Porto Santo, zu Deutsch „Heiliger Hafen“, die kleine, zu Portugal gehörende Insel nordöstlich von Madeira gilt nicht von ungefähr als offner Geheimtipp im Atlantik. Jeder Reisende wird auf diesem wunderbaren Eiland etwas anderes entdecken und mit anderen Augen schauen, je nachdem, aus welchen Motiven er anreist. Overtourism kennt man hier bisher nur aus der Zeitung. Insider und Tagestouristen begeistern sich vor allem für die Traumstrände, für die Portugiesen der Insel ist der Campo de Baixo der beliebteste Hausstrand. Von Madeira sind bis nach Porto Santo mit dem Boot lediglich 40 Kilometer oder 30 Seemeilen zu überwinden. Auch die verhältnismäßig kleine World Voyager von nicko cruises legt immer wieder im Rahmen von Kreuzfahrten auf der Insel an.
Mancher kommt unverhofft hierher, etwa weil der Landgang von einem Kreuzfahrtschiff wie der World Voyager auf dem Programm steht. Für einen solchen Landtag gibt es in der Regel zwei organisierte Ausflüge zur Auswahl: Entweder eine Inselrundfahrt mit einer ortsansässigen Reiseleiterin vorbei an den historischen Windmühlen, mit denen zu Zeiten der Seefahrer das Getreide für die lange Passage gemahlen wurde, und weiter hinauf auf den 437 Meter hohen Pico do Castelo, auf den sich zu Zeiten der Piraten die Einwohner – zumeist Bauern und Fischer – flüchteten. Dieser Ausflug gibt eine Übersicht auf sehenswerte Ausblicke und Fotostopps. Kurze Wege und Gehstrecken in Busnähe machen den Ausflug leicht.
Zwischen Gipfelglück und Kolumbus
Der zweite angebotene Ausflug geht hoch hinaus mit einer Wanderung im Naturpark um Pico Facho. Sonnenschutz und eine Wasserflasche sollte man dabeihaben. So wird dann auch der höchste Punkt der Insel mit 516 Metern erreicht. Man wird mit einer spektakulären Rundumaussicht belohnt und erfährt viel über Flora und Fauna der Insel. Mit zwei Stunden Fußweg ist zu rechnen. Die dritte individuelle wie kostenfreie Variante ist ein Spaziergang am Campo de Baixo entlang bis in den am Meer liegenden Ort Vila Baleira, der für Sonnenhungrige ein Traum von einem weitläufigen goldglänzenden Sandstrand von neun Kilometer Länge bietet.
Vom Zentrum von Vila Baleira geht die Mole Moldura de Porto Santo bis weit ins Meer hinaus, um den von Madeira kommenden Booten das Anlegen zu ermöglichen. Der Blick von hier zurück in Richtung Land lässt erahnen, dass hier auch schon feiner Sand lag, als Christopher Kolumbus an Land ging. Für Selfies und Fotos ist hier ein Fotostandort ausgewiesen. Im Ortszentrum steht ein Museum auf dem Grundstück, wo einst eine Zeit der berühmte Entdecker wohnte. Er war tatsächlich der erste Lehnsherr von Porto Santo, lud hier vor der langen Reise Proviant ein und angeblich hielt ihn eine Geliebte, die Tochter von Bartolomeu Perestrelo, dem Wiederentdecker des Madeira-Archipels, von einer zügigen Abreise gen Indien ab …
Stärkung in Strandnähe
Ohne Frage macht ein individueller Landgang hungrig und durstig. Zum Glück gibt es in Strandnähe die kleine Bäckerei Nata Dourado mit Tischchen und Stühlen direkt vor dem Verkaufsladen auf dem Gehsteig der Hauptstraße. Hier lässt sich ein Kaffee genießen, während Geschäftige vorbei promenieren. Für den kleinen Hunger gibt es Hausgebackenes. Sehr lecker und alles inklusive Kaffee für gerade einmal 3,45 Euro.
Überhaupt spielt sich das Leben auf den Straßen und kleinen Plätzen ab. In dem Park, in dem sich eine Bronzefigur von Christopher Columbus gen Himmel reckt, sowie an neun weiteren Stellen auf der Insel sind spezielle Fotospots ausgewiesen. Gutes Licht gibt es im Sommerhalbjahr fast immer und die Motive laden dazu ein, die wunderbaren Kulissen auf den Digitalchip der Kamera oder des Smartphones zu bannen. Mitten im Zentrum erweist sich dabei das historische Rathaus als sehenswertes Kleinod.
Abstecher mit dem Schlauchboot
Die beste Reisezeit für Porto Santo ist tatsächlich von Juni bis November. Und oft macht in diesem Zeitraum auch wieder ein Kreuzfahrtschiff vor der kleinen Insel fest. Aufgrund der langen Liegezeit nutzte die Crew der World Voyager beispielsweise die Gelegenheit, einen Ausflug mit Schlauchbooten zur nahe gelegenen Insel Ilheu de Cima mit dem markanten Leuchtturm zu organisieren. Wann immer es die örtlichen Behörden und die Wetterverhältnisse erlauben, ergänzen die Zodiac-Ausfahrten in kleinen Gruppen mit bis zu zehn Personen auf ganz besondere Weise das unvergessliche Urlaubserlebnis auf Porto Santo.
Die Recherche fand auf Einladung / mit Unterstützung von nicko cruises statt.
Marion Ammann
benötigt im Job einen scharfen Blick auf die Dinge. In Ihrer Freizeit begleitet sie Karl-Heinz Hänel auf seinen Fotoreisen. Da bleibt es nicht aus, selbst auf Details der Reisen zu schauen. Weder als Selfiemacher, noch als Influencerin, sondern als unbefangene Beobachterin erzählt sie über ihre Erlebnisse.