Gladiatorentage und Historienspiele in Istrien

In Pula laden die Gladiatorenkämpfe an historischer Stätte zu einer Zeitreise ein.
In Pula laden die Gladiatorenkämpfe an historischer Stätte zu einer Zeitreise ein. (Fotos ART)

In Pula marschieren die Gladiatoren, der Bürgermeister von Hum muss möglichst viel am Kerbholz haben, Dvigrad wird wachgeküsst und ein ungarischer Graf flieht aus den Kerkern der österreichisch-ungarischen Monarchie: Istrien macht seine reiche Geschichte ab Juni durch zahlreiche Feste lebendig.

Bereits zum 13. Mal lädt Istriens Hafenstadt Pula zur 2.000-jährigen Zeitreise: Straßentheater, historische altrömische Paraden zwischen römischem Theater und Forum, antike Partys und Gladiatorenkämpfe des ungarischen „Collegium Gladiatorium“ in der monumentalen römischen Arena stehen von 12. bis 14. Juni 2014 im Mittelpunkt der „Tage der Antike“.

Das römische Amphietheater ist das Wahrzeichen von Istriens größter Stadt, Pula.
Das römische Amphietheater ist das Wahrzeichen von Istriens größter Stadt, Pula.

Nicht ganz so spektakulär feiert Hum, die kleinste Stadt der Welt, ihr jährliches Fest am 8. Juni. Höhepunkt ist dabei traditionsgemäß die Wahl des Kreisvorstehers in der Stadtloge. Die Stimmabgabe erfolgt nach jahrhundertealtem Brauch durch Einritzen in einen Holzstab, den „rabosi“. Und wer schlussendlich „am meisten am Kerbholz hat“, wird Bürgermeister, was mit einem Volksfest bei Mistelschnaps und Prsut (istrischer Rohschinken) auch entsprechend gefeiert wird.

Zwei Ringmauern, Schutzwälle und die Ruinen der frühchristlichen Kirche zur Heiligen Sophie erinnern an die Glanzzeiten von Dvigrad, das 1714 nach einer Pestepidemie von seinen Bewohnern verlassen wurde. Doch einmal im Jahr erwacht die Geisterstadt zum Leben: Beim „Festival alter Musik“ von 2. Juni bis 14. Juli 2014 wird sie für kurze Zeit aus dem Dornröschenschlaf geküsst. Auf den Plätzen und in den Kirchen finden zahlreiche Konzerte und Aufführungen statt.

Auch abseits der Gladiatorentage lässt sich beim Besuch des Amphietheaters der Hauch der Geschichte einatmen.
Auch abseits der Gladiatorentage lässt sich beim Besuch des Amphietheaters der Hauch der Geschichte einatmen.

Weniger beschaulich war die Flucht des ungarischen Grafen Mathias Sandorf aus den Kerkern der damals österreichischen Festung von Pazin (Mitterberg), die sich an einem hohen Felsen über einer geheimnisvollen Höhle klammert, in der der Fluss Fojba (laut Dante) in die Unterwelt verschwindet. Sandorf ist eine abenteuerliche Romangestalt des französischen Schriftstellers Jules Verne, dem in der Woche ab 7. Juni 2014 ein literarisches Fest in Pazin gewidmet ist. Weitere Informationen unter www.istra.hr.

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