Nil-Quelle in Burundi bald UNESCO Welterbe?

Das ostafrikanische Burunid - hier der  Tanganyikasee - möchte sein touristische Potenzial besser ausschöpfen.
Das afrikanische Burundi – hier der Tanganyikasee – möchte sein touristische Potenzial besser ausschöpfen.

Burundi ist klein. Burundi ist arm. Burundi liegt im Herzen Afrikas und ist noch ein relativ unbekanntes Reiseziel auf der touristischen Weltkarte. Erst seit ein paar Jahren – wenn auch mit beachtlichen Erfolgen – vermarktet Burundi seine Naturschönheiten wie den zweittiefsten See der Welt, den Tanganyikasee, oder sein kulturelles Erbe wie die legendären „Heiligen Trommler“. Und Burundi verfügt noch über einen weiteren Superlativ: hier, an den Hängen des rund 2.700 Meter hohen Luvironza Massivs, entspringt der Quellbach des Nils, der Ursprung der „Lebensader“ Afrikas.

Tradition wird in Burundi großgeschrieben - dazu gehören auch viele Tänze. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Tradition wird in Burundi großgeschrieben – dazu gehören auch viele Tänze. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Lange Zeit gab es immer wieder Streitigkeiten über die tatsächliche Quelle des Nils. Uganda und Äthiopien werben seit Jahren mit „ihren“ Nilquellen, dabei handelt es sich hierbei um weitere Zuflüsse des eigentlichen Nils, der in Burundi, dem „Herz Afrikas“ entspringt. Inzwischen ist der Luvironza in Burundi aber als der südlichste und damit mündungsfernste Quellfluss und somit als der Ursprung des für Afrika so bedeutenden Nils anerkannt.

Eingebettet in eine sanfte, üppig grüne Landschaft entspringt der Fluss erst nur sanft plätschernd, entwickelt sich dann aber auf seiner 6.671 Kilometer langen Reise durch Ruanda, Tansania, Uganda, Süd Sudan und den Sudan zu einem breiten Strom, der in Ägypten mit einem ausgedehnten, fruchtbaren Delta in das Mittelmeer mündet. Ohne den Nil wäre die Entwicklung der ägyptischen Hochkultur nicht möglich gewesen. Durch die regelmäßigen Überschwemmungen wurde der Anbau von Nutzpflanzen mit mehreren Ernten pro Jahr erst möglich. Auch als Haupthandels- und Transportweg wird der Nil seit Tausenden von Jahren genutzt: schon die Steinblöcke für die Pyramiden wurden auf dem mächtigen Fluss transportiert.

Ein malerisches Stück Burundi: Der fischreiche Tanganyikasee. (Foto Francesca Ansaloni)
Ein malerisches Stück Burundi: Der fischreiche Tanganyikasee. (Foto Francesca Ansaloni)

Touristisch gesehen wird Burundi bisher von seinen direkten Nachbarn Tansania und Ruanda überstrahlt: Tansania hat die Serengeti und den Ngorongorokrater – Ruanda die letzten noch lebenden Berggorillas. Aber: Burundi hat die Nilquelle! – die von nun an stärker für den Tourismus genutzt und als Attraktion entwickelt werden soll. Der Nachbar Ruanda hat es vorgemacht: noch vor weniger als zehn Jahren ein unbeschriebenes „touristisches Blatt“, ist der Tourismus heute eine unverzichtbare Einnahmequelle und Entwicklungsmöglichkeit für die Bevölkerung. Ähnliches hat Burundi auch vor.  Weitere Informationen unter www.burundi-tourismus.de.

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