Kuriositäten aus der Goldgräberstadt Breckenridge

Breckenridge ist mit seinen umliegenden Gewässern vor allem bei Fliegenfischern beliebt. (Foto Liam Doran)

Wer die Seele einer Destination entdecken will, sollte abseits der bekannten Pfade wandern. Dieses ungeschriebene Tourismus-Gesetz wird leider viel zu selten befolgt. Dabei entgehen Reisenden faszinierende Geschichten und einzigartige Bräuche, wie alleine die kleine Goldgräberstadt Breckenridge 130 Kilometer westlich von Denver beweist.

Regentanz war gestern – von Götterritualen in Wikingerhelmen

Wikingertraditionen lassen beim traditionellen Ullr Fest grüßen. (Foto Carl Scofield)

Kaum ein Monat vergeht ohne ein großes Fest in „Breck“, wie die Bewohner ihre Stadt liebevoll nennen. Den Anfang macht das mittlerweile legendäre „Ullr Fest“ im Januar. Nicht weniger als 12.000 Menschen huldigen Jahr für Jahr dem altnordischen Gott des Winters. „Ullr“ lässt sich in etwa mit „ruhmreich“ übersetzen – passend natürlich nicht nur für die schneereichen Winter, sondern auch für den sonnigen Sommer in Breckenridge. Dafür sorgen die skurrilsten Paraden bzw. Rituale und Kostüme – vom Wikingerhelm bis zum Trinkhorn.

Ein Königreich inmitten der USA

Zugegeben, es gab hier nie Ritter in glänzender Rüstung und auch Burgen sucht man vergeblich. Dennoch nannten die Bewohner ihre Stadt ab 1859 „Colorado’s Kingdom“, denn durch ein Versehen stand Breckenridge lange nicht auf der Karte der Vereinigten Staaten. Erst 1936 wurde der Fehler entdeckt und Colorados Königreich gab seinen Titel wieder ab.

Airport Road? Ja! Flughafen? Nein.

Ringsum Breckenridge gibt sich Colorado wunderbar wanderbar. (Foto Liam Doran)

Besucher der Stadt können die Airport Road ewig entlang fahren, einen Flughafen suchen sie dabei vergeblich. Zum Zeitpunkt der Namensgebung in den 1960ern gab es allerdings einen Flugplatz. Doch auch wenn Kleinflugzeuge auf dem „Hanson Airfield“ starten und landen konnten, unter einem „Flughafen“ würde man heute etwas anderes verstehen.

Vom Bordell zur Geisterbar

Im Brown soll noch immer ein Geist sein Unwesen treiben. (Foto Breckenridge Tourism Office)

Alles begann mit einer Geschäftsidee: 1882 wollte Ms Whitney ein bekanntes Hotel der Stadt, das „The Brown“, in ein Bordell umwandeln. Der Eigentümer war nicht begeistert und erschoss die Dame. Mit den Folgen lebt das Haus bis heute, auch wenn es mittlerweile eine Bar samt Billardtisch, Tischtennisplatten und selbstredend einer Jukebox ist. Denn Ms Whitneys Geist lebt bis heute hier – wie zahlreiche Erscheinungen, laufende Wasserhähne in der Damentoilette oder plötzlich ausgesteckte Staubsauger beweisen. Weitere Informationen unter
www.gobreck.com.

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