„Soundmazing“, erstaunende Töne, ist das Motto des 29. Macau International Music Festivals. Vom 4. Oktober bis zum 1. November 2015 treffen sich in der chinesischen Stadt in der Mündung des Perlflusses lokale und internationale Spitzenmusiker, Sänger und Ensembles der verschiedensten Genres aus China, Hongkong, Taiwan und Ländern der westlichen Welt. Unter anderem reisen Künstler aus der Schweiz, Großbritannien und Island an.
Zum Auftakt des musikalischen Reigens am 4. Oktober steht die 3. Sinfonie von Gustav Mahler auf dem Programm. Für die Aufführung des Meisterwerks, bei dem über 100 Musiker und ebenfalls 100 Frauen- und Kinderstimmen mitwirken, haben sich das Macao Orchestra, unter der Leitung von Lü Jia, das China National Centre for the Performing Arts Orchester mit Chor aus Peking sowie der Macao Youth Choir zusammengetan. Die Soli singt die schwedische Mezzosopranistin Charlotte Hellekant. Weitere Höhepunkte des Festivals sind die beiden Auftritte der BBC Philharmonic, dem Sinfonieorchester der British Broadcasting Corporation, mit der Großen Sinfonie Nummer Neun von Franz Schubert und Enigma Variations des britischen Komponisten Sir Edward Elgar (16. und 17. Oktober).
Der Mix aus Ost und West, Tradition und Moderne, der typisch für Macau ist, zieht sich wie ein roter Faden auch durch das Festival. So erinnert ein Konzert mit Werken der beiden chinesischen Komponisten Xian Xinghai und Liu Tianhua an deren 110. beziehungsweise 120. Geburtstagtag (15. Oktober). Für Volksmusik aus Nordwest-China steht Loess Ballads (31. Oktober). Das Stradivari Quartett aus der Schweiz, u.a. mit Werken von W.A. Mozart, J. Brahms und L. van Beethoven (24. und 25. Oktober), Danças Ocultas und Pedro Moutinho aus Portugal (16. Oktober) sowie das isländische Multitalent Ólafur Arnalds begeistern mit klassischen und modernen Interpretation aus unseren Breiten (29. Oktober).
Die besondere Stellung der Stadt mit dem Erbe zweier Kulturen reflektieren die verschiedenen Bühnen. Neben den Konzertsälen des Macau Cultural Centres finden Aufführungen in den UNESCO-Welterbestätten Dom Pedro V Theater, der Kirche St. Dominic sowie auf der ehemaligen Befestigungsanlage Monte Fort statt. Lokale Musiker und Sänger können sich in Workshops sowie in Meister-Klassen Tipps von den angereisten Experten holen.
Fulminanter Schlusspunkt der Festspiele ist Charles Gounods Oper Faust, nach Goethes Faust I, in einer Koproduktion mit der Lyric Opera of Chicago (30. Oktober bis 1. November). Weitere Details zum Programm unter www.icm.gov.mo/fimm; Kartenvorbestellung unter www.macauticket.com.
Wissenswertes zu Macau
Das ehemals portugiesische und heute chinesische Macau hat sich zu einer der Boomtowns Asiens entwickelt. Neue Mega-Casinos und -Hotels mit facettenreicher Architektur, Showprogrammen und Shopping-Arkaden prägen die moderne Seite der Stadt. Gleichzeitig bewahrt sie ihr reiches historisches Erbe, das fernöstliche und europäische Kultur vereint. Diese Tradition spiegelt sich in den Gebäuden, der Küche und dem Lebensstil der Menschen wider.
Die Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe. Nach rund 450 Jahren portugiesischer Anwesenheit hat Macau seit Dezember 1999 den Status eines mit weitgehender Autonomie ausgestatteten Sonderverwaltungsgebietes der VR China.
Macau liegt an der Südostküste der Volksrepublik China, am Ufer des Perlflusses. Es grenzt an die chinesische Provinz Guangdong und ist 145 Kilometer von dessen Hauptstadt Guangzhou (Kanton) und 70 Kilometer von Hongkong entfernt.
Macau besteht aus einer Halbinsel gleichen Namens sowie den vorgelagerten Inseln Taipa und Coloane. Weitere Informationen unter www.macau-info.de.
Buchtipp: Karsten-Thilo Raab, Ulrike Katrin Peters: Macau Reisehandbuch, Westflügel Verlag, ISBN 978-3-939408-10-9, 12,90 Euro. Erhältlich ist der Titel im gut sortierten Buchhandel oder direkt beim Verlag.
Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.