
Das Blätterkleid der Bäume lichtet sich und mit ihm werden auch die Tage auf dem Urlaubskonto immer weniger. Die letzten Auszeiten wollen gut investiert sein. Gerade die Herbst- und Adventszeit ist ideal, um für ein paar Tage oder auch nur ein Wochenende dem Alltag zu entfliehen und in die kulturellen Highlights der großen und kleineren Metropolen Europas einzutauchen. So geht es etwa in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz in der zweiten Jahreshälfte ruhig und beschaulich zu, denn die Touristenströme des Sommers sind längst abgeflaut – für ein volles Programm ist gleichwohl gesorgt.

Reizvolle Mischung
Die Donaucity wird bei Städtereisenden immer beliebter. Linz bietet als Kulturhauptstadt Europas aus dem Jahr 2009 nicht nur vielfältige Museen und Musikhäuser, sondern ermöglicht als „Unesco City of Media Arts“ auch den Blick auf Trends von morgen. „In Linz treffen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem attraktiven Zusammenspiel. Eine abwechslungsreiche Mischung aus Kultur, Natur und Industrie macht unsere Stadt so reizvoll“, weiß Tourismusdirektor Georg Steiner.
Vielfältige Sinnesfreuden
Ein Highlight des Veranstaltungsprogramms im Herbst ist die einzigartige Kunstausstellung „Höhenrausch“, bei der in diesem Jahr 30 internationale Künstler ihre Werke zum Thema „Andere Engel“ über den Dächern der Stadt zeigen. Bei der beliebten Open Air-Veranstaltung „Linzer Klangwolke“ wiederum werden musikalische Werke nicht nur außergewöhnlich intoniert, sondern auch mit Lichtspielen vom bekannten Ars Electronica Center aus am Donauufer in Szene gesetzt.

Musikliebhaber kommen im renommierten Brucknerhaus auf ihre Kosten, wo sich nationale und internationale Künstler ein Stelldichein geben. Gleich nebenan am Volksgarten gibt es seit 2013 das modernste Musiktheater Europas, wo unter dem neuen Intendant Hermann Schneider beliebte Klassiker wie Verdis „Falstaff“, aber auch Ungewöhnliches wie die Science-Fiction-Oper „Solaris“ das Publikum begeistern werden. Die kältere Jahreszeit lädt zudem in die gemütlichen Kaffeehäuser in den pittoresken Gassen zum Dom ein. In den Plüschsesseln und verwinkelten Nischen besteht Gelegenheit, ein weiteres Wahrzeichen der Stadt, die berühmte Linzertorte, zu genießen. Weitere Informationen unter www.linztourismus.at. (djd).
Buch- und Geschenktipp: Leseabenteuer zwischen Deutschland und Österreich
Kriminelle Energie mit Pfiff, Spannung und Humor kennzeichnet den ebenso kurzweiligen wie spannenden Roman Keine halben Sachen mehr von Frank-Raymund Richter: Die Lehrerin Salome Salomon liebt ihren Beruf, ihr Motorrad und ihre Kater (beide ordentlich kastriert), sonst liebt sie niemanden, sich schon gar nicht. Außer ihrer Mutter steht ihr nur eine Person nahe: Sonja, Halbghanaerin und Mitarbeiterin einer Karateschule. Ihr großes Problem: Sie verliebt sich immer in die falschen Männer.
Salome, die klugen Kater und das kommunikative Motorrad bringen in ihrem Kampf gegen eine moralisch brüchige, oft brutale und kriminelle Männerwelt einige Männer zur Strecke, die es– so sehen es die Vier – nicht anders verdient haben. Unterstützt werden sie in ihrem Kampf durch ein selbstbewusstes Navi und einen depressiven Telekom Schaltkasten.
Die fantasievolle und witzige Erzählung überrascht mit einem unerwarteten Finale.
Erhältlich ist der 238 Seiten starke Roman Keine halben Sachen mehr (ISBN 978-3-939408-53-6) von Frank-Raymund Richter für 18 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag

G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.