2017 wird ein Luther-Jahr in Thüringen. Rund um den 500. Jahrestag der Reformation erinnern dann viele Ausstellungen an diese bewegte Epoche. Und obwohl Martin Luther seine berühmten Thesen in Wittenberg in Sachsen-Anhalt an die Kirchentür schlug, kommt man auf seinen Lebensspuren auch nicht an Thüringen vorbei. Denn hier verbrachte er einige seiner wichtigsten Lebensstationen. Hier besuchte er die Schule. Hier begann er zu studieren. Schließlich wurde er in Thüringen auch Mönch. Und hier übersetzte die Bibel ins Deutsche. Lutherstädte wie Eisenach, Erfurt und Schmalkalden haben daher für die kommenden Monate zahlreiche Veranstaltungen geplant.
Sonderausstellung auf der Wartburg
Martin Luthers Beziehung zu Eisenach begann ab 1497 mit seiner Schulzeit. Und sie sollte dann auch ein Leben lang halten. Ab dem 4. Mai 1521 lebte er schließlich für rund 300 Tage auf der Wartburg. Hier übersetzte er dann die Bibel.
Die Wartburg wird vom 4. Mai bis 5. November 2017 daher zum Schauplatz der Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“. Sehenswert sind auch die Georgenkirche. In dem Gotteshaus hat Luther als Lateinschüler gesungen. Später hat er dann mehrfach von deren Kanzel gepredigt.
Nicht zu vergessen ist auch das Lutherhaus. In diesem befindet sich heute eine umfangreiche Ausstellung zur Reformation. Diese wurde erst kürzlich mit dem renommierten Design-Preis Iconic Award 2016 in der Kategorie „Architecture – Best of Best“ ausgezeichnet.
Studentenleben in Erfurt
Auch Erfurt ist im Lutherjahr einen Besuch wert. Hier vollzog der Reformator damals den Wechsel vom Studenten zum Mönch. Eine sehenswerte Station ist dabei das Evangelische Augustinerkloster mit der Klosterkirche. Nicht zu vergessen sind daneben die Georgenburse, wo Luther als Student wohnte, sowie der Domberg. Diese Stationen werden auch Luthermeile genannt.
Luther und Schmalkalden
Ein dritter prägender Lutherort in Thüringen ist Schmalkalden. Zur Zeit der Reformation stand die Stadt im Blickpunkt europäischer Politik. Im Auftrag von Kurfürst Johann Friedrich legte Luther hier seine Glaubenssätze vor. Diese fanden dann als Schmalkaldische Artikel Eingang in das Konkordienbuch der evangelischen Kirche. Noch heute erinnern das historische Rathaus und das Schloss Wilhelmsburg an die Reformation.
Luther-Orte in Thüringen
Neben Eisenach, Erfurt und Schmalkalden hat Luther in weiteren thüringischen Orten Spuren hinterlassen. So etwa in Weimar. In der Stadtkirche St. Peter und Paul predigte Luther. Interessant ist auch Mühlhausen. Hier ist die Kornmarktkirche besonders sehenswert. In dem Gotteshaus befindet sich ein Museum zum Bauernkrieg.
Derweil erinnert in Jena die Stadtkirche St. Michael an den Reformator. Und in Gotha ist das „Lutherhaus“ einen Besuch wert. Aber auch die Margarethenkirche. Nicht zu vergessen ist schließlich Altenburg. Zwei Ausstellungen zeigen hier den „Steuermann der Reformation“, Georg Spalatin. (djd).
Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.