Unterirdische Entdeckungsreise durch Granada

Stimmungsvoller Blick auf Albaicín, das älteste Stadtviertel von Granada
Stimmungsvoller Blick auf Albaicín, das älteste Stadtviertel von Granada

Der Albaicín, das älteste Stadtviertel von Granada, geht in seiner Entstehung zurück auf die maurische Zeit Spaniens und gehört seit 1994 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Sein Ruhm gründet sich auf dem Gewirr von unzähligen Gassen zwischen weiß getünchten Häusern und der unübertrefflichen Aussicht auf die Alhambra. Doch eine weitere Besonderheit des traditionellen und malerischen Viertels sind die öffentlichen Zisternen oder „aljibes“, die den Stadtteil prägen und ihm Identität verleihen. Diese Wasserkammern, ohne die eine Besiedlung des Stadthügels niemals möglich gewesen wäre, versorgten die Einwohner seit dem 11. Jahrhundert mit Wasser. In heutiger Zeit kann man insgesamt 27 Zisternen zählen, die in der Mehrzahl aus der islamischen Epoche stammen und bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Benutzung waren, weshalb sie bis in unsere Tage erhalten wurden.

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Leicht zu übersehen: Der Eingang zum Aljibe de las Tomasas. (Fotos Turespana)

Einige haben einen höheren Bekanntheitsgrad, wie der „Aljibe de la Plaza San Miguel” oder der „Aljibe de San Cristóbal”, der sich 6,30 Meter unter dem Straßenniveau befindet und dessen Zugang über eine Treppe erfolgt. Erwähnenswert sind auch die Zisternen Aljibe del Polo, Aljibe de las Tomasas, Aljibe del Trillo, und Alminar de San Juan de los Reyes.

In den Gewölben der größten muslimischen Zisterne Granadas hat die Stiftung Agua Granada ihren Sitz. Der vierschiffige Aljibe del Rey aus dem elften Jahrhundert weist ein Fassungsvermögen von 300 m3 auf. Im Erdgeschoss der Zisterne wurde ein Informationszentrum eingerichtet, das die Bedeutung des Wassers während der maurischen Herrschaft, den Nutzen der Wasserkanäle und die fortschrittliche Wasserversorgung dieser Zeit dokumentiert.

Die sogenannte „Königszisterne“, die ursprünglich von einem Seitenarm des Aynadamar-Grabens von der Quelle des Alfacar gespeist wurde, versorgte seit dem elften Jahrhundert u.a. die Obstgärten des Königs Badis aus der Ziriden-Dynastie. Die Zisterne kann montags bis freitags täglich um 12 Uhr besichtigt werden. Mehr unter www.fundacionaguagranada.es.

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