Das Hotel Mignon Meran Park gehört nicht von ungefähr zu den ersten Adressen in Meran. – Foto: Honza Klein
Wenn man einfach neumodischerweise mal die künstliche Intelligenz namens Meta AI befragt, was also in diesem Falle sie oder er (keine Ahnung welches Geschlecht das Ding hat und auch darüber werden sicherlich einige ganz Korrekte demnächst streiten, aber das nur am Rande erwähnt) von einem guten Hotel erwartet, so kommen folgende Antworten: Freundliches und hilfsbereites Personal, saubere und komfortable Zimmer, moderne Ausstattung, gute Lage, bequeme Betten, schöne Bäder, gutes Essen, Fitnessstudio und Spa, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, um nur einige Punkte zu nennen.
Ein eiladender Outdoor-Pool gehört zum Hotelangebot. – Foto: Honza Klein
Denn natürlich schreiben wir beim Mortimer Reisemagazin unsere Reise- und Hotelgeschichten noch selbst. Immerhin ersetzt das eigene Erleben nichts. Aber angesichts der Antworten von Meta AI fragt man sich schon, ob sie oder eben er nicht genau das Hotel Mignon Meran Park & Spa im Sinne hatte. Damit willkommen in Südtirol, in der wunderschönen Stadt Meran. Allzu oft lässt man die Stadt ja auf dem Weg in den Süden rechts liegen. Dabei ist sie nicht mal eine halbe Stunde von der Brennerautobahn entfernt. Also genug Zeit für einen Zwischenstopp, der gern auch etwas länger dauern kann. Wie erwähnt im Hotel Mignon Meran Park & Spa.
Auf Sissis Spuren
Entspannungssuchende und Wellnessjünger kommen voll auf ihre Kosten. – Foto: Honza Klein
Im Hotel angekommen glaubt man eigentlich kaum, dass man fast mitten in der City der zweitgrößten Stadt Südtirols ist. Nur wenige Minuten zu Fuß entfernt, über die Bücke des Flusses Passer und schon ist man auf der Promenade. Kleine Boutiquen, das opulente Kurhaus, der Markt, schöne alte Gebäude lassen sich bestaunen, man kann mit der Seilbahn zum Dorf Tirol hinauffahren, zwei Golfplätze sind nicht weit entfernt.
Von den großzügigen Balkonen lässt sich ein Panoramablick genießen. – Foto: Honza Klein
Mehr als ein halbes Dutzend Dreitausender können erwandert oder besser bestiegen werden und wer es etwas gemütlicher mag, macht einen Ausflug zum Schloss Trauttmansdorff und dem dortigen Garten. Diesen gibt es noch nicht so lange, dafür aber das Schloss, in dem einst Kaiserin Sissi zwei mehrmonatige Kuraufenthalte verbrachte. Zu Sissi und dem Garten sowie zu weiteren erwähnenswerten Geschichten aus Meran jedoch an späterer Stelle hier bei Mortimer. Aber wir bleiben trotzdem bei Sissi und sind damit wieder zurück in der das Hotel umschließenden, mehr als 10.000 Quadratmeter großen Parkanlage mit Palmen, Oliven, Magnolien, unendlich vielen Blumen und viel Vogelgezwitscher. Wie gesagt – dass alles fast mitten in der City.
Eine der ersten Adressen
Eine Statue als Hommage an die Frauenpower im Mignon. – Foto: Honza Klein
Sissi ist auch aus dem Hotel Mignon nicht wegzudenken. Jedoch ist sie keine Kaiserin. Die heutige Sissi ist die Enkelin von Zenzi Glatt, die das Hotel, welches damals freilich nicht viel mehr als eine Pension war, im Jahre 1948 kaufte. Schnell entwickelte sie das Haus zu einer der ersten Adressen Merans. Ihre Tochter Irmgard übernahm den Hotelschlüssel in den 1960er Jahren und gab ihn später an ihre Tochter Sissi weiter. Eine Statue der Südtiroler Künstlerin Irma vor dem neugestalteten Eingang des Hauses zeigt die drei starken Frauen. Nun indes steht erstmals ein Mann in den Startlöchern. Sissis Sohn Philipp arbeitet bereits im Hotel mit. Die Tradition der Frauen wird aber wohl nicht verloren gehen. Gerade wurde Tochter Olivia geboren.
Erfolgreiche Verjüngungskur
Kulinarische Hochgenüsse sind in dem Meraner Hotel an der Tagesordnung. – Foto: Honza Klein
Mehr als siebeneinhalb Jahrzehnte hat das Hotel nun auf dem Buckel, sieht jedoch aus wie gerade geboren. In gewisser Weise ist es das auch. Stammgäste, die zum Saisonstart 2025 anreisten, erkannten das Haus kaum wieder. Der Eingang wurde verlegt und mündet nun in eine helle, großzügige Lobby. Gemütliche Sitzmöglichkeiten, eine gut sortierte Bar (besonders Gin ist reichlich im Angebot), daran anschließend das Restaurant und die Terrasse bzw. besser gesagt die Terrassen zum Garten oder auch mit Blick auf den Pool. Im Hintergrund grüßen die Berge und man kann sogar bis zum Schloss Tirol schauen.
Beim Essen herrscht die Qual der Wahl. – Foto: Honza Klein
Mit gut 50 Zimmern und Suiten garantiert das Haus eine persönliche Atmosphäre. Ich war zwar nur wenige Tage zu Gast, der Barkeeper indes wusste bereits nach dem zweiten Barbesuch, was mein Drink ist. Auch das gehört zum Fünf-Sterne-Service. Nonverbale Kommunikation. Zur Ausstattung der Zimmer muss man nicht viel sagen. Alles ist perfekt und vor allem sind es Zimmer und Balkone, die ihren Namen der Größe nach auch verdienen. Eine Besonderheit sind die auf den Zimmern und überall im Hotel hängenden Bilder. Alle stammen aus dem Atelier der Gründerin Zenzi, die 2020 mit 105 Jahren verstarb und in ihren letzten 45 Lebensjahren die Bildermalerei für sich entdeckte.
Hoteleigene Kapelle
Ein Ort der Stille: die hoteleigenes Kapelle. – Foto: Honza Klein
Eine weitere Besonderheit findet man am Rande des Gartens. Zum 100. Geburtstag von Zenzi wurde dort eine kleine Kapelle geweiht. Wer also noch einen Ort für Hochzeit oder auch Taufe sucht… Sogar eine eigene Reliquie hat das kleine Gotteshaus: Eine Monstranz mit einem Blutstropfen der Heiligen Crescentia, die im 18. Jahrhundert Oberin des Klosters Kaufbeuren war und 2001 heiliggesprochen wurde. Sie sei übrigens „allzeit fröhlich und vergnügt gewesen sein“, ist in Chroniken zu lesen. Ein gutes Omen also für einen Besuch im Mignon.
Weiße, gestärkte Tischdecken sind eines der Kennzeichen des Hotelrestaurants. – Foto: Honza Klein
Vom Seelenheil war ja bereits die Rede. Aber wie heißt es doch: Gutes Essen hält Leib und Seele zusammen. Das gleich vorweg: Man sollte auf keinen Fall ins Mignon kommen, wenn man abnehmen möchte. Sicherlich ist der erste kulinarische Eindruck nach der Ankunft, der am Abend. Küchenchef Hanspeter Hummel bietet mehrgängige Dinner, viele Zutaten von regionalen Lieferanten, einmal pro Woche gibt es ein Fischbuffet, man kann natürlich Südtiroler Spezialitäten in Form von Käse und Speck genießen, dazu guten Wein aus der Region. Danach an die Bar, die täglich neue Gin-Ideen präsentiert oder was man eben sonst so mag. Aber auch schon am Morgen ist das das Angebot üppig. Wer normalerweise nur einen Kaffee und eine Schrippe frühstückt, ist da leicht hoffnungslos überfordert. Zum Glück gewöhnt man sich nach wenigen Minuten daran und kann dann ausgiebig schlemmen. Nur eben nicht abnehmen.
Sport und Spiel
Die Bar ist bestens sortiert. – Foto: Honza Klein
Als das Hotel in den 1950er Jahren zu wachsen begann, war das Wort Wellness noch weitgehend unbekannt. Das hieß wohl eher Körperertüchtigung. Zenzi indes erkannte schon damals, was der Legende nach bereits Kleopatra mochte: Buttermilchbäder und Schwitzkuren. Inzwischen bietet der 2.000 Quadratmeter große Spa-Bereich einen Innen- und Außenpool, verschiedene Saunen, wunderschöne Ruhezonen wie etwa den Kieselsand-Palmen-Strand, eine Dachterrasse mit Whirlpool sowie natürlich sämtliche üblichen Kosmetikbehandlungen. Man kann Fahrräder ausleihen, im Fitnesscenter trainieren oder sich ganz entspannt einen Gegner suchen und auf der Terrasse ein Schachspiel wagen.
Bewertung des Mortimer Reisemagazins
Das Park Hotel Mignon in Meran überzeugt auf der ganzen Linie. – Foto: Honza Klein
In jeder Kategorie werden maximal fünf Sterne vergeben:
Lage ∗∗∗∗
Ausstattung ∗∗∗∗
Sauberkeit ∗∗∗∗
Essen & Trinken ∗∗∗∗
Service ∗∗∗∗
Fazit: Wäre das Haus bereits zu Kaiserin Sissis Zeiten eine gastliche Adresse gewesen, das Schloss Trauttmansdorff hätte wohl eine Bewohnerin verloren. Kurz gesagt – schöner Logieren in Meran, das ist das Hotel Mignon. Ehrlich gesagt, suche ich immer nach dem Haar in der Suppe. Ich habe keines gefunden..
Honza Klein
Der Berliner hat für diverse Radiosender gearbeitet, war viele Jahre Redakteur bei der Berliner Morgenpost, hat an Büchern über Berlin mitgearbeitet und ist u.a. Autor für die Super Illu und Gastgeber einer Talksendung bei TV Berlin.
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