
Bunte Kostüme, fröhliche Feiern, handgeschnitzte Masken und gelebte Traditionen: In Konstanz hat mit dem traditionellen Ausrufen der Fasnacht bereits am 6. Januar die heiße Phase der närrischen Zeit begonnen. Bis zum 4. März hallt der Fasnachtsgruß „Ho Narro!“ durch die Gassen der Stadt, wenn Mäschgerle und Narren in traditionellen und kreativen Kostümen gemeinsam bis ins Mittelalter zurückreichende Bräuche zelebrieren.
Der „Schmotzige Dunschtig“
Der Höhepunkt der Konstanzer Fasnacht beginnt am 27. Februar frühmorgens mit dem traditionellen Wecken durch die Vereine und stellt die normalen Verhältnisse auf den Kopf. Den gesamten Tag bis spät in die Nacht treffen sich die Menschen „uff de Gass“ in der historischen Innenstadt und in urigen Weinstuben zum gemeinsamen Feiern – ein einzigartiges Erlebnis. Abends erwartet Fasnachts-Fans mit dem populären Hemdglonkerumzug in Nachthemden und -mützen ein weiteres Highlight. Top Fotomotive inklusive …

Zu den Besonderheiten der Konstanzer Fasnacht gehören die bunten Umzüge und ein fulminanter Abschluss: Der Butzenlauf am Mittwochabend vor dem „Schmotzige Dunschtig“ knüpft an ursprüngliche, mittelalterliche Fasnachtstraditionen an. Beim großen Umzug am Fasnachtssonntag ziehen zahlreiche Vereine und Zünfte mit ihren facettenreichen, in der Regel von Hand gemachten Kostümen und farbenfrohen Masken durch die Stadt. Am Rosenmontag stehen mit dem Kinderumzug die kleinen Mäschgerle im Mittelpunkt und die spektakuläre „Hexenverbrennung“ am Vorabend des Aschermittwochs bildet das Finale der närrischen Zeit.
Stadtführung zur Fasnacht
Wer mehr über Konstanz in der fünften Jahreszeit erfahren möchte, hat bei der einzigartigen Stadtführung „Ho Narro! Konstanz & die Fasnacht“ am 28. Februar und am 1. März, jeweils um 15 Uhr, die Gelegenheit dazu. Sehenswert!

Derweil feiern die Narrengesellschaften Kamelia-Paradies und Niederburg 25 Jahre Konstanzer Narrenspiele – das Flaggschiff der Konstanzer Bühnenfasnacht – und laden alle ein, mitzufeiern! Seit einem Vierteljahrhundert bringen die Narrenspiele närrische Tradition, sprühenden Humor und kreative Bühnenkunst zusammen. Die Jubiläumsausgabe bietet ein Programm voller Highlights, das begeistert. Zudem ladens die beiden Narrengesellschaften am 18. Februar um 20.15 Uhr zur „Konstanzer Fasnacht“ ins Konzil ein.
Große Sonderausstellung
Die große Sonderausstellung des Rosgartenmuseums zur Geschichte der Narretei am Bodensee, einBegleitbuch und ein eigens produzierter Dokumentarfilm erzählen mit unbekannten Bildern, seltenen Relikten und Filmmaterial eine etwas andere Geschichte der Fasnacht: Berührend, spannend und mit kritischem Blick auf manche Selbstdarstellung der organisierten Narretei. Zu sehen ist das Ganze vom 17. Mai 2025 bis zum 11. Januar 2026 im Kulturzentrum am Münster.

Übrigens, der Konstanzer Fasnachtsbecher ist in der Fünften Jahreszeit immer dabei und ein echtes Schätzchen. Der bedruckte Mehrwegbecher ist für 3 Euro bei der Tourist-Information im Bahnhof erhältlich. Der Clou: Mit inkludiert ist ein Karabinerhaken, sodass der Becher am Gürtel, an der Tasche etc. immer mit dabei ist. Egal, ob in den Gassen der Niederburg, auf der Marktstätte, auf den anderen großen Plätzen, beim Schnurren oder den Partys. Weitere Informationen unter www.konstanz-info.com/fasnacht.
Buchtipp: Torkelnd um den Bodensee
Menschen-Betrachtungen der etwas anderen Art – ironisch, komisch und ein bisschen subversiv. Mit dem Bodensee als Schauplatz. Kuriose Beobachtungen und schräge Gedankenspiele hat Mike Bartel in Torkelnd um den Bodensee – Schräge Menschen in ihrem natürlichen Umfeld humoristisch und augenzwinkernd in ortsbezogene Episoden verpackt. Im Mittelpunkt der kurzweiligen Betrachtungen steht ein Schriftsteller, der am Bodensee die Lust zum Schreiben wiederentdeckt und einen Hass auf Radfahrer entwickelt.
Ausgehend von einer kleinen Pension, in der es weder Internet noch Fernsehen, dafür aber direkten Zugang zum See gibt, isst und trinkt sich der genussfreudige Erzähler – zunächst mit Begleiterin, später allein – durch zahlreiche Bodensee-Orte. Meist münden seine Erkundungen in komische Situationen. Oft laufen ihm skurrile Menschen über den Weg: die ältere Dame, die sich allmorgendlich über die tropfende Teekanne beschwert, oder der Ober, der unerwartete Gäste mit den Worten „Scheiße o je“ begrüßt.
An bizarren Erlebnissen herrscht kein Mangel. In Überlingen winden sich Menschen in weißen Laken um Bäume, in Friedrichshafen treten Ken und Barbie beim Hafenkonzert auf und in Immenstaad empfiehlt ein Landwirt Bodensee-Obst als Viagra-Ersatz. Die geneigten Leser erleben philosophierende Nonnen, eine völlig aus dem Ruder laufende Weinprobe, die Hesse-Rezischluderin aus Gaienhofen, eine Gesprächsbelauschung auf der Otto-Dix-Terrasse und den Erzähler auf der Flucht vorm Nebel. Mit dem Herzblatthubschrauber geht es ins Teddybärenhotel, mit dem veralteten Reiseführer den Berg hinauf in ein Lokal, das keines mehr ist.
Erhältlich ist Torkelnd um den Bodensee (ISBN: 978-3-939408-20-8) für 11,95 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag.

Mortimer
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