Mafiatorte im Drohneneinsatz – Pizza-Lieferung per Luftpost

Pizza im Anflug! Eine abhgehobene Idee, Pizza per unbemannter Drohne zuzustellen. (Doto: Domino's)
Pizza im Anflug! Eine abhgehobene Idee, Pizza per unbemannter Drohne zuzustellen. (Doto: Domino’s)

Nicht zuletzt dank des Skandals um den „Euro Hawk“, in dessen Fokus Verteidigungsminister Thomas de Maizière steht, sind Drohnen derzeit in aller Munde. Letztere sind auch das Ziel eines ganz anderen Drohnenprojektes. Dieses dient nicht der Überwachung und Sicherheit, sondern soll gezielt eingesetzt werden, um hungrige Mäuler anzufliegen. Also, nicht um mit diesen zu kollidieren, sondern um schnellst möglich Futter zu ihnen befördern.

Eine Pizza auf dem Weg durch die Lüfte. Da vergeht die Wartezeit wie im Flug. (Foto: Domino's)
Eine Pizza auf dem Weg durch die Lüfte. Da vergeht die Wartezeit wie im Flug. (Foto: Domino’s)

Dabei handelt es sich nicht um eine Art moderne Rosinenbomber, die dann wie weiland bei der Luftbrücke über dem Nachkriegs-Berlin Carepakete abwerfen. Vielmehr sind die Drohnen mit dem schönen Namen „DomiCopter” eine neuartige Form des Lieferservices. Das Wortgebilde setzt sich zusammen aus der englischen Abwandlung von Helikopter und dem Namen der Pizzakette Domino’s. Der in zahlreichen Ländern weltweit vertretene Mafiatortenbereiter will seine belegten Teigfladen bei Anruf künftig noch schneller zu den hungrigen Kunden liefern.

Daher testet das Unternehmen in England eine Pizza-Zustell-Drohne. Der gemeine Pizzabote wird bekanntlich insbesondere in Ballungsräumen und großen Städten immer wieder mit der georderten Pizza von roten Ampeln aufgehalten, von Tempolimits ausgebremst und von Staus zu ungewollten Stopps gezwungen wird. Was nicht selten zur Folge hat, dass die Pizza trotz wärmender Umverpackung bereits kalt ist, wenn der Zusteller an der Tür klingelt. Die unbemannten Luftfahrzeuge der Pizzakette könnten dieses Problem nun lösen.

Bei ersten Testflügen zeigte sich, dass die ferngesteuerten Domicopter für knapp 6,5 Kilometer schlappe zehn Minuten benötigen. Da vergeht die Zeit zwischen der Pizza-Bestellung und -Lieferung quasi wie im Flug. Eine gesonderte Start- und Landeerlaubnis benötigt der Domicopter nicht, da er kaum höher als 120 Meter in die Lüfte steigen kann. Somit könnte die Pizza-Lieferung schon bald zur Luftpost werden.

Sollte das Beispiel Schule machen, könnten sicherlich auch in anderen Bereichen Lieferungen frei Haus durch die Lüfte erfolgen. Allerdings stünde dann zu befürchten, dass es eng wird im Luftraum über unseren Häuptern. Wenn Hunderte von Drohnen gleichzeitig unterwegs sind, dürfte schnell klar werden, warum ihr Name so nahe an „dröhnen“ angelehnt ist.