersten Kennenlernen der Mainmetropole statt, der auf Wunsch stufenlos geführt werden kann. Startpunkt ist die Tourist Information am Römer.

In der Frankfurter Kleinmarkthalle präsentieren von Montag bis Samstag mehr als 60 Händler frische Lebensmittel aller Art und aus aller Welt. (Foto: Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main)
In der Frankfurter Kleinmarkthalle präsentieren von Montag bis Samstag mehr als 60 Händler frische Lebensmittel aller Art und aus aller Welt. (Foto: Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main)

Nicht versäumen sollte man einen Besuch der Frankfurter Traditionseinrichtungen wie dem Zoologischen Garten oder dem Palmengarten – ein Ort, an dem es Pflanzen aus allen Teilen der Welt zu entdecken gibt. Er fungiert zugleich als Hort der Muße und Erholung für seine Besucher. Seit der Gründung vor mehr als 140 Jahren im Frankfurter Westend wurde er mehrfach vergrößert und immer wieder modernisiert. Seine pflanzlichen Schätze wie Palmen, Orchideen oder Azaleen werden sorgsam gepflegt und ihr Bestand stetig erweitert. Bis heute ist Frankfurts „Hortus Palmarum“ daher weithin einmalig in seiner Struktur als städtische Grünfläche, Bildungseinrichtung und Veranstaltungsort für alle Sparten der Kultur – und natürlich als botanischer Schaugarten für Besucher, die sich an den mehr als 13.000 subtropischen und tropischen Arten erfreuen.

Das Museumsufer Frankfurt ist bekannt für sein reichhaltiges Kulturensemble. Die meisten Ausstellungshäuser aus den Bereichen Kunst, Historie und Architektur sind zudem auf den Besuch älterer Gäste oder von Menschen mit Behinderung eingestellt. Sie verfügen über stufenlose Zugänge, Rollstühle/Rollatoren und mobile Sitzgelegenheiten.

Im Städel Museum beispielsweise, das mehr als 700 Jahre europäische Kunstgeschichte vom frühen 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart präsentiert, werden zudem Führungen in Gebärdensprache und für Blinde/Sehbehinderte mit ausführlicher Bildbeschreibung angeboten. Das Museum für Angewandte Kunst lässt Objekte ausnahmsweise von Blinden ertasten, und in der Schirn Kunsthalle wird zu großen Ausstellungen unter anderem ein Gebärdensprachvideo produziert.

Ein stufenloser Nebeneingang an der Rückseite der Paulskirche sorgt dafür, dass auch Rollstuhlfahrer einfachen Zutritt haben. (Foto: Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main)
Ein stufenloser Nebeneingang an der Rückseite der Paulskirche sorgt dafür, dass auch Rollstuhlfahrer einfachen Zutritt haben. (Foto: Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main)

Das in Deutschland einzigartige Museum zur Geschichte der Gehörlosen und Schwerhörigen bietet einen Einblick in das Alltagsleben mit Hörbehinderung und ihre Auswirkungen.

Nicht nur für Blinde ein besonderes Erlebnis ist ein Spaziergang durch den Duft- und Tastgarten der Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte. Auf einer Fläche von 130 Quadratmetern wachsen hier rund 100 verschiedene Sträucher, Stauden und Zwiebelgewächse. Darunter sind Rosen, die zart bis intensiv duften, aber auch Pflanzen, die einen würzigen Geruch verströmen. An Indianernessel und Silberkerze müssen die Blinden und Sehbehinderten reiben, um den Duft wahrzunehmen. Der Garten bietet seinen Gästen Pflanzen mit einer interessanten Duft-, Tast- und Farbwirkung. Die Pflanzen blühen in stark kontrastierenden Farben, um seheingeschränkten Menschen die visuelle Wahrnehmung zu erleichtern. Vor den Pflanzen stehen kleine Schilder mit dem jeweiligen Pflanzennamen, auch in Brailleschrift.

Beim Rundgang „Frankfurt begreifen“ für blinde und sehbehinderte Menschen werden die Geschichte und Geschichten Frankfurts besonders anschaulich beschrieben. Die Gäste lernen die Sehenswürdigkeiten rund um den Römerberg kennen, verkosten einige Frankfurter Spezialitäten und können auf verschiedene Weise Frankfurt im wahrsten Sinne „begreifen“. Die Führung findet an verschiedenen Terminen öffentlich statt und ist auch für Gruppen buchbar.  (djd/pt)