Aran Islands – wo die Zeit still steht…

Aran Islands
Dun Aonghasa auf Inishmore ist eine der bekanntesten Landmarken der Aran Islands.

Auf den Aran Islands an der Westlküste Irlands scheint ein wenig die Zeit stehen geblieben. Neben der natürlichen Schönheit sind es vor allem die Kultur und Kulinarik der Inselgruppe, die zu begeistern weiß. Inis Mór ist mit 31 Quadratkilometern die größte der Inseln in der Galway Bay, Inis Meáin mit neun Quadratkilometern die mittlere und Inis Oírr mit gerade einmal 5,6 Quadratkilometern die kleinste.

Zu den Highlights der großen Insel gehören etwa der „Poll na Bpéist“ – das Wurmloch – und Dún Aonghusa (anglisiert: Dun Aengus), das magische Tor zur keltischen Anderswelt. Ein von der Moderne verschonter Ort also, um Zeit und Raum vollkommen neu zu entdecken. Da sind Teampall Bheanáin, die kleinste Kirche des 11. Jahrhunderts in Europa oder das eisenzeitliche Dún Eochla. Das schwarze Fort liegt auf dem höchsten Punkt der Insel, ähnlich wie das alte weltbekannte UNESCO Kulturerbe Dún Aonghusa, ein steinernes Rundfort an den Steilklippen, in schwindelnder Höhe über dem brodelnden Atlantischen Ozean. All diese Kulturschätze sind prima zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen, die Insel ist zumindest für Gäste autofrei. Auch eine Kutschpartie mit einer der Droschken ist ein unvergessliches Erlebnis. Bestehende und neue Tourangebote helfen bei der Entdeckung dieser kleinen weiten Welt.

Eine der attrakttivsten Einkehrmöglichkeiten der Aran Islands: Teach nan Phaidi auf  Inishmore.

Die „Taste of Aran Food Tour“ – ein neu aufgesetztes Angebot des lokalen Tourismus – bedient den ganz besonderen Geschmack: Die Führung widmet sich den kulturellen und kulinarischen Schätzen von Inis Mór. Ein Besuch der ansässigen Ziegenfarm gehört natürlich mit dazu. Hier entsteht der Premium Aran Goats Cheese. Hier reifen – nach wohl dosierter Seaweed-Infusion – ein mit Algen „verfeinerter Gouda“, ein dem Brie ähnlicher Sommerkäse und ein verführerisch sahniger Weichkäse. Die kulinarische Tour führt weiter zu einem Erzeuger von Algenprodukten: „Blath na Mara“ ist ein Familienunternehmen, das noch die Tradition der handverlesenen Ernte von Seaweed beherzigt. Lunch gibt es zum würdigen Abschluss im preisgekrönten Café „Teach Nan Phaidi“.

Gegenüber auf Inis Oírr, der kleinsten der drei Aran Islands, wurde eine weitere Tour entworfen, um die lokale Kultur zu würdigen: Nach einer kleinen Stärkung mit einem hausgemachten Imbiss im „Aran Tea House“ geht es zu „Aras Éanna“, dem Kunstzentrum der Insel. Wer möchte, kann selbst kreativ werden und lernen, wie das traditionelle St. Brigid’s Cross aus heimischen Weidenruten geflochten wird.

Aran Islands
Das Wrack der Plassey wartet auf Inis Oírr, (Inisheer) darauf, entdeckt zu werden. – Fotos Tourism Ireland

Weiter geht es zu einem Besuch der Hersteller der handgefertigten inseltypischen Strickwaren: sie demonstrieren, wie die bekannten Muster der berühmten Aran-Pullover angelegt werden. Eine Tour über die Insel verlangt natürlich auch nach der Besichtigung der lokalen Sehenswürdigkeiten: des Plassey Schiffwracks, der versunkenen Kirche und allüberragend des O’Brien’s Castle auf der höchsten Erhebung von Inis Oírr. Zum Lunch erwartet die Gäste ein frisch gefangener Hummer aus dem Atlantik. Die Tour endet im kleinen Pub, wo zum Abschied das Inis Beer, das lokale Craft Beer, serviert wird.

Aran Islands im Kurzporträt

Abgeschieden und von herber Schönheit liegen die Aran Inseln vor der Küste von County Galway und County Clare. Wie gerastert durchziehen die alten Trockenmauern die drei Inseln, die von Ringforts gekrönt, von uralten Mythen umgarnt und historischen Monumenten überzogen sind. Ihre Sehenswürdigkeiten sind in überschaubarer Entfernung zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Pferdekutschen fahren die Touristen über Land und in entlegenen Winkel. Fähren verbinden die Inseln untereinander und mit dem Festland: von Doolin in County Clare und Rossaveel im County Galway. Weitere Informationen unter www.aranislands.ie.