Wandern auf etwas andere Art in Brilon + Olsberg

Ein Highlight des neuen Landschaftstherapeutischen Weges ist ein riesiger knallroter „Feenkranz“ mitten im Wald. (Foto: Klaus-Peter Kappest)

Das Sauerland steht mit geheimnisvollen Wäldern, unberührten Tälern, verschlungenen Pfaden und romantischem Fachwerk für ein Wandererlebnis der besonderen Art. Gelegenheitswanderer oder Spaziergänger können die Region mit ihren Panoramaausblicken ebenso genießen wie geübte Langstreckengeher oder Nordic Walker. Wer dazu noch das Ungewöhnliche sucht, wird in Brilon und Olsberg fündig. Hier kann man nicht nur schöne Wandergebiete und mit dem 843 Meter hohen Langenberg den höchsten Berg Nordrhein-Westfalens entdecken – das Besondere sind vielmehr die Themenrouten mit ihren Installationen und Sehenswürdigkeiten.

Wassertreten auf dem Olsberger Kneippweg

Gelegenheitswanderer oder Spaziergänger können die Region mit ihren Panoramaausblicken ebenso genießen wie geübte Langstreckengeher oder Nordic Walker. (Foto djd)

Brilon und Olsberg gehören zu den Sauerland-Wanderdörfern, die als erste Wanderregion Deutschlands mit dem Zertifikat „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet wurden. Zu den reizvollen Themenrouten zählt beispielsweise der Kneippweg im Kneippheilbad Olsberg mit seinen 39 Kilometern und den sechs natürlichen Wassertretstellen in Quellen und Bächen. Wer sich etwas intensiver mit den Kneipp’schen Anwendungen oder dem berühmten Storchengang beschäftigen möchte, dem empfiehlt sich die Begleitung durch speziell ausgebildete Kneippweg-Animateure. Sie erklären nicht nur die Gesundheitslehre Pfarrer Kneipps, sondern greifen auch selbst zur Gießkanne und verabreichen dem Wanderer Arm- oder Kniegüsse und versorgen ihn außerdem mit unterhaltsamen Anekdoten und viel Wissenswertem zur Kultur, Geschichte und den Besonderheiten der Natur. Alle Informationen zum Kneippwanderweg und zu anderen Themenwanderwegen gibt es unter www.tourismus-brilon-olsberg.de und unter Telefon 02962-97370.

Auf dem Kammweg der Waldfee begegnen

Das Sauerland ist auch durch viel romantisches Fachwerk geprägt. (Foto: Klaus-Peter Kappest)

Wer einmal einer echten Waldfee begegnen möchte, sollte in Brilon den 49 Kilometer langen Kammweg entlang laufen. Früh muss man unterwegs sein, etwas Glück gehört auch dazu, und die nötige Fantasie. Start und Ziel des Kammwegs ist der Marktplatz in Brilon mit seinen schönen Fachwerkhäusern im westfälischen Stil, dem Rathaus mit seiner barocken Fassade und dem gotisch-wuchtigen Turm der Propsteikirche St. Petrus und Andreas. Sehenswert entlang der Strecke ist „Borbergs Kirchhof“. Auf der weiten Lichtung inmitten einsamer Buchenhochwälder bilden die frühmittelalterliche Ringwallanlage, die Ruinen der einstigen Kirche und die Kapelle am Rand des Felsplateaus ein faszinierendes Ensemble. Auch einer der schönsten Abschnitte des berühmten Rothaarsteigs startet im Übrigen in Brilon und verläuft über 25 Kilometer nach Olsberg-Bruchhausen. Faszinierend sind hier vor allem die Bruchhauser Steine – die imposanten Steingiganten rücken immer wieder ins Blickfeld der Wanderer.

Rückgewinnung der inneren Balance

Wer sich etwas intensiver mit den Kneipp’schen Anwendungen beschäftigen möchte, dem empfiehlt sich auf dem Kneippweg die Begleitung durch speziell ausgebildete Kneipp-Animateure. (Foto: djd)

Neu installiert als Wanderweg wurde der sogenannte Landschaftstherapeutische Weg in Brilon. Der drei Kilometer lange Rundweg beschäftigt sich mit dem Thema „Stimmungen“. Highlights sind interessante Installationen wie eine Schaukel auf der Anhöhe einer ehemaligen Skisprungschanze, ein „Flugsimulator“ auf dem Schanzentisch oder ein riesiger knallroter „Feenkranz“ mitten im Wald. Ziel ist die Konzentration auf das seelische Wohlbefinden. Landschaftstherapeuten leiten hier auf Wunsch zur Rückgewinnung der inneren Balance an. (djd).

Das historische Rathaus und die Propsteikirche sind zwei der Highlights in der sehenswerten Altstadt von Brilon. (Foto: Klaus-Peter Kappest)

Spannender Buch- und Geschenktipp: Lost & Dark Places Ruhrgebiet

Bei Lost & Dark Places Ruhrgebiet denkt man sofort an das reiche Erbe der Industriekultur: Zeche Zollverein oder den Landschaftspark Duisburg-Nord. Doch nicht nur die einstigen Bergwerke und Hochöfen wissen Geschichte und Geschichten zu erzählen. Spannend sind auch die tatsächlich vergessenen oder verschwiegenen Zeugen früherer Epochen: die Überreste einer alten Nazi-Autobahn, ein einstiger Fliegerhorst, eine vergessene Flussbadeanstalt, …

„Das Buch öffnet sicher einen ganz anderen Blick auf das Ruhrgebiet und zeigt ein Gesicht der Region, das bislang nur sehr wenigen bekannt ist. Zudem zeigt das Buch, dass sich hinter mancher Ruine, hinter mancher Schrottimmobilie überaus spannende Geschichten verbergen. Ob es einen Folgeband geben wird, vermag ich nicht abzuschätzen. Das Potential für ein zweites Buch ist fraglos vorhanden. Einige Orte, die ich besucht habe, sind aus Platzgründen nicht ins Buch aufgenommen. Teil des Ansatzes war es, Lost Places in möglichst vielen Teilen des Ruhrgebietes mit aufzunehmen.“ erklärt Autor Karsten-Thilo Raab augenzwinkernd.

Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.

Pressestimmen: “Mit “Lost & Dark Places” lässt sich eine ganz besondere Seite des Ruhrgebiets entdecken.” ― Ruhr Nachrichten

Erhältlich ist Lost & Dark Places Ruhrgebiet (ISBN: 9783734320477) von Karsten-Thilo Raab für 22,99 Euro im Buchhandel, zum Beispiel bei Amazon oder direkt beim Bruckmann Verlag.

G. Schröder

ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.