48 Stunden im englischen Kingston upon Hull

Nicht nur im Abendlicht äußerst stimmungsvoll: die Marina in Kingston upon Hull. (Foto Visit Britain)
Nicht nur im Abendlicht äußerst stimmungsvoll: die Marina in Kingston upon Hull. (Foto Visit Britain)

An der Nordostküste Englands in Yorkshire liegt Kingston upon Hull, eine Gründung aus dem im 12. Jahrhundert. Seitdem war Hull Marktstadt, Militärbasis, Umschlagplatz, Fisch- und Walfangzentrum und industrielle Metropole. Darüber hinaus hat Hull auch zeitgenössische Errungenschaften zu bieten, wie die Ernennung zur nationalen City of Culture 2017 unterstreicht Damit verbunden ist auch ein umfangreiches Kulturprogramm. Zudem hat sich die Hafenstadt eigens für das Event herausgeputzt. Im Zentrum locken nun beeindruckende Kunstinstallationen. Und im September gibt es dann mit dem Freedom Festival bereits eine Einstimmung auf die zwölfmonatigen Feierlichkeiten 2017. Nachstehend finden sich einige Anregungen für zwei herrliche Tage in Kingston upon Hull:

Tag 1 – 10 Uhr: Streifzug durch die  Old Town

Das Freedom Festival 2016 steigt am ersten Septemberwochenende. (Foto Visit Britain)
Das Freedom Festival 2016 steigt am ersten Septemberwochenende. (Foto Visit Britain)

Der Tag sollte unbedingt mit einem Spaziergang in der Old Town von Hul beginnen, wo die Architektur unterschiedlicher Epochen von der georgianischen nis zur edwardischen Zeit für Blickfänge sorgt. Im Streetlife Museum of Transport lockt dann eine historische Trambahn und ein lebensgroßes Wollmammut ist schließlich im East Riding Museum of Archeology zu entdecken. In der denkmalgeschützten Hepworth Arcade finden sich neben Filialen der großen Ketten auch einige der bekanntesten alteingessensen Einzelhändler.

13:30 Uhr: Mittagspause im Ye Olde White Harte

In der Old Town gelegen hat dieser denkmalgeschützte Pub eine durchaus kontroverse Geschichte. Angeblich soll im Ye Olde White Harte im Jahr 1642 auch die Entscheidung gefallen sein, Charles I den Zutritt in die Stadt zu verweigern. Historiker datieren das Gebäude jedoch auf 1660, zwanzig Jahre nach Beginn des Bürgerkrieges. Wie auch immer – hier lässt sich ein leckeres Bierchen in einem preisgekrönten Pub genießen.

Beim Freedom Festival wird auch bereits die Werbetrommel für das City of Culture Jahr gerührt. (Foto Visit Britain)
Beim Freedom Festival wird auch bereits die Werbetrommel für das City of Culture Jahr gerührt. (Foto Visit Britain)

15 Uhr: Abstecher ins Museum of Club Culture

2010 wurde in Hull übrigens das weltweit erste und einzige Museum of Club Culture in der historischen Altstadt in der Nähe des Fruitmarket eröffnet. Es beschäftigt sich ausschließlich mit der Clubkultur und deren Einflüssen auf die Gesellschaft und zeigt regelmäßig Sonderausstellungen über nmusikalische Leitbilder und Genres.

16:30 Uhr: Ein Pint mit Flair in The Mission

Eigentlich im Jahre 1866 als Mission für Seeleute gebaut, ist die Anlage heute noch sehr geschichtsträchtig. In der ehemaligen Kapelle untergebracht, entfaltet der Pub The Mission zwischen alten Holzbalken und bunten Glasfenstern dann auch eine einzigartige und unvergessliche Atmosphäre.

Obschon Hull auch übert einen Fährhafen verfügt, weiß die Marina maritimes Flair zu vermitteln. (Foto Visit Britain)
Obschon Hull auch übert einen Fährhafen verfügt, weiß die Marina maritimes Flair zu vermitteln. (Foto Visit Britain)

19:30 Uhr: Genießen mit Francescas Cucina Itlaiana

Nach einem Entdeckungstag in Hull läßt man sich am besten in Francescas Cucina Italia verwöhnen, wo man eine Leidenschaft fürs Essen pflegt. Freundlicher Service erwartet dabei die Gäste in einem eleganten Umfeld.

Tag 2 – 10:15 Uhr: Ab zum Shoppen

Mit der Qual der Wahl zwischen Princes Quay oder St. Stephens hat man in Hull in der Tat mehr als genug Möglichkeiten, auf ein gelungenes Einkaufserlebnis. Das neu eröffnete St. Stephens Shoppingcenter ist schließlich nur eine Viertelstunde vom Stadtzentrum entfernt und bietet alle großen Marken an. Daneben gibt es einen Food Court, ein Multiplexkino und nicht zu vergessen, den Gravity Trampoline Park.

Direkt am Strand gelegen und eine architektonische Landmarke: The Deep. (Foto Visit Britain)
Direkt am Strand gelegen und eine architektonische Landmarke: The Deep. (Foto Visit Britain)

13 Uhr: Pub Grub in The Hull Pie

Ordentliche Pies, schmackhafte Beilagen, Würstchen im Schlafrock und Desserts sind im Hull Pie immer hausgemacht. Seit der Eröffnung räumt der Pub fast schon chronisch Preise ab und expandiert ständig. Erfolg, der auch noch schmeckt!

14 Uhr: Abtauchen in die Unterwasserwelt von The Deep

Aus dem Gesamtgefüge der Marina von Hull sticht fraglos The Deep heraus. Hier wird die Geschichte der Weltmeere anschaulich erzählt. Vom Panaromaaufzug aus lassen sich dabei Haie aus nächster Nähe beobachten. Und auch Pinguine und Quallen sind im wahrsten Sinne des Wortes zum Greifen nahe. Der Ansatz ist dabei pädagogisch und konservatorisch zugleich, dass heißt, es wird bei dieser interaktiven Ausstellung zusätzlich sehr viel Augenmerk auf die Forschung sowie zusätzlich auf die Erhaltung der Ozeane und Umwelt gerichtet.

16 Uhr: Die nautischen Anfänge der Stadt entdecken

Im beeindruckenden Maritime Museum kann man dann alles über die Geschichte der Seefahrt in Hull und das Geschick der Walfänger von Scrimshaw erfahren.Das Museum liegt am Queen Victoria Square in einem der bemerkenswerten Victorian Dock Offices. Die Gebäude wurden von niemand geringerem als Christopher G. Wray im Jahre 1871 entworfen.

In The Deep sind Fische aus allen Teilen der Welt zum Greifen nahe. (Foto Visit Britain)
In The Deep sind Fische aus allen Teilen der Welt zum Greifen nahe. (Foto Visit Britain)

19:30 Uhr: Dinner in einer renovierten Seilfabrik

Die Dock Street Kitchen, einst eine Seilfabrik, ist heute ein elegantes Restaurant mit Kronleuchtern und anheimelnder Atmosphäre, das eine einzigartige kulinarische Erfahrung garantiert.

Weitere Informationen unter www.visithullandeastyorkshire.com und unter www.visitbritain.com.

Der Buchtipp für alle England-Liebhaber

TimeObwohl der Titel von Time for tea, sex and fun auf Englisch ist, wirft das amüsante wie lehrreiche Buch auf Deutsch mit viel Esprit einen liebenswerten Blick auf unsere englischen, schottischen und walisischen Freunde.

Demnach ist klar, dass es alle Arten von Briten gibt – große und kleine, hübsche und hässliche, dicke und dünne, freundliche und aggressive. Einige haben blonde Haare, einige braune, einige schwarze oder graue. Einige gar keine. Besonders in sonnigen Gefilden ist der ansonsten eher nordisch-blasse Brite daran zu erkennen, dass er nach einem Sonnenband wie ein abgebrühter Hummer aussieht, sich aber nichtsdestotrotz lustig weiter Tag für Tag in die pralle Sonne legt.

Doch der Brite ist nicht nur gegen Hitze resistent, auch jegliches Kälteempfinden scheint ihm fremd. Wer diese stereotypen Ansichten teilt oder Bestätigung für diese sucht, wird in Time for tea, sex and fun von Mortimer Reisemagazin Redakteur Karsten-Thilo Raab ebenso fündig werden, wie derjenige, der seine alten, verkrusteten Ansichten über die Briten endlich ins rechte Licht rücken möchte. Auf jeden Fall dürfte in dem Buch viel Interessantes, Kurioses, Unterhaltsames und Wissenswertes über die Briten und ihre Lebensgewohnheiten zu entdecken sein.

Erhältlich ist Time for tea, sex and fun (ISBN 978-3711527257) von Karsten-Thilo Raab für 18 Euro im Buchhandel oder online bei allen gängigen Versandbuchhändlern wie Thalia, JPC oder Amazon.

Karsten-Thilo Raab

berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.