Märchenhafte Eiswelt in Oberhausen

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In der Eiswelt in Oberhausen geht es auf eine begeisternde Reise durch alle Kontinente. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Die Atmosphäre ist durchaus frostig. Gleichzeitig ist dies zwingend Voraussetzung. Klingt eisig, ist es auch. Und doch zieht es die Massen an diesen auf den ersten Blick unwirtlichen Ost mit Temperaturen, die konstant bei minus acht Grad Celsius liegen. Spätestens wenn sich nach dem Durchschreiten des Foyers die Tür zur Eiswelt in Oberhausen öffnet, wird jedem unweigerlich warm ums Herz. Das, was die insgesamt 35 international renommierten Eiskünstler aus Finnland, Frankreich, Polen, Tschechien, Österreich, der Ukraine, den USA und Deutschland mit Hilfe von Kettensägen, Hämmern, Meißeln und sogar Bügeleisen geschaffen haben, lässt einem im positiven Sinne den Atem gefrieren. Denn die isolierte Leichtbauhalle am Centro in Oberhausen birgt ebenso faszinierende wie vergängliche Kunstwerke aus Eis und Schnee.

Das kristallklare Eis für die Ausstellung ist eigens von der größten Eisfabrik der Welt in Belgien in einem vier Monate langem Arbeitsprozess sorgfältig gefertigt worden. Dabei muss das Eis extrem langsam gefrieren, damit es klar und blasenfrei bleibt – ebenso wie es die Künstler, die so genannten Ice-Carver, benötigen. So entstanden gut 500 Eisblöcke, von denen ein jeder allein zwischen zwei und acht Tonnen auf die Waage bringt.

Eine Weltreise im Eis

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Wunderbar rausgearbeitet: Das Weltkulturerbe Zeche Zollverein. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Verarbeitet wurden nicht weniger als 200 (!) Tonnen Eis und nochmal so viel künstlich produzierter Schnee. In wochenlanger Feinarbeit wurden die riesigen Blöcken schließlich in bis zu sechs Meter hohe Kunstwerke umgestaltet. Mit Hilfe von farbigen Leuchtmitteln und Scheinwerfern wurden die grandiosen Skulpturen dann im wahrsten Sinne des Wortes ins richtige Licht gerückt. Klingt simpel, ist aber eine ungemein schwierige Herausforderung, die von Beginn an viel Vorstellungskraft und viel Feingefühl erfordert, um das gefrorene Wasser in atemberaubende Blickfänge umwandeln zu können.

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Gruß an die Ausstellungsregion: ein Bergmann. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Genau 18 Jahre ist es her, dass die Eiswelt zum letzten Mal in Oberhausen Station machte. Fast zwei Jahrzehnte dauerte es, bis dieses coole Spektakel nun den Weg zurück ins Ruhrgebiet fand. Und das Comeback kann sich in der Tat mehr als sehen lassen! Unter dem Motto „Weltreise“ entführen die Macher auf insgesamt 2.000 Quadratmetern zu einem fulminanten Trip durch alle Kontinente. Los geht es in Europa. Stationen auf dem „alten Kontinent“ sind u.a. Venedig, Amsterdam und Paris.

Lokalkolorit aus dem Ruhrgebiet

Super getroffen: ein britischer Gardist mit Bärenfellmütze. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Auch London lässt in Form eines Beefeaters und eines britischen Gardisten mit Bärenfellmütze grüßen, während das Manneken Pis wie in seiner Heimat Brüssel ganz ungeniert seinem kleinen Geschäft nachgeht. Auch Lokalkolorit wurde in Form des grandios getroffenen Förderturms des Weltkulturerbes Zeche Zollverein, des „Zauberlehrlings“, wie der tanzende Strommast in Oberhausen genannt wird, sowie einem filigran herausgearbeiteten Bergmann, der Untertage seiner beschwerlichen Arbeit nachgeht, aufgegriffen.

Auch die berühmte Terrakotta-Armee gibt sich ein Stelldichein. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Weiter geht es nach Asien und in den Nahen Osten. Hier warten nicht nur ein fliegender Teppich, eine attraktive Bautänzerin und ein Streifzug über einen Souk, sondern auch Teile der Chinesischen Mauer, die berühmte Terrakotta-Armee, ein Samurai-Krieger, eine ansehnliche Geisha oder die Chinesische Mauer spielen eine wichtige Rolle.

Rutschen auf der Chinesischen Mauer

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Gruß an den Maskenball in Venedig. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Wem dies nicht zur frostig ist, der kann sich sogar auf dem Hosenboden an der Chinesischen Mauer an einer künstlichen Anhebung auf eine kleine Eisrutsche begeben, bevor das andere Ende der Welt erreicht ist: In „Australien“ werden sämtliche Klischees wie Aborigines, Didgeridoo und Kängurus bedient – nur die unendlichen Weiten nicht. Was fraglos dem begrenzten Platz der Eiswelt geschuldet ist.

Stimmungsvoll: Ein afrikanischer Trommler. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Nächste Station ist Afrika, wo es ebenfalls tierisch zugeht. Mit Elefanten, Giraffen und einem exorbitant großartig herausgearbeiteten Löwen. Ergänzt wird der Stopp auf dem „schwarzen Kontinent“ durch Trommler, Tänzer und gigantisch große Masken.

Heißer Karneval im Eis

Ein cool Anblick sind die afrikanischen Masken. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Hinter der nächsten Biegung wartet dann bereits Nordamerika. Zu den größten Blickfängen avanciert hier neben dem berühmten Bullen vor der New Yorker Börse die riesige Freiheitsstatue. Der Rock von Marilyn Monroe wird in berühmter Pose vom imaginären Wind aufgewirbelt, während ein paar Meter weiter mit Elvis Presley der „King of Rock’n Roll“ seine eisigen Hüften schwingt. Durch ein riesiges Inka-Tor führt die Weltreise nun nach Südamerika mit der Jesusstatue und dem berühmten Karneval von Rio, den Moai Köpfen auf den Osterinseln, schnuckeligen Lamas und dem „Dia de los Muertos“, dem Tag der Toten in Mexiko.

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Auch ein Abstecher in die südamerikanischen Anden fehlt nicht. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Zum Abschluss des kurzweiligen Trips über alle Kontinente lässt sich feststellen, wie eng die Antarktis und die Arktis doch zusammenliegen – zumindest in der Oberhausener Eiswelt. Auch wenn Eisbär und Pinguinen sich im wahren Leben nie begegnen, so erheben sie sich am Centro doch zumindest in Sichtweite voneinander – beschattet von einem riesigen Weihnachtsmann mit Schlitten, bevor Olaf, der Schneemann aus dem Disney-Kinoklassiker „Die Eiskönigin“ leise zum Abschied winkt.

Ein Eiswelt-Gruß an die Filmwelt. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Geöffnet ist die Eiswelt am Centro in Oberhausen noch bis zum 2. März 2025. Erwachsene zahlen 17,50 Euro, Kinder (4 bis 15 Jahre) 13,50 Euro Eintritt. Familien, Studenten, Rentner und Menschen mit Behinderung erhalten eine Ermäßigung. Weitere Informationen unter www.eiswelt.de.

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Noch bis Anfang März ist der fliegende Teppich zu bestaunen. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Perfekter Buch- und Geschenktipp zum Ruhrgebiet

HerzstückeEin Fluss, eine Region, 53 Städte und Gemeinden, 80 Häfen und gut 5,15 Millionen Einwohner: Keine Frage, das Ruhrgebiet ist einer der größten Ballungsräume Europas. Lange industriell geprägt, hat der Kohlenpott seit den 1970er-Jahren mit dem Zechensterben und dem Aus der Schwerindustrie einen gewaltigen strukturellen Wandel durchlebt. Heute präsentiert sich das Revier als eine der größten Kulturlandschaften des Kontinents mit einem schier unendlichen Angebot an Freizeitaktivitäten.

Längst konnte das Ruhrgebiet das alte, verkrustete Klischee einer Industrieregion erfolgreich ablegen. Gleichwohl stehen die einstigen Kathedralen der Industrie nach wie vor im Fokus. Viele von ihnen wurden in Kreativ- und/oder Kulturzentren, in Museen oder Freizeitparks umgewandelt. Und so sind viele der insgesamt 3.500 Industriedenkmäler heute attraktive Ausflugsziele für Besucher von nah und fern. Auch Kulturbeflissene kommen im Ruhrgebiet auf ihre Kosten, bietet die Region doch nicht weniger als 200 Museen, 120 Theater, 100 Kulturzentren, 100 Konzertsäle und zwei große Musicaltheater. Und rund 250 größere Festivals und Feste begeistern die Massen.

Im 192 Seiten starken Reiseführer Herzstücke im Ruhrgebiet stellt Karsten-Thilo Raab kenntnisreich die schönsten Ecken der Region zwischen Wesel und Hamm, zwischen Haltern am See und Breckerfeld vor. Der Redakteur des Mortimer Reisemagazins gilt als profunder Kenner seiner Wahlheimat, des Ruhrgebiets, und weiß um kleine und große Highlights und Geheimnisse, die allesamt Eingang in den empfehlenswerten Reiseführer fanden. Ob Eislaufen, wo einst die Kohle glühte, übernachten im Kanalrohr, eine begehbare Achterbahn oder Hindupracht am Datteln-Hamm-Kanal – das Kompendium hat für jeden etwas zu bieten. Denn auch Einkehr- und Shoppingstipps fehlen ebenso wenig wie Ideen für aktive Erlebnisse für Groß und Klein.

Erhältlich ist Herzstücke im Ruhrgebiet, auch ein perfektes Geschenk (ISBN: 9783734325618) von Karsten-Thilo Raab für 15,99 Euro im Buchhandel zum Beispiele bei Amazon oder direkt beim Bruckmann Verlag.

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Ruhrgebiet für eine Hand voll Euro

Das Ruhrgebiet ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Als einer der größten Ballungsräume Europas verfügt die Region, die lange vornehmlich durch die Stahlindustrie und den Bergbau geprägt war, über eine der dichtesten Kulturlandschaften Europas. Und auch in punkto Freizeitgestaltung wartet der „Pott“ mit einer ungeahnten Vielfalt auf. Nicht erst mit dem Jahr 2010, als Essen als Europas Kulturhauptstadt ins internationale Rampenlicht rückte und sich das Ruhrgebiet in seiner gesamten Vielfalt einem internationalen Publikum präsentierte, hat sich im Ruhrgebiet ein bemerkenswerter Wandel vollzogen.

Rauchende Schlote sind modernen Einkaufszentren und Freizeitparks gewichen. Kulturelle und sportliche Großereignisse lassen das Ruhrgebiet zu einer der wichtigsten gesellschaftlichen Drehscheiben in Deutschland und Europa avancieren. Dabei muss das Erlebte nicht viel kosten. U. Peters und Karsten-Thilo Raab stellen in dem Reisehandbuch Ruhrgebiet für eine Hand voll Euro auf 188 Seiten nicht weniger als 175 lohnende Ausflugsziele, die maximal 5 Euro Eintritt oder weniger kosten. 87 dieser Angebote sind sogar vollkommen kostenfrei zu genießen.

Erhältlich ist Ruhrgebiet für eine Hand voll Euro (ISBN 978-3-939408-32-1) für 13,99 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag.

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Lost & Dark Places Ruhrgebiet

Bei Lost & Dark Places Ruhrgebiet denkt man sofort an das reiche Erbe der Industriekultur: Zeche Zollverein oder den Landschaftspark Duisburg-Nord. Doch nicht nur die einstigen Bergwerke und Hochöfen wissen Geschichte und Geschichten zu erzählen. Spannend sind auch die tatsächlich vergessenen oder verschwiegenen Zeugen früherer Epochen: die Überreste einer alten Nazi-Autobahn, ein einstiger Fliegerhorst, eine vergessene Flussbadeanstalt, …

„Das Buch öffnet sicher einen ganz anderen Blick auf das Ruhrgebiet und zeigt ein Gesicht der Region, das bislang nur sehr wenigen bekannt ist. Zudem zeigt das Buch, dass sich hinter mancher Ruine, hinter mancher Schrottimmobilie überaus spannende Geschichten verbergen. Ob es einen Folgeband geben wird, vermag ich nicht abzuschätzen. Das Potential für ein zweites Buch ist fraglos vorhanden. Einige Orte, die ich besucht habe, sind aus Platzgründen nicht ins Buch aufgenommen. Teil des Ansatzes war es, Lost Places in möglichst vielen Teilen des Ruhrgebietes mit aufzunehmen.“ erklärt Autor Karsten-Thilo Raab augenzwinkernd.

Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.

Pressestimmen: “Mit “Lost & Dark Places” lässt sich eine ganz besondere Seite des Ruhrgebiets entdecken.” ― Ruhr Nachrichten

Erhältlich ist Lost & Dark Places Ruhrgebiet (ISBN: 9783734320477) von Karsten-Thilo Raab für 22,99 Euro im Buchhandel, zum Beispiel bei Amazonoder direkt beim Bruckmann Verlag.

Karsten-Thilo Raab

berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.