
Vor der Abreise in den Urlaub sollte unbedingt noch mal einen Blick in die Reiseapotheke geworfen werden. Einige Medikamente sind im Ausland deutlich teurer, bei anderen Arzneimitteln kann es sich lohnen, diese erst im Reiseland zu kaufen. Je nach Präparat und Reiseziel kann einiges an Geld gespart werden, wie die Versandapotheke mycare herausgefunden hat. Dafür wurden die Preise von verschiedenen, vom Auswärtigen Amt für die Haus- und Reiseapotheke empfohlenen Wirkstoffen in 19 beliebten Reiseländern sowie in Deutschland ermittelt und miteinander verglichen.
In Polen sind viele Medikamente günstiger
Am meisten sparen können Deutsche bei der Reiseapotheke, wenn sie in Polen Urlaub machen: Das Nachbarland bietet bei neun Medikamenten einen niedrigeren Preis im Vergleich zur Bundesrepublik. Beispielsweise sind die Wirkstoffe Acetylcystein (Hauptwirkstoff in Hustenlösern) und Butylscopolamin (zur Behandlung von Magen- und Darmbeschwerden) mehr als vier Euro billiger. Grundsätzlich hat Polen auch die beste Verfügbarkeit an Medikamenten, die der deutschen Reiseempfehlung entsprechen. Alle untersuchten Präparate, die dem Auswärtigen Amt zufolge in keiner Reiseapotheke fehlen sollten, lassen sich auch vor Ort beziehen. Zum Vergleich: Die schlechteste Verfügbarkeit äquivalenter Medikamente findet sich in Kroatien, wo lediglich Acetylcystein rezeptfrei angeboten wird. Auch in Griechenland wird es schwierig, die empfohlene Reiseapotheke zusammenzustellen – hier sind nur drei der Wirkstoffe erhältlich.
Wo empfohlene Wirkstoffe nicht erhältlich sind

In Frankreich können Bedürftige neun der 14 untersuchten Medikamente kaufen – sechs davon sind günstiger als in Deutschland. Die größte Ersparnis ergibt sich hier hier bei den Wirkstoffen Miconazolnitrat (zur Behandlung von Pilzerkrankungen) und bei Povidon-Jod (Antiseptikum bei Hautinfektionen, Wunden und Verbrennungen) mit 2,30 bzw. 2,25 Euro. Damit landet Frankreich hinter Polen auf Platz zwei der Länder mit den meisten Präparaten zu niedrigeren Preisen, dafür sind fünf überhaupt nicht erhältlich. Den dritten Platz teilen sich Bulgarien, Portugal und Schweden mit jeweils fünf günstigeren Medikamenten.
Hohe Kosten bei den Eidgenossen
Die höchste Anzahl an Medikamenten, die vor Ort teurer sind als hierzulande, findet sich in der Schweiz: Insgesamt elf Produkte liegen hier über deutschen Preisen, die restlichen drei sind nicht erhältlich. Die Wirkstoffe Dimenhydrinat (zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen), Miconazolnitrat, Loperamid (zur Behandlung von Durchfallerkrankungen) oder Tetryzolin (zur Behandlung von Schnupfen und Heuschnupfen) sind alle mehr als zehn Euro teurer in der Schweiz. Den zweiten Platz der teuersten Länder teilen sich Norwegen und Italien mit je zehn Medikamenten. In Finnland und Österreich sind neun Medikamente teurer als hier – Platz drei des Negativrankings.
Viele Medikamente in Deutschland billiger

Zwei Medikamente, die in allen Ländern teurer sind als in Deutschland, sind Cetirizin (zur Linderung von Beschwerden allergischer Erkrankungen) und Dimenhydrinat: Cetirizin kostet im Schnitt 4,49 Euro, am teuersten ist es in Bulgarien mit 21,42 Euro. Der Preis in Deutschland liegt bei 2,07 Euro. Für Dimenhydrinat werden im Schnitt 7,17 Euro fällig. In Belgien, Bulgarien und der Schweiz liegt der Preis bei über zehn Euro – in Deutschland kostet das Arzneimittel nur 2,43 Euro.
Aber auch bei anderen Wirkstoffen gehört Deutschland oft zu den günstigsten Ländern: Tetryzolin ist ausschließlich in Frankreich günstiger als in Deutschland. Salze bzw. Elektrolytpulver, Paracetamol und Loperamid sind jeweils in zwei Ländern billiger als hierzulande. Die Wirkstoffe Xylometazolin (Wirkstoff in Nasenspray), Ciprofloxacin (zur Behandlung einer Vielzahl von bakteriellen Infektionen) und Dimetinden (zur Therapie von allergischen Hautreaktionen) gibt es jeweils in drei europäischen Ländern günstiger als in Deutschland.

Mortimer
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