Queenslands indigene Kultur bei Nacht

Yaliya’s Stories (Stargazing) experience – Sternebeobachtung in Queenslands Outback. – Foto: Tourism and Events Queensland

Ob bei Geschichten über die Schöpfung der Galaxie unter dem Sternenhimmel des Outbacks, bei einem märchenhaft inszenierten Dinner im ältesten Tropenregenwald der Welt, oder einem exklusiven Erlebnis indigener Kunst in einem von Australiens renommiertesten Museen: Bei Nacht entfalten Geschichten, Musik und Kunst der ältesten Kultur der Welt und die urzeitlichen Landschaften Queenslands einen besonders mystischen Zauber.

Indigene Interpretation des Universums

Einfach faszinierend: Geschichten aus der Traumzeit unter dem Sternenhimmel. – Foto: Tourism and Events Queensland

Keine Hochhäuser, wenig Autos, und keine weiteren Ortschaften weit und breit: Genau das macht Burketown am Savannah Way im Outback Queensland mit seinen lediglich 250 Einwohnern zum perfekten Ziel für Sterneschwärmer. Denn ohne Lichtverschmutzung sieht der Nachthimmel aus, als wäre er in Glitzer getaucht, die Milchstraße ein schillernder Strudel aus etwa 400 Milliarden Sternen und ebenso vielen Planeten. Hunderte von Sternenbilder erzählen dabei ihre jeweils eigene Geschichte aus der Traumzeit.

Ein besonderes Erlebnis ist auch eine Fahrt über den berühmten Savannah Way. – Foto: Tourism and Events Queensland

Einige davon können Besucher hier in Begleitung der traditionellen Besitzer des Gangalidda Garawa Volkes auf der Yaliya’s Stories (Stargazing) Expedition mit Yagurli Tours inmitten der größten Salzebene Australiens entdecken. Die indigenen Gastgeber vermitteln dabei ihre kulturelle Interpretation des Universums im Einklang mit den Mondphasen. Hochmoderne Teleskope ermöglichen ungeahnt strahlende Ausblicke in völliger Dunkelheit.

Funkelndes Märchen im Regenwald

Eine faszinierende Laune der Natur: der Daintree Rainforest. – Foto: Tourism and Events Queensland

Inmitten des ältesten Regenwaldes des Planeten, dem Daintree Rainforest, zu verweilen, lässt Ehrfurcht aufkommen. Ein mit tausenden Kerzen und Kronleuchtern beleuchtetes Fleckchen im Herzen des üppig grünen Wunders exklusiv für sich zu haben bei Nacht hebt das Erlebnis in eine neue Dimension. Diese Kulisse bildet den Rahmen für „Flames of the Forest“, einem Festmahl unter freiem Himmel am Rande von Port Douglas, eingebettet im UNESCO Welterbe der Wet Tropics.

Beim „Flames of the forest“ darf indigene Musik nicht fehlen. – Foto: Tourism and Events Queensland

Sieben Gänge lassen die Gäste auf den Geschmack typisch australischer Zutaten und indigener Buschnahrung in moderner Aufmachung kommen, etwa geräucherter Krokodilpastete mit Salsa Verde und mit Zitronen-Myrte mariniertem Känguru-Karree auf Wildem Rucola und gerösteten Macadamia-Nüssen. Doch neben all dem Gaumenkitzel, lassen die Veranstalter die Gäste auch einmal tief in die indigene Geschichte von Kaba Kada (Daintree Rainforest) eintauchen. Zwei Brüder der hier beheimateten Kuku Yalanji erwecken ihre Kultur mittels Geschichten, Musik und Gesang zum Leben. Während des Essens genießen die Gäste eine hypnotisierend schöne Vorführung, die mit der Geräuschkulisse des Regenwalds verschmilzt.

Eine Nacht im Museum

Katina Davidson, Kuratorin indigener australischer Kunst bei einer privaten Tour der Ausstellung „I, Object“ mit dem Werk des Wik-Mungkan Künstlers Alair Pambegan, Kalben. – Foto: Joe Ruckli/QAGOMA

… und was für eine! Nach “Ladenschluss”, wenn all die Menschenmengen, die eines der renommiertesten Kunstmuseen Australiens tagsüber füllen, verschwunden sind, bleibt einer Handvoll von Gästen im Rahmen der The First Artists, Exceptional Indigenous Art & Dining Experience ein einziger kreativer Traum im Museum Queensland Art Gallery | Gallery of Modern Art in Brisbane vorbehalten. Ein indigener Künstler, Kurator und Geschichtenerzähler lässt hier exklusiv hinter die Kulissen der Aboriginal- und Torres-Strait-Islander-Kunstsammlung des Museums blicken: ein Erlebnis für alle Sinne, welches mit einer „Welcome to Country“-Räucherzeremonie und einer bewegenden Didgeridoo-Performance eingeleitet wird. Im Anschluss begleitet First Nations Koch Chris Jordan mit einem indigenen Menü durch den Abend und gibt zu jedem Gang eine Geschichte vom Besten, gespickt mit Musik- und Tanzaufführungen. Weitere Informationen unter  www.www.queensland.com.

Buchtipp: Superlative als unnützes Reisewissen

Klar lässt sich Unnützes Reisewissen von U. Peters und Karsten-Thilo Raab wie jedes andere einfach Buch von vorne nach hinten lesen. Muss man aber nicht. Das 172 Seite starke Kompendium kann auch immer wieder wahllos an einer x-beliebigen Stelle aufgeschlagen werden. Und egal, welche Vorgehensweise man bevorzugt, Fakt ist, es lässt sich auf jeder einzelnen Seite Spannendes, Faszinierendes, Kurioses, Verrücktes und/oder Amüsantes aus der Welt des Reisens in kleinen, kurzen und peppigen Texten erfahren.

Ein Sammelsurium, das für die Macher von Quizshows ein perfekte Vorbereitung garantiert; eine Sammlung, die gleichermaßen zum Staunen, zum Kopfschütteln und mitunter zum Lachen einlädt und die für jede Menge Gesprächsstoff sorgt. Und sei es, weil man Mitreisende, Freunde und Bekannte mit vermeintlich unnützem Reisewissen konfrontiert. Dies kann hier und da nerven, sorgt aber immer für launige Unterhaltung. Denn für alle, die gerne mal mit weniger bekanntem Wissen über Reiseziele auftrumpfen möchten, findet sich in dem Buch aus dem Westflügel Verlag entsprechender Input mit mehr als 800 (!)erstaunlichen Fakten, die weit über die Beschreibung eines Urlaubsortes hinausgehen.

Ein Buch, das einem im positiven Sinne nicht loslässt und ganz nebenbei ein Wissen vermittelt, das man nicht unbedingt benötigt, das aber jede Menge Spaß garantiert.

Erhältlich ist Unnützes Reisewissen (ISBN 978-3-939408-42-0) für 11,90 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag.

Mortimer

Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.