
Kaum eine Adresse im österreichischen Wien ist so bekannt wie die Berggasse 19. Fast ein halbes Jahrhundert lang lebte und arbeitete Sigmund Freud in dem Haus im 9. Bezirk. Mit Hilfe seiner Tochter Anna Freud entstand 1971 in den ehemaligen Wohn- und Praxisräumen das Sigmund Freud Museum. Nach umfassenden Modernisierungsarbeiten öffnet dieses nun in sanierter und erweiterter Form erneut. Mit originalen Einrichtungsgegenständen, Korrespondenzen und Erstausgaben von Freuds Werken schafft das Museum einen Einblick in das Leben und Werk des weltberühmten Wissenschaftlers sowie sein kulturelles Umfeld.
Das neue Museumskonzept zeigt erstmals alle privaten Räume der Familie Freud und verschafft Besuchern damit einen authentischen Einblick in das Familienleben, den Alltag und das Schaffen Freuds im Kontext der Jahrhundertwende. Sonderausstellungen wie die aktuelle Präsentation „Die unendliche Analyse. Psychoanalytische Schulen nach Freud“ beleuchten mit zeitgemäßen Vermittlungsinstrumenten Freuds Theorien vor dem Hintergrund seiner Zeit und hinterfragen ihre heutige Bedeutung. Das obere Stockwerk ist dem wissenschaftlichen Engagement der Sigmund Freud Privatstiftung gewidmet und beherbergt eine neu gestaltete Forschungs- und Kommunikationsplattform, Europas größte „Bibliothek der Psychoanalyse“.

Drei neu konzipierte Dauerausstellungen, eine Kunstpräsentation und eine Sonderausstellung vermitteln Freuds vielschichtiges kulturelles Erbe – sie sind seinem Leben und Werk gewidmet, der Entwicklung der Psychoanalyse in Theorie und Praxis und ihrer Bedeutung für die Bereiche Gesellschaft und Kunst. Auch die Geschichte des Hauses Berggasse 19 sowie die bewegten Schicksale all seiner BewohnerInnen von 1880 bis heute werden ins Blickfeld gerückt. Weitere Informationen unter www.freud-museum.at.
Auf Freuds Spuren durch Wien
Die Stadtführerin und Mitarbeiterin des Sigmund Freud Museums Claudia Muchitsch bietet regelmäßig Spaziergänge durch „Freuds Wien“ an. Sie führt in der Geburtsstadt der Psychoanalyse an jene Plätze und Orte, die im Leben und Alltag Sigmund Freuds eine zentrale Rolle gespielt haben. Optional kann der zweistündige Rundgang mit dem Besuch eines von Freuds Stammkaffeehäusern verbunden werden. Weitere Informationen unter www.freud-museum.at.
Leseabenteuer zwischen Deutschland und Österreich
Kriminelle Energie mit Pfiff, Spannung und Humor kennzeichnet den ebenso kurzweiligen wie spannenden Roman Keine halben Sachen mehr von Frank-Raymund Richter: Die Lehrerin Salome Salomon liebt ihren Beruf, ihr Motorrad und ihre Kater (beide ordentlich kastriert), sonst liebt sie niemanden, sich schon gar nicht. Außer ihrer Mutter steht ihr nur eine Person nahe: Sonja, Halbghanaerin und Mitarbeiterin einer Karateschule. Ihr großes Problem: Sie verliebt sich immer in die falschen Männer.
Salome, die klugen Kater und das kommunikative Motorrad bringen in ihrem Kampf gegen eine moralisch brüchige, oft brutale und kriminelle Männerwelt einige Männer zur Strecke, die es– so sehen es die Vier – nicht anders verdient haben. Unterstützt werden sie in ihrem Kampf durch ein selbstbewusstes Navi und einen depressiven Telecom Schaltkasten.
Die fantasievolle und witzige Erzählung überrascht mit einem unerwarteten Finale.
Erhältlich ist der 238 Seiten starke Roman Keine halben Sachen mehr (ISBN 978-3-939408-53-6) von Frank-Raymund Richter für 18 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag

G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.