Viehscheid-Däg – die fünfte Jahreszeit in Pfronten

Beim Viehscheid Däg machen sich mehr als 400 Kühe auf den Weg. (Foto M. Lukaszewski)
Beim Viehscheid Däg machen sich mehr als 400 Kühe auf den Weg. (Foto M. Lukaszewski)

Wer noch nicht weiß, was der Allgäuer unter dem Begriff „Viehscheid“ versteht, darf sich auch in diesem Jahr vom 5. bis 19. September im idyllischen Bergwiesenort Pfronten selbst ein Bild davon machen. So viel sei verraten: Der ganze Ort steht Kopf – alles dreht sich um traditionelles Handwerk, Brauchtum und das Allgäuer Braunvieh. Besucher erwartet zur fünften Jahreszeit im Allgäu nicht nur der Festumzug der feierlich geschmückten Kranzrinder, sondern auch ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm.

Beim traditionellen Viehscheid Däg ist im wahrsten Sinne des Wortes tierisch was los. (Foto M. Lukaszewski)
Beim traditionellen Viehscheid Däg ist im wahrsten Sinne des Wortes tierisch was los. (Foto M. Lukaszewski)

Auch als Almabtrieb bekannt, werden beim Pfrontener „Viehscheid“ rund 400 Rinder und 15 Kranzrinder von sieben Alpen rund um Pfronten hinunter ins Tal getrieben, bevor der erste Schnee die Gipfel erreicht. Zuvor waren die Rinder oder Schumpen, wie der Allgäuer das Jungvieh nennt, etwa 100 Tage auf ihrer „Sommerresidenz“, den Alpen beheimatet.

Mensch und Tier präsentieren sich in Pfronten im Allgäu in voller Tracht. (Foto M. Lukaszewski)
Mensch und Tier präsentieren sich in Pfronten im Allgäu in voller Tracht. (Foto M. Lukaszewski)

Damit die Feierlichkeit auch den gebührenden festlichen Rahmen erhält, werden die Tiere, besonders die Leitkühe der einzelnen Herden, aufwendig mit Blumen-Kopfschmuck und Schellen geschmückt. Im Tal angekommen wird das Braunvieh „geschieden“: Die großen Sommerherden verteilen sich wieder auf die einzelnen Besitzerhöfe, wenn die Bauern ihre Kühe wieder in den heimischen Stall führen. Anschließend wird im Festzelt eingekehrt und ausgiebig gefeiert.

Traditionell geschmückte Kranzrinder erweisen sich als echte Hingucker.
Traditionell geschmückte Kranzrinder erweisen sich als echte Hingucker.

Die Feierlichkeiten in Pfronten, die sogenannten „Pfrontar Viehscheid-Däg“ beginnen bereits eine Woche vor dem eigentlichen Alpabtrieb. Heuer wird am Samstag, den 5. September 2015, mit Brauchtum, Musik und Tanz das Ende des Alpsommers eröffnet. Bei zahlreichen Aktionen und Vorführungen können die Besucher alle Facetten der heimischen Alp- und Bergwirtschaft kennen lernen.

Nach 100 Tagen auf den Alpen geht es für die Rindviecher ab ins Tal. (Foto M. Lukaszewski)
Nach 100 Tagen auf den Alpen geht es für die Rindviecher ab ins Tal. (Foto M. Lukaszewski)

So ist unter anderem auch ein Kunstschmied vertreten, der die traditionellen Schellen schmiedet. Außerdem können Besucher zusehen, wie die prachtvollen Kronen der Kranzrinder gebunden werden, eine Dirndlschürze geschneidert wird oder die ledernen Schellenriemen entstehen. Dazu gibt es zahlreiche Mitmachaktionen, wie einen Kurs bei dem Interessierte ihre eigenen Haferlschuhe herstellen oder traditionelle Wildblumenkränze fertigen können. Zusätzlich werden Käserei- und Brauereibesichtigungen mit anschließender Verkostung angeboten. Dieses Jahr zum ersten Mal dabei ist auch die „Milch- und Käseverkostung“ mit

Die bunt geschmückten Rinder bei der Viehscheid – eines der beliebtesten Fotomotive im Allgäu.
Die bunt geschmückten Rinder bei der Viehscheid – eines der beliebtesten Fotomotive im Allgäu.

Der feierliche Festumzug mit ungefähr 1.200 Teilnehmern, unter anderem mit vier Musikkapellen und Gespannen der Pfrontener Vereine, der 8. Pfrontener Bergwiesenkönigin Sinja I. und einem Brauerei-Festgespann, ist eine der Hauptattraktionen. Der Umzug findet am Freitag des Viehscheid-Wochenendes statt. Wer es etwas kleiner liebt, besucht am 19. September die Viehscheid in Pfronten-Röfleuten, die einen gelungenen Abschluss des Aktivprogramms rund um die Viehscheid-Däg bildet.

Weitere Informationen unter www.pfronten.de. Das komplette Programm des Viehscheid-Däg findet sich hier.

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