Der Wendelinsritt – eine Reiterprozession im Allgäu

Wendelinsritt
Der traditionelle Wendelinsritt in Scheidegg am 13. Oktober. – Foto Scheidegg-Tourismus

Einige der Kapellen rund um Scheidegg im Allgäu sind viele Jahrhunderte alt und liegen auf einstigen Pilgerrouten. Die kleine Wendelinskapelle etwa ist dem Patron der Hirten, Bauern und Landarbeiter gewidmet. Mit Blick auf den Bodensee liegt das barocke Gotteshaus von 1670 auf dem Jakobusweg. Schöne Wandmalereien und ein hübscher Hochaltar zieren das Innere. Eine dem Heiligen Wendelin gewidmete Reiterprozession, die es seit 1931 in Scheidegg gibt, findet dieses Jahr am Sonntag, 13. Oktober, statt. Dann machen sich in der Westallgäuer Gemeinde morgens bunt geschmückte Reitergruppen auf den einstündigen Weg zur Kapelle auf dem Kinberg, begleitet von Musikkapellen. Nach der Feldmesse und dem Festgottesdienst wird Ross und Reiter der Segen erteilt.

Start für den Wendelinsritt ist in Scheidegg am Haus zur Sonne, oberhalb des Zentrums, um 9.15 Uhr. Um 10.30 Uhr findet die Pferdesegnung statt. Wendelin ist ein um 555 geborener, katholischer Heiliger und soll der Legende nach, im Anschluss an seine Wallfahrt nach Rom, als Schäfer und Einsiedler gelebt haben. In jüngster Zeit wird Wendelin gerne auch als Patron für den Umwelt- und Naturschutz verehrt.

Die Lage des Westallgäus verspricht bis in den November sonnige Wandertage. So können auf 22 Kilometer langen Kapellenweg dreizehn Kapellen besucht werden. Einige der einstigen Pilgerstätten sind zwischen 500 und 1000 Jahre alt, wie die Anna- oder die Ulrichskapelle. Teilweise reicht auf exponierten Wegen der Blick weit in die Bregenzer und Allgäuer Bergwelt. Weitere Informationen unter www.scheidegg.de.