So eine Urlaubsreise kostet. Sie kostet hier und da enorme Nerven, weil man stundenlang im Stau steht oder Bahn und Flieger riesige Verspätungen haben auflaufen lassen. Eine Urlaubreise kostet aber auch Geld. In erster Linie natürlich das des Reisenden, dann aber auch das des Chefs.
Nicht nur, dass dieser möglicherweise eine kleinen Zuschuss in Form von Urlaubsgeld überweist, nein, er muss auch noch nach der Reise für seine Großzügigkeit kräftig draufzahlen. Zwar nicht in barer Münze, aber durch vergeudete Arbeitszeit. Denn gemäß einer aktuellen Studie fabuliert jeder Arbeitsnehmer nach der Rückkehr aus dem mehr oder weniger verdienten Urlaub im Schnitt 25 Minuten im Kollegenkreis über die vermeintliche schönste Zeit des Jahres und das Erlebte.
Mit diesen ausschweifenden Schilderungen hält der Heimkehrer seine Mitstreiter zugleich massiv von der Arbeit ab. Findige Zeitgenossen haben nun ausgerechnet, dass auf diese Art und Weise allein in Deutschland jährlich rund 15 Millionen Arbeitsstunden völlig unproduktiv zerredet werden. Und das kostet. Denn im Mittel müssen für eine Arbeitsstunde 31,15 Euro zugrunde gelegt werden.
Mit anderen Worten, die Urlaubsberichterstattung sorgt jährlich für einen volkswirtschaftlichen Schaden in Höhe von gut einer halben Milliarde Euro. Kein Wunder, dass es manchen Chef völlig auf die Palme bringt, wenn einer seiner Mitarbeiter mal wieder andeutet, er sei reif für die Insel und plane neuerlichen Urlaub.
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Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.