
Von 25. bis 28. Februar 2017 wird im Ausseerland in der Steiermark Brauchtum und Tradition erlebbar. Trommelweiber in wallend weißen Nachthemden, Flinserl in aufwändig mit Silberpailletten bestickten Kostümen und die Pless als wandelnde Bienenkörbe prägen bereits seit 250 Jahren an den Faschingstagen das Stadtbild von Bad Aussee.

Die Aufnahmekriterien der Gruppen sind besonders. Als Flinserl darf sich nur der verkleiden, der eines der 70 handgefertigten Kostüme geerbt hat. Und nur der Mann, der bei der Eignungsprüfung Stehvermögen zeigt, wird Trommelweib auf Lebenszeit. Der Brauch um das traditionsreiche Faschingstreiben zählt seit September 2016 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
250 Jahre Trommelweiber

Ab acht Uhr am Rosenmontag und Faschingsdienstag findet die närrische Zeit in Bad Aussee ihren Höhepunkt: Zum 250. Mal schlüpfen heuer gestandene Mannsbilder in Frauennachtgewänder und treiben mit Trommeln und Trompeten den Winter aus dem Ort. Aus Angst vor der Rache der Winterdämonen verbergen sie ihre Gesichter hinter Masken. Den auszutreibenden Winter stellt die Pless dar.

Gestalten mit einfachen Overalls bekleidet und Bienenkörben auf dem Kopf. Mit Stöcken wehren sie sich gegen die Kinder, die sie zum Lärm der Trommelweiber mit Schneebällen bewerfen und vertreiben wollen. Das Gegenstück zur furchterregenden Pless bilden die glitzernden Flinserl. Sie sind die Frühlingsboten im Ausseer Fasching und ziehen jedes Jahr am Faschingsdienstag durch Bad Aussee – in bis zu 150 Jahre alten, in 400 bis 500 Arbeitsstunden gefertigten Faschingstrachten und mit eigener Geigenmusik.
Weitere Informationen unter www.steiermark.com/volkskultur-und-brauchtum und unter www.steiermark.com.
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