Liebeslust auf Reisen: Von Luftnummer am Himmel und Sexgöttern

Für Liebestolle sind amouröse Abenteuer über den Wolken eine Verlockung. (Foto: Karsten-Thilo Raab)
Für Liebestolle sind amuröse Abenteuer über den Wolken eine Verlockung. (Foto: Karsten-Thilo Raab)

So ein Urlaub stimuliert. Er weckt müde Lebensgeister, bringt Energie zurück. Und nicht selten weckt ein Besuch in der Fremde auch fleischliche Gelüste. Damit ist nicht das gemeint, was im Steakhaus oder Grillrestaurant auf den Tisch kommt. Vielmehr geht es um den Arterhaltungstrieb, der bei einigen auf Reisen besonders stark ausgeprägt ist. So ist manch einer im Vollgenuss der Sonne, des Bieres oder Weines auf Freiersfüßen unterwegs, immer in der Hoffnung, die einer oder andere Urlaubsbekanntschaft doch etwas näher kennen zu lernen. Ein Wunsch, der hier und da durchaus Realität wird. Womit klar ist, dass auch einige Vertreterinnen des so genannten zarten Geschlechts durchaus der Sinn nach einem körperintensiven Urlaubsflirt steht. Natürlich gibt es auch Paare, die – egal ob mit oder ohne Trauschein – im Urlaub gerne mal ihren ehelichen Pflichten nachkommen.

Dabei scheint die Reise in fremde Gefilde hier und da dazu anzuregen, ein Sexabenteuer an nicht ganz alltäglichen Orten zu suchen. Dazu gehört beispielsweise die Toilette eines Flugzeuges. Hier von einer Luftnummer zu reden, wäre sicherlich ebenso falsch wie richtig. Doch die räumliche Enge dieses unromantischen fliegenden Örtchens erfreut sich wohl auch vor dem Reiz, etwas Verbotenes zu tun, scheinbar großer Beliebtheit – insbesondere bei unseren britischen Nachbarn. Denn gemäß einer Umfrage der Flugsuchmaschine Skyscanner unter 700 Flugbegleiterinnen sind es vor allem die Untertanen aus dem Reich der Themsen-Elli, wie Queen Elizabeth II. gerne spöttisch genannt wird, die hoch am Himmel gewisse Höhepunkte anstreben.

Womit für einige auch klar ist, woher die gigantischen Segelohren im Prinz-Charles-Format bei vielen Briten herrühren. Vermutlich hat der Sexpartner sich in der winzigen Flugzeugtoilette während des eigentlichen Aktes an den Ohren des Liebhabers festgehalten.

Auch für viele Australier, Deutsche, Franzosen und Brasilianer scheint das Abheben von der Startbahn der Startschuss für ein amouröses Abenteuer über den Wolken zu sein, belegen sie doch die Plätze zwei bis vier unter den liebestollen Fluggästen.

Die fliegenden Lustmolche haben sich sogar schon weltweit in einem Verein, dem Mile High Club, zusammengeschlossen. Hier darf Mitglied werden, wer schon mindestens einmal an Bord eines Flugzeuges in einer Flughöhe von über 1.000 Fuß (ca. 1.800 Meter) Liebe gemacht haben.

Unabhängig davon gibt auch einige Liebestolle, die in sexueller Hinsicht den Himmel auf Erden in göttlichen Gefilden suchen. In Bali wurde nämlich jüngst ein Paar aus Estland in flagranti beim Sex in einem Tempel erwischt. Vielleicht wollten die beiden auch nur den Grundstein für die Gründung eines Clubs der Sexgötter legen.

Thekenbrust & ZackendruseDie Balinesen jedenfalls verspürten wenig Lust, Mitglied zu werden oder die vermeintlichen Gründungsbemühungen zu unterstützen oder gar zu tolerieren. Stattdessen knüpften sie den ach so speziellen Tempelliebhabern eine Strafe in Höhe von umgerecht 1.600 Euro ab. Zudem sollen nun neben Essverbotsschildern an den Heiligen Stätten Schilder mit der Aufschrift „Sex verboten“ angebracht werden. Wenn das mal kein Zusatzanreiz für potentielle Mitglieder im Clubs der Sexgötter ist …

Buchtipps: Karsten-Thilo Raab: Thekenbrust & Zackendruse, Westflügel Verlag, ISBN 978-3-939408-11-6, 12,50 Euro. Erhältlich ist das Buch im Buchhandel oder direkt beim Verlag.

Karsten-Thilo Raab: San Diego Waldfried,  (ISBN: 978-84-9015-620-9). Erhältlich ist der Kolumnenband im Buchhandel, direkt beim Verlag oder online zum Preis von 20,90 Euro. 

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