Mit Lichterschmuck und festlichen Märkten ziehen viele polnische Städte Besucher in der Vorweihnachtszeit an. Das Warschauer Nationalstadion verwandelt sich in eine Winterlandschaft, in Posen treten die besten Eisbildhauer gegeneinander an und Allenstein bekommt Besuch vom Weihnachtsmann aus Finnland samt Rentiergespann.
In Warszawa (Warschau) lädt ein Weihnachtsmarkt mit rund 60 festlich geschmückten Ständen vom 25. November bis 7. Januar in die historische Altstadt ein. Im Stadtteil Praga am anderen Weichselufer übernimmt Väterchen Frost vom 2. Dezember bis Anfang März die Herrschaft über das Nationalstadion. Winterspaß bieten zwei Eislaufbahnen, ein elf Meter hoher Rodelhügel, ein Curlingplatz und einem Weihnachtsdorf mit Drinks und Leckereien. Im unterirdischen Parkdeck eröffnet der größte Skatepark der Hauptstadt.
Ein wahres Lichtmärchen können Besucher im Sommerschloss Wilanów erleben. Der „Wintergarten des Königs“ schafft rund um das Barockschloss eine winterliche Atmosphäre mit weiß erleuchteten Themenskulpturen. Bunt und fantastisch ist der ?Zaubergarten des Königs“ gestaltet, der insbesondere die jüngsten Besucher mit Pflanzen-, Märchen und Tierskulpturen verzaubern will. An Wochenenden erzählen in den Abendstunden verschiedene 3D-Mappings Warschauer Märchen auf der Schlossfassade. Der Lichtergarten ist bis zum 25. Februar täglich von 16 bis 21 Uhr geöffnet.
Niederschlesische Weihnacht in Breslau
Der Weihnachtsmarkt in der niederschlesischen Metropole Wrocław (Breslau) dehnt sich in diesem Jahr vom Marktplatz und den umliegenden Straßen der Altstadt auf den benachbarten plac Solny (Salzmarkt) aus. Besucher finden dort bis 22. Dezember traditionelle Spezialitäten aus verschiedenen polnischen Regionen, ukrainische Keramik, Weihnachtsdeko aus Holz und Naturkosmetik. Wagemutige können sich auf den Weg durch das Winterlabyrinth machen, und Kinder haben die Möglichkeit sich einen Wachsabdruck ihrer Hand als Kerze anfertigen zu lassen.
Dekoratives aus Afrika und Südasien bieten die Stände auf dem Altstadtmarkt. Im Märchenwald warten Pinocchio, die Schneekönigin und andere lustige Märchenfiguren auf kleine Besucher. Der „Bahnsteig des Geschmacks“ lädt zu einer kulinarischen Weltreise ein und die Breslauer Zwerge erwachen zum Leben. Neben einem musikalischen Rahmenprogramm können Gäste unter anderem die Elfenparade, den Nikolausumzug oder den Einzug der Sternsinger erleben.
Weihnachtsmarkt der besonderen Dinge
Auf dem Hauptmarkt von Kraków (Krakau) laden bis zum 26. Dezember rund 80 weihnachtliche Stände zu einem der ältesten Adventsmärkte des Landes ein. Zum Begleitprogramm gehören Sternsingerdarbietungen, eine Inszenierung der altpolnischen Totenfeier „Dziady“ und eine Weihnachtstafel mit den Honoratioren der Stadt. Einer der Höhepunkte ist der seit 1937 stattfindende Wettbewerb um die schönste Weihnachtskrippe. Bei der 75. Auflage des Wettbewerbs werden am 7. Dezember rund 160 Hobby- und Profikünstler ihre Kunstwerke auf dem Rynek präsentieren.
Bis Februar können die preisgekrönten Krippen in einer Ausstellung in der Krakauer Altstadt besichtigt werden. Eine Alternative bietet der „Weihnachtsmarkt der besonderen Dinge“ im Trendviertel Podgórze. Am 2. und 3. Dezember verkaufen Künstler aus dem Stadtteil und der Region ihre Arbeiten. Unter ihrer Anleitung finden auch Bastelworkshops für Groß und Klein statt. Dazu gibt es Leckereien aus dem polnischen Osten sowie Balkanspezialitäten.
50 Meter Riesenrad in Danzig
Das historische Stadtzentrum von oben betrachten können Besucher der Ostseemetropole Gdańsk (Danzig). Möglich macht es ein 50 Meter hohes Riesenrad, das vom 3. bis 23. Dezember seine Runden über dem Targ Węglowy (Kohlenmarkt) dreht. Auf dem Platz verbreiten 100 Stände aus Polen, Litauen und Ungarn sowie 100 Weihnachtsbäume festliche Stimmung. Zu den Attraktionen gehören eine überdimensionale handgefertigte Weihnachtspyramide, ein Venezianisches Karussell und ein Nikolausschlitten mit lebendigen Rentieren.
Im benachbarten Zeughaus präsentiert die Akademie der Schönen Künste hochwertige Geschenkideen aus Künstlerhand. Traditionell werden auf dem Długi Targ (Langer Markt) am 5. Dezember die Kerzen am großen Weihnachtsbaum entzündet. Ein weiterer jährlicher Höhepunkt ist die Wigilia, die Weihnachtsfeier die kurz vor Heiligabend auf dem Langen Markt stattfindet. An einer langen Tafel nehmen Bürger und Gäste der Stadt Platz, brechen gemeinsam Oblaten und tauschen gute Wünsche aus.
Betlehemsmarkt an zwei Orten
In Poznań (Posen), der Hauptstadt von Wielkopolska (Großpolen), findet der Jarmark Betlejem Poznańskie (Posener Betlehemsmarkt) gleich an zwei Orten statt. Vom 2. bis 22. Dezember laden rund 50 Aussteller zum weihnachtlichen Treiben auf den Alten Markt im Herzen der Altstadt ein. Bereits am 18. November beginnt der Weihnachtsmarkt auf dem plac Wolności in der historischen Neustadt mit dem ?Entzünden“ des Posener Weihnachtsbaumes. Beim Wettbewerb der besten Eisbildhauer am 9. und 10. Dezember kann sich neben den Profis auch der Nachwuchs im frostigen Skulpturenformen üben. Besucher können ihre Wunschpost dem Gwiazdor, dem Sternsinger, abgeben. Er ist in Großpolen traditionell für das Verteilen der Weihnachtsgeschenke zuständig.
Auf dem Marktplatz im oberschlesischen Katowice (Kattowitz) Polen sorgen zahlreiche Marktstände sowie eine Eisbahn bis zum 23. Dezember für Festtagsstimmung. Etwas Besonderes ist der Weihnachtsmarkt im historischen Kattowitzer Bergarbeiterviertel Nikiszowiec (Nikischschacht). Vom 8. bis 10. Dezember präsentieren sich zwischen den charakteristischen Backsteinhäusern über 150 Aussteller mit Spezialitäten aus Oberschlesien und anderen polnischen Regionen. Weitere Veranstaltungen und Informationen unter www.polen.travel
Mortimer
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