Vision: Aus Kallstadt wird Donaldstadt

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Haben die Narreteien von US-Präsident Donald Trump auch Einfluss auf Kallstadt? – Foto: Jon Tyson

Die rund 1.200 Einwohner zählende Gemeinde Kallstadt im Landkreis „Bad Würgheim“ (Bundesland „Weinland-Knallt’s“) wird umbenannt und heißt künftig Donaldstadt. Dies beschloss der amtierende Präsident der Verunreinigten Staaten von Amerika am schmutzigen Donnerstag („Dirty Thursday“) in einem Sekret, pardon, Dekret natürlich. Schließlich stammt der Großvater des Präsis aus der pfälzischen Weinbaugemeinde. Und nach uraltem amerikanischem Recht vom Februar 2025 darf der verunreinigte Chef mit dem Dorf, aus dem er ursprünglich herstammen tut, machen was er will. Zum Beispiel es umbenennen. Aus Kallstadt wird also Donaldstadt.

Aber damit noch nicht genug. Die weltbekannte Weinlage Kallstadter Saumagen heißt künftig „Donaldstadter 300-Gramm-T-Bone-Steak“. In den Weinbergen wird künftig auch kein Riesling mehr angebaut. Sondern Coca-Cola. Trocken ausgebaut wird die schwarz-braune Brühe als Cola Zero auf den Markt kommen. Den Saumagen als Pfälzer Spezialität gibt es künftig nur noch als Burger, und zwar mit jeder Menge Heintz-Ketchup obendrauf. Schließlich stammt der alte Heintz ja auch ursprünglich aus Kallstadt, pardon, Donaldstadt. Und unter alten Freunden, ja sogar Verwandten (man munkelt von Blutgruppe I) hilft man sich doch gerne.

Hohe Zölle auf Weine

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Kallstadt könnte, so wenn der Gedanke weitergesponnen wird, schon bald den Namen Donaldstadt tragen.

Verraten und verkauft, pardon, gebraten und verkauft natürlich wird der Burger ausschließlich im demnächst ehemaligen Donaldstädter Hof, das zeitnah zu einer McDonalds-Filiale umgebaut wird. Franchisenehmer dort ist Trumps Sohn Barron, der dort selbst am Grill stehen will. „Das hab ich von meinem Daddy gelernt“, sagt der 19-Jährige voller Stolz, „der grillt ja die halbe Welt.“

Wein gibt es dort nicht. In Donaldstadter Lokalen mit Alkoholausschank werden Weine aus dem benachbarten Freinsheim (Trump: „Where the fuck is Fräänsem…?“) künftig mit einem 50-prozentigen Zoll belegt. Coca-Cola-Dornfelder-Schorle mit einem Cola-Anteil von mindestens 90 Prozent ist dagegen kostenlos.

Musk bei der Winzergenossenschaft

Donald Trump möchte künftig auch in der Lokalpolitik mitmischen.

Donald Trump wolle im Nebenjob auch den Ortsbürgermeister Donaldstadts machen, teilte sein Presseversprecher mit. Elon Musk ist als Chef der Winzergenossenschaft vorgesehen. „In meinen Adern fließt Spätburgunder“, lässt er die pseudo-vinophilen Muskeln spielen. Dessen Farbe sei schließlich identitär, pardon, identisch mit der von ihm fett finanzierten Partei. Bei Blauburgunder werde ihm immer schlecht, sagt er. Außer beim aufstrebenden Weinschlecht, pardon, Weingut Weidel-Chrupalla aus Überlingen-Görlitz, fügt er hinzu. Dieses ist allerdings eher für seine west-ostdeutsche Braunburgunder-Cuvée bekannt. Der bekannte Weinführer Fichtelmann schreibt über sie: „Komische Farbe. Schmeckt wie ganz früher. Dumpf im Abgang. Hat seine Zeit hinter sich. Besser ausschütten.“

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Elon Musk und Wein aus Kallstadt könnten einen spezielle Verbindung sein… – Foto: Klaus Pfenning

Klaus Pfenning

arbeitete jahrzehntelang in der Unternehmenskommunikation. Statt über Druckmaschinen, Schaltanlagen oder Gabelstapler schreibt er heute lieber über andere Dinge: guten Wein, tolles Essen, spannende Reisen.