Ob das auch für andere Länder ein politisches Vorbild sein könnte: Im istrischen Hum, der kleinsten Stadt der Welt, wird am 13. Juni derjenige zum Bürgermeister gewählt, der nachweislich „am meisten auf dem Kerbholz hat“.
Was ein wenig schräg klingt, hat sich seit Jahrhunderten bewährt: Anstelle von Wahlzettel und Stift gibt es in Hum ein langes Stück Weichholz und ein gebogenes Schnitzmesser. Abgestimmt wird durch Einritzen einer Kerbe in die Kante des Wunschkandidaten. Zum mächtigsten Mann der Gemeinde wird man also „mit möglichst viel auf dem Kerbholz“.
Die Wählergemeinde ist dabei freilich überschaubar: Nur rund 20 Einwohner bevölkern das lediglich 100 mal 35 Meter große, von einer frühmittelalterlichen Mauer umschlossene Ministädtchen, in dem innerhalb der einstigen Befestigung seit dem 11. Jahrhundert nicht mehr gebaut wurde.
Der außergewöhnliche Platz hat nun auch Hollywood auf den Plan gerufen: Hum steht diesen Sommer als Kulisse für den Film „The Lake“ von Starregisseur und Drehbuchautor Luc Besson, der im Juli 2016 in die Kinos kommt.
US-Schauspieler J.K. Simmons, der im Februar den Nebenrollen-Oscar für das Musikdrama „Whiplash“ bekommen hat, wird in dem Actionfilm einen taffen Anführer einer Gruppe von Navy-Seal-Soldaten mimen, die in einem See im Kriegsgebiet von Serbien einen verborgenden Schatz aufspürt. Ebenfalls in einer der Hauptrollen zu sehen ist der australische Schauspieler und Frauenschwarm Sullivan Stapleton, bekannt aus „300: Rise of an Empire“. Weitere Informationen unter www.istra.hr.
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G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.