Teekultur am türkischen Schwarzmeer

Teekultur
In der Türkei nimmt die Teekultur großen Raum ein. Inbesonders am Schwarzmeer wird das „grüne Gold“ gepflanzt und kultiviert. – Foto: TGA/Go Türkiye

Wo immer man sich in Türkiye, wie sich die Türkei nun nennt, aufhält, ist wahrscheinlich eine Tasse türkischer Tee vorzufinden. Überall im Land ist die Teekultur vom Frühstück bis zum Abendessen ein fester Bestandteil des Alltags. Doch Türkiye ist nicht nur ein riesiger Teekonsument, sondern mit einer Jahresproduktion von 1,5 Millionen Tonnen auch ein weltweites Teekraftwerk. Tee ist ein so wichtiger und tief verwurzelter kultureller Bestandteil, dass er im Jahr 2022 auf gemeinsamen Antrag von Türkiye und Aserbaidschan in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen wurde.

Teekultur
Zum Teegenuss gehören die typischen, tulpenförmigen Gläser. – Foto: TGA/Go Türkiye

Tee gehört zu den geografisch gekennzeichneten Produkten von Türkiye und wird dreimal im Jahr geerntet: von Mai bis Juni, von Juli bis August und von September bis Oktober. Er ist wesentlicher Bestandteil der Kultur in den östlichen Schwarzmeer-Provinzen: Heute werden 70 Prozent des türkischen Tees in der Provinz Rize produziert, gefolgt von den östlichen Schwarzmeerprovinzen Artvin, Trabzon und Ordu sowie bestimmten Gebieten in Giresun. Der Tee aus Rize, der in der Region manchmal als „grünes Gold“ bezeichnet wird, ist auch als „der natürlichste Tee“ der Welt bekannt. In der Region kann Schnee auf die wachsenden Teeblätter fallen, was ihnen einen einzigartigen Charakter verleiht. Der Tee hat ein überragendes Aroma und einen hervorragenden Geschmack, der seine leuchtend rote Farbe ergänzt.

Unvergessliches Erlebnis der Tee-Ernte

Rund 70 Prozent des türkischen Tees gedeiht in der Provinz Rize. – Foto: TGA/Go Türkiye

Wer nach Rize reist, um die Natur auf den Hochebenen des östlichen Schwarzen Meeres zu erleben, kann die Teeernte auf den Plantagen beobachten oder aktiv begleiten. Eine beliebte Aktivität ist die Teilnahme an der Ernte mit einer Teeschere, gefolgt von einem Fotoshooting in traditioneller Kleidung. Auf dem Weg nach Rize kann man eine Tasse Rize-Tee mit einem Simit nach Rize-Art trinken, einem weiteren geografischen Produkt aus Rize.

Teekultur
Simits, die Sesamkringel, sind fester Teil der Teekultur. – Foto: TGA/Go Türkiye

Die Türken nehmen den Tee ernst, was sich in der sorgfältigen Zubereitung des Getränks zeigt. Traditionell wird er in zwei übereinander gestapelten Teekannen aus Kupfer, Messing oder anderen Metallen aufgebrüht. In der unteren Teekanne wird Wasser gekocht, das dann zusammen mit den Teeblättern in die obere Teekanne gegeben wird. Die untere Kanne wird mit kochendem Wasser gefüllt, während der Tee in der oberen Kanne langsam aufbrüht. Der Aufgusstee wird in der Regel in kleinen, tulpenförmigen Glastassen serviert. Der starke Tee aus der oberen Teekanne wird zuerst aufgegossen, während das kochende Wasser aus der unteren Teekanne dazu dient, den Tee nach Belieben zu verdünnen. Zucker wird in der Regel zusammen mit den Teegläsern gereicht, die aufgrund ihrer Form und ihres Materials die Wärme des Tees speichert und seine Farbe zum Vorschein bringen. Weitere Informationen unter www.goturkiye.com.

Nicht nur in Rize kann der Tee überaus an- und aussichtsreich genossen werden. – Foto: TGA/Go Türkiye

Mortimer

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