Die farbenfrohen Carlofts im b’mine Hotel in Düsseldorf sind bis zu 35 Quadratmeter groß. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Mit dem Auto bis vor die Hotelzimmertür im dritten oder vierten Stock zu rollen, ist fraglos überaus ungewöhnlich. In Deutschland ist dies aktuell nur in zwei Häusern in Frankfurt am Main und Düsseldorf möglich. Beides sind neu eröffnete b’mine Hotels. Die Düsseldorfer Dependance liegt nicht etwa am Rande der Altstadt oder unweit der berühmten Flanier- und Einkaufsmeile, der „Kö“, wie die Königsallee liebevoll genannt wird, sondern im eher gediegenen Stadtteil Flingern. Das erst im März 2023 eröffnete Hotel gibt sich aber nicht nur mit Blick auf die speziellen Parkmöglichkeiten überaus modern, innovativ und farbenfroh.
Neben bunten Möbelstücken sorgen insbesondere die auf allen Fluren platzierten Kunstwerke von Pola Brändle für ungewöhnliche Blickfänge. Die Berliner Künstlerin hatte auf zahlreichen Auslandsreisen Poster-Material gesammelt und aus diesem unterschiedlich große Pop-Art-Collagen kreiert. Schade nur, dass die launigen wie faszinierenden Motive zwar die Gänge zwischen den 117 Zimmern und 26 Car-Lofts zieren, aber nur im Kleinformat in den Zimmern zu finden sind.
Cocooning mit goldfarbenen Vorhängen
Die Gänge im b’mine Düsseldorf sind kunstvoll gestaltet. – Foto: Susanne Timmann
Die zwischen 14 und 35 Quadratmeter großen Zimmer erweisen sich als wahre Raumwunder. Die Anordnung der Möbel wurde derart geschickt konzipiert, dass dem Gast ein Maximum an freien Fläche zur Verfügung steht, ohne dabei die Gemütlichkeit zu vernachlässigen. Wobei der eigentliche Schlaftrakt mit dem großzügig dimensionierten Bett an vier Seiten von goldfarbenen Vorhängen umgeben ist. „Cocooning“ ist hier das Schlagwort. Der Gast kann sich hier komplett zurückziehen und seine Privatsphäre entspannt genießen.
Kunstwerke von Pola Brändle zieren die Flure und Stichflure des neuen Düsseldorfer Hotels. – Foto: Susanne Timmann
Die Zimmer sind mit einem Holzfußboden und bodentiefen Fenstern bestückt. Zur Ausstattung gehören neben einem Kleiderschrank mit verschiedenen Schubladenfächern ein farbiger Hocker sowie eine Art Sideboard, das als Arbeitsplatz genutzt werden kann. Hierin integriert ist auch ein Waschbecken.
Unter einer Decke
Das integrierte Waschbecken liegt außerhalb des Toiletten- und Duschbereichs. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Etwas gewöhnungsbedürftig ist der separate Dusch- und Toilettentrakt. Dieser ist durch eine Milchglasscheibe und eine verglaste Schiebetür vom eigentlichen Zimmer getrennt. Allerdings sind die durchaus dekorativen Trennelemente durchsichtig, was bei dem einen oder anderen zu Irritationen führen dürfte. Schließlich gibt es Momente im Leben, in denen man unbeobachtet und ungestört sein möchte – und dies gilt ganz sicher für Toilettengänge. Etwas Abhilfe können hier die goldfarbenen Vorhänge rund um das Bett verschaffen, die als zusätzlicher Sitzschutz eingesetzt werden können.
Bei den großen Betten birgt die gemeinsame Bettdecke mitunter durchaus Streitpotenzial. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Amerikanisch mutet zudem die Bestückung des riesigen Bettes an. Denn es gibt nur ein Oberbett für zwei Personen, was bei der ein oder anderen Partnerschaft schon mal für Probleme und einen kalten Rücken während der Nacht sorgen könnte. Zu den Annehmlichkeiten der Zimmer gehören derweil neben kostenfreiem Wlan, eine Kapsel-Kaffeemaschine, ein Föhn sowie Badeschlappen.
Grüne Oase vor der b’mine-Haustür
Die alten Kraftwerkstürme der Stadtwerke Düsseldorf bilden einen besonderen Blickfang. – Foto: Susanne Timmann
Obwohl das Hotel direkt an der Ecke vom Höherweg und der viel befahrenen Kettwiger Straße, der Bundesstraße B8, liegt, ist der Lärmpegel überraschend gering. Die Zimmer sind sehr gut isoliert. Auf der Rückseite des Hotels befindet sich direkt angrenzend mit dem Stadtwerkepark eine mehr als zwei Hektar große, innerstädtische Oase, an deren Rand die Silhouette der historischen Kraftwerkstürme und das Backsteingebäude der Stadtwerke Düsseldorf ins Auge fallen.
Auch das Restaurant „The Roof“ gibt sich modern und stylish. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Der besten Blick auf die Grünanlage lässt sich von einer der fünf Terrassen im obersten Stockwerk erhaschen. Anders als in den meisten Hotels befinden sich im b’mine nicht die teuersten Zimmer im sechsten Stock, sondern der Fitnessraum, die Tagungszimmer und das hauseigene Restaurant The Roof, das auch Nicht-Hotelgästen offen steht. Serviert wird eine hochwertige Asian Fusion Küche. Passend dazu sind an der Bar auch ausgewählte japanische Spirituosen erhältlich.
Die Sofa-Ecke verleiht dem Roof-Restaurant Wohnzimmeratmosphäre. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Das Roof wird durch die offene Küche in zwei Bereiche geteilt. In dem einen befindet sich neben Sitzplätzen und den Zugängen zu drei Terrassen die gut bestückte Bar. Der andere, deutlich größere Restaurantbereich hat mit seinem Kamin sowie einem Sofa und Sesseln durchaus Wohnzimmercharakter.
Raffinierte Asian Fusion Küche
Schweinebauch mit Rotkohl, Blüten, Rettich, Gremolata und Char Siu Sauce gehört zu den Spezialitäten im The Roof. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Auf der kleinen, aber feinen Speisekarte finden sich raffiniert zubereitete Gerichte wie Hummer mit Edamame, Mango und Wasabi Tobiko oder Sashimi mit Thunfisch, asiatischen Kartoffelsalat und Miso buerre blanc. Exzellent ist auch das Tiradito mit Lachs, Granny Smith, Roku Gin-Koriander Sauce, einem Wasabi Gurken-Sorbet und Oscietra Kaviar. Selbstverständlich kommen Fleischliebhaber ebenfalls auf ihre Kosten.
Auch optisch sind die Speisen im The Roof ein absoluter Genuss. – Foto: Karsten-Thilo Raab
So wird hauchzarter Schweinebauch mit Rotkohl, Blüten, Rettich, Gremolata und Char Siu Sauce serviert oder eine Mais Poularde mit weißem Spargel, Erbsen, Buttermilch Dashi, Morcheln und Affila Kresse. Food Sharing, also das Teilen von Speisen mit seinem Partner oder den Kindern, ist ausdrücklich erwünscht. Garniert wird das Ganze mit beeindruckenden Rundumblicken auf die Düsseldorfer Skyline.
Eine App ermöglicht das bequeme digitale Ein- und Auschecken. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Nur eines ist im Roof-Restaurant nicht möglich: Die Gäste können nicht mit dem Autolift bis nach ganz oben fahren. Aber das ist denjenigen, die eine Car-Loft für 60 Euro zusätzlich buchen, sicher auch weniger wichtig. Sie wollen den Komfort genießen, vom Auto direkt ins Zimmer zu huschen. Viele haben besondere fahrbare Untersätze, die sie gerne nachts geschützt wissen wollen. Daneben schätzen vor allem allein reisende Frauen aus Sicherheitsgründen diesen besonderen Service, obschon der Stadtteil Flingern als völlig ungefährlich eingestuft werden darf.
Aussichtsreicher Weingenuss im b’mine. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Insgesamt drei spezielle Autolifte steuern mehr als zwei Dutzend Zimmer direkt an – Ladestation für E-Autos auf dem Parkplatzbalkon inklusive. Der Zugang wird über die Zimmerkarte oder den digitalen Zimmerschlüssel, der bequem bereits vor den Abreise per App heruntergeladen werden kann, gesteuert. Fast schon müßig zu erwähnen, dass das Auschecken ebenfalls per App möglich ist.
Das b’mine Düsseldorf wurde im März 2023 eröffnet. – Foto: Karsten-Thilo Raab
In jeder Kategorie werden maximal fünf Sterne vergeben:
Lage ∗∗∗
Ausstattung ∗∗∗∗
Sauberkeit ∗∗∗∗
Essen & Trinken ∗∗∗∗
Service ∗∗∗∗
Fazit: Obschon das Hotel nicht kategorisiert ist, wäre es fraglos von der Ausstattung und vom Service im Vier-Stern-plus-Bereich anzusiedeln. Mit einer U- und Straßenbahnverbindung ist die Düsseldorfer Innenstadt in wenigen Minuten zu erreichen.
Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.
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