
Während hierzulande die Temperaturen aktuell immer kälter und die Tage immer kürzer werden, stimmen sich die Menschen im australischen Bundesstaat Victoria zu sommerlichen 25 Grad und strahlendem Sonnenschein auf den Heiligen Abend ein. Trotz der klimatischen Unterschiede gibt es einige Gemeinsamkeiten zum Weihnachtsfest in Deutschland und Europa – und mindestens ebenso viele Unterschiede.
X-mas at the beach

Das Wetter ist zweifelsohne der größte Unterschied zwischen dem Weihnachtsfest in Victoria und dem in Deutschland. In Down Under genießen die Menschen im Dezember hochsommerliche T-Shirt- und Bikini-Temperaturen um die 25 bis 30 Grad. Aus diesem Grund verbringen viele Aussies den Heiligen Abend beispielsweise bei einem ausgedehnten BBQ am Strand oder im Park und nicht – wie hierzulande üblich – im wohlig beheizten Wohnzimmer oder vor knisterndem Kaminfeuer. Auch fällt in Victoria zu dieser Jahreszeit garantiert kein Schnee, dennoch steht das frohe Fest unter dem Motto „Weiße Weihnacht“ – gemeint ist nicht die weiße Pracht Frau Holles, sondern die endlosen, weißen Sandstrände, die der Bundesstaat zu bieten hat.
Wintermärchen im Sommer

In puncto Weihnachtsdekoration üben sich die Menschen in Victoria und Australien nicht in Zurückhaltung, im Gegenteil: Das ganze Land präsentiert sich entgegen der Jahreszeit als echtes Wintermärchen. Überall wird feierlich mit entsprechender Beleuchtung dekoriert, an jeder Ecke läuft weihnachtliche Musik und zahllose Santa Claus-Puppen werden nach Lust und Laune an Hauswänden oder Zäunen aufgehangen. Familien schmücken ihre Plastiktannen und aufblasbaren Christbäume mit Weihnachtskugeln und so mancher Vorgarten verwandelt sich in eine wahre Weihnachtsoase. Supermärkte und Einkaufscenter glänzen ebenfalls mit einfallsreicher Weihnachtsdeko und bringen die Aussies so ein paar Tage vor dem frohen Fest so richtig in Stimmung. Auf der Straße naschen Kinder weihnachtliche Süßigkeiten und erhaschen mit etwas Glück einen Blick auf einen der schwitzenden Santa Clauses, die sich besonders in Victorias pulsierender Hauptstadt Melbourne zahlreich tummeln.
Warten auf den Weihnachtsmann

Wie in England und den USA findet die Bescherung in Australien und Victoria nicht am Abend des 24., sondern am Morgen des 25. Dezembers statt. Der Legende nach klettert Santa Claus in der Nacht zuvor durch den Schornstein in das Haus und bringt die Geschenke, auf die vor allem die Kleinen und Kleinsten sehnsüchtig warten. Am zweiten Weihnachtstag, der in Down Under Boxing Day genannt wird, fahren anschließend viele Familien in den langen Sommerurlaub, der meist exakt einen Monat später mit dem australischen Nationalfeiertag am 26. Dezember endet.
Kulinarische Leckerbissen

Das australische Weihnachtsmenü zeichnet sich genau wie in den meisten anderen Ländern auch durch Üppigkeit und Reichhaltigkeit aus. In der Regel gibt es in vielen Haushalten an Heiligabend Putenbraten und den allseits beliebten Plumpudding, auch Christmas Pudding genannt. In dem süßen Dessert wird traditionell gerne eine Silbermünze versteckt – wer diese beim Essen findet, wird im nächsten Jahr mit Wohlstand, Gesundheit und Glück reich beschenkt. Außer Pute und Pudding kommt an Heiligabend in Victoria häufig Fisch und Seafood auf den Tisch. Wer seinem Weihnachtsessen einen außergewöhnlichen Touch verleihen möchte, probiert es am besten mit einem Rezept von Australiens bekanntestem, indigenem TV-Koch Mark Olive. Mit spannenden, ursprünglichen Zutaten wie Saltbush, Native Peppers oder Bush Tomatoes wird jedes Mahl zu einem einzigartigen Genuss. Weitere Informationen unter de.visitmelbourne.com.
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Mortimer
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