Astuiren – Spaniens Fürstentum der Superlative

Die Dinosaurier fühlten sich in Asturien wohl. Einige besondere Exemplare sind im Juramuseum in Colunga zu bestaunen.
Die Dinosaurier fühlten sich in Asturien wohl. Einige besondere Exemplare sind im Juramuseum in Colunga zu bestaunen.

Das Fürstentum Asturien im Norden Spaniens kann mit einer Reihe von Superlativen und Besonderheiten auftrumpfen, die bislang nur wenigen Spanienbesuchern bekannt sind. So kann man bei einem Spaziergang über den Strand Playa de la Griega auf die größte Fundstätte mit Sauropoden-Spuren der Welt treffen.

Beim Durchschreiten morastiger oder sandiger Böden hinterließen die Dinosaurier im Jura, vor mehr als 150 Millionen Jahren, ihre Fußabdrücke, die sich fast unversehrt bis in die heutige Zeit erhalten haben. Die Dinosaurierspuren an der asturischen Küste weisen gemeinsame Merkmale auf, die einzigartige Belege für die Rekonstruktion des Lebens dieser erstaunlichen Lebewesen darstellen.

Beeindruckende Höhlenmalereien finden sich nicht nur - wie hier - in der Cueva de Tito Bustillo bei Ribadesella.
Beeindruckende Höhlenmalereien finden sich nicht nur – wie hier – in der Cueva de Tito Bustillo bei Ribadesella.

Die eindeutigsten Beweise für die Vielzahl und Vielfalt der Dinosaurier, die Asturien bevölkerten, sind die zahlreichen Abdrücke, die an den Steilküsten in den Gemeinden Villaviciosa, Colunga und Ribadesella zutage treten.

Aus den wissenschaftlichen Untersuchungen geht hervor, dass in dieser Gegend sowohl zweifüßige (Theropoden und Ornithopoden) als auch vierfüßige Dinosaurier (überwiegend Sauropoden) lebten. Nach der Größe der Spuren zu urteilen, gab es in Asturien Dinosaurier sehr unterschiedlicher Größe, die von sehr kleinen, vogelgroßen bis zu riesigen Arten wie den Brachiosauridae reichten.

In Asturien wird selbst das Einschenken des Apfelweins zur Kunstform.

Gleich fünf Höhlen mit Höhlenmalerei aus der Jungsteinzeit wurden von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Dazu gehören die Höhlen Tito Bustillo (Ribadesella), Covaciella (Cabrales), Llonín (Peñamellera Alta), El Pindal (Ribadedeva) und La Peña (Candamo). Darüber hinaus existieren viele weitere Höhlen und Felsüberhänge mit Zeichnungen und Gravierungen, die Asturien zu einem wahren Paradies und einem internationalen Bezugspunkt für Höhlenmalereien machen. Die Malereien und Petroglyphen sind teilweise über 25.000 Jahre alt.

Auch einige im 9. und 10. Jahrhundert errichteten frühromanischen Gebäude gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Besonders beeindruckend sind die Kirchen San Miguel de Lillo, San Julián de los Prados und Santa María del Naranco, die unter König Ramiro I. auf dem Berg Naranco errichtet wurde, um den Erzengel Michael zu verehren. Heute sind nur noch der Säulengang, der Zugang zum Chor und der Anfang der drei Schiffe erhalten. Aber auch heute noch kann man die Verzierungen der Säulensockel und Kapitelle sowie manche Überreste der Fenstergitter bewundern.

Asturien ist auch die einzige Apfelwein-Region, in der die Einschenktechnik und Kunst des „escanciado“ erhalten geblieben ist. Diese Technik dient dazu, die zahlreichen Geschmacksnuancen der Sidra hervorzuheben.

Prachtvolle Beispiel der Kirchenbaukunst: San Miguel de Lillo.
Prachtvolle Beispiel der Kirchenbaukunst: San Miguel de Lillo.

International bekannte Käsesorten wie der würzige Blauschimmelkäse Cabrales oder der fetthaltige, geräucherte Käse Gamonéu reifen in Gebirgshöhlen heran und erhalten dadurch ihren einzigartigen Geschmack

Und auch ambitionierte Radfahrer kommen hier im Norden Spaniens voll auf ihre Kosten: Radfahrer wie Jan Ullrich, Alex Zülle, Tony Rominger oder Laurent Jalaber, alle haben die Auffahrt auf die berüchtigten Gebirgsregionen Lagos de Covadonga, Angliru oder La Farrapona mit über 30 Prozent Neigung hinter sich gebracht. Sie stellt eine Herausforderung dar, die Heldentaten dieser Radfahrer nachzuahmen.

Der Eichenwald Bosque de Muniellos sucht in Europa seinesgleichen. (Fotos Spanisches Fremdenverkehrsamt)
Der Eichenwald Bosque de Muniellos sucht in Europa seinesgleichen. (Fotos Spanisches Fremdenverkehrsamt)

Und noch ein Tipp für Naturliebhaber: Der Eichenwald Bosque de Muniellos im Westen Asturien, der mit einzelnen Exemplaren von Rotbuchen, Birken, Stechpalmen und Eiben durchsetzt ist, zählt zu den schönsten und am besterhaltenen atlantischen Ökosystemen Europas. Besonders eindrucksvoll zeigt sich der Wald mit seinen unterschiedlichen Eichbaumarten, die bis zu sechs Meter im Durchmesser erreichen, im Herbst, wenn sich alle Blätter leuchten rot und gelb verfärben. Weitere Informationen unter www.turismoasturias.es.


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