Gedenken in Berlin: 50 Jahre Mauerbau

Am 13. August 1961 begann der Bau der Berliner Mauer. Ein Tag, der im wahrsten Sinne des Wortes einen Einschnitt in der Geschichte der Stadt markiert. 2011 jährt sich der Mauerbau zum 50. Mal. Rund um diesen Gedenktag bieten Berliner Museen und Institutionen ein breites Programm von Ausstellungen und Veranstaltungen an.  Der zentrale Veranstaltungsort ist die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße (Mitte). Die Mauer und die Grenzanlagen sind hier größtenteils erhalten oder rekonstruiert. Hintergründe vermittelt das moderne Dokumentationszentrum, wo die Ausstellung „Berlin 13. August 1961“ die Teilung der Stadt in Fotos, Filmausschnitten und Tonaufnahmen erlebbar macht – und dies bei freiem Eintritt.

Am 50. Jahrestag des Mauerbaus findet ab 10 Uhr in der Kapelle der Versöhnung an der Bernauer Straße eine Gedenkfeier statt. Nachmittags gibt es ein Programm mit Zeitzeugengesprächen, Kunstaktionen, Kinderführungen und einer Infomeile der Zeitgeschichte. Zusätzlich zeigt die Gedenkstätte vom 11. bis 13. August um 21 Uhr historische Mauerfilme unter freiem Himmel. Die Teilung Berlins steht auch im Mittelpunkt der Fotoausstellung „Das XX. Jahrhundert – Menschen-Orte-Zeiten“ im Deutschen Historischen Museum. Die Bilder von beiden Seiten des „Eisernen Vorhangs“ stammen aus Pressearchiven, aber auch von renommierten internationalen Fotografen wie Will McBride.

Die Glienicker Brücke wurde als „Agentenbrücke“ zur Legende. Rund 40 Spione wurden hier in geheimen Aktionen zwischen der DDR und der Bundesrepublik ausgetauscht. An die besondere Bedeutung des Grenzortes zwischen dem West-Berliner Ortsteil Wannsee und Potsdam erinnert die Ausstellung „Hinter der Mauer – Glienicke, Ort der deutschen Teilung“. Und bei der Stadtinstallation „Historische Blicke“ wird ganz Berlin zum Ausstellungsraum. Ab 15. Juni sind an ausgewählten Orten entlang des ehemaligen Mauerstreifens großformatige Schwarz-Weiß-Fotos zu sehen.

Durch den Mauerbau wurde die Spree zum Grenzfluss, der mit Todesstreifen und Patrouillenbooten gesichert wurde. Der Schifffahrt-Veranstalter Stern und Kreis hat in Kooperation mit der Gedenkstätte Berliner Mauer die zweieinhalbstündige Bootstour„Grenz- und Wassergeschichten aus dem geteilten Berlin“ entwickelt.

Die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße bietet zudem an beinahe jedem Wochenende bis zum September geführte Mauerradtouren an. Die Routen sind unterschiedlich – mal geht es durch die Potsdamer Parklandschaft, mal stehen Spezialthemen wie Fußballstätten im geteilten Berlin im Mittelpunkt. Zu Fuß unterwegs sind die Besucher bei der Sonderführung „Tunnelfluchten in der Bernauer Straße“. Eine Historikerin und Zeitzeugen zeigen Orte, an denen Tunnel zwischen Ost- und Westberlin gegraben wurden. Termine 17. Juli und 14. August um 15 Uhr, Gruppenführungen auf Anfrage.

Der Mauerbau am 13. August 1961 teilte auch das Berliner S- und U-Bahn-Netz. Einige Stationen wurden zu Geisterbahnhöfen, der Bahnhof Friedrichstraße war plötzlich Grenzübergang. Daran erinnert das Theaterprojekt„Mit der S-Bahn in den Westen“. Am 13. und 14. August spielen Schauspieler in der Ladenpassage des Bahnhofs Alltagsszenen und Flüchtlingsschicksale rund um den Tränenpalast (jeweils 11 – 15 Uhr). Und bei der „Mauerweg-Stafette“ tragen mehr als 500 Läufer eine Berlinflagge rund um die ehemalige Grenze. Wer mitmacht, wird automatisch Teil eines Kunstwerks – der Berliner Filmemacher Gerd Conradt will die Aktion später zu einem Film zusammenschneiden.

Weietere Informationen und Hintergründe gibt es zudem unter http://50jahremauerbau.de.  Multimediale Webseite mit Geschichten, Videos und O-Tönen zum Mauerbau finden sich unter www.chronik-der-mauer.de.

{google_map}Berlin{/google_map}