Wasser, Wälder, unverbrauchte Landschaft und in Teilen unberührte Natur – keine Frage, das Altmühltal zählt zu den landschaftlich reizvollsten und abwechslungsreichsten Regionen Deutschlands. Ein Tal, das sich in seiner gesamten Vielfalt am besten abwechselnd zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem Kanu erschließt. Wenn die Landschaft und Steine im Altmühltal erzählen könnten, würden sie sicher davon berichten, wie Mutter Erde diesen malerischen Flecken in Millionen von Jahren geformt hat. Jurafelsen aus Kalkgestein ragen an beiden Seiten des Flusses stellenweise schroff empor. Geprägt wird das liebliche Flusstal aber auch durch schattige Buchenwälder, ausgedehnte Felder und Wiesen sowie verträumte Dörfer und charmante Städtchen. Ulrike Katrin Peters und Karsten-Thilo Raab präsentieren in dem Reiseführer “Altmühltal aktiv” aus dem Westflügel Verlag neben wertvollen Tipps die vollständige Wegbeschreibung für den Altmühltalradweg, einen Vorschlag für eine Wandertour und eine Kanupartie.
Entlang der abwechslungsreichen Routen liegen Naturschauspiele wie die Zwölf Apostel bei Solnhofen oder die Gungoldinger Wacholderheide. Neben Relikten aus der Jurazeit, mittelalterlichen Burgen und Häuserzeilen sind es vor allem die Spuren der Römer, die Besucher in ihren Bann ziehen. Um das Jahr 15 v. Chr. begannen die #Römer ihr Reich und ihre Einflussmacht auch nördlich der Alpen auszudehnen. Ab dem 1. Jahrhundert nach Christus eroberten die Mannen von Kaiser Domitian weitere Landstriche nördlich der Donau. Um die Provinz #Raetien gegen die „Barbaren“ aus dem Norden abzusichern, errichteten sie einen Grenzwall, den Limes, dessen verbliebenen Teile heute zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören und auch im Altmühltal zu finden sind.
Ab Gunzenhausen, dem Zentrum des Fränkischen Seenlandes, verläuft die Altmühl zunächst in zahllosen Schleifen durch die südliche Frankenalb. Nach Treuchtlingen bekommt die Landschaft ein neues Gesicht, wenn sich der langsam fließende Fluss durch eine Hochfläche des Jurakalks schiebt und von famosen Gesteinsformationen gesäumt wird. Aber #Dietfurt ändert die Altmühl dann abermals ihr Gesicht, wurde sie doch als Teil des Main-Donau-Kanals auf dem letzten Teilstück bis zum Zusammenfluss mit der Donau bei Kelheim kanalisiert. Binnen vier bis fünf Tagen lässt sich der familienfreundliche Radweg auch von wenig Geübten bequem meistern.
Nicht von ungefähr gilt der im wahrsten Sinne des Wortes (mehrfach) ausgezeichnete Altmühltal-Radweg als einer der beliebtesten Radwegen Deutschlands. Das Gros der Strecke führt über Radwege oder wenig befahren Nebenstraßen. Nur in den Städten muss ab und an mal ein kleines Stück auf der Straße zurückgelegt werden. Steigungen sind überaus selten, so dass der 166 Kilometer lange Weg durch den Naturpark von Gunzenhausen bis Kelheim auch gut in Begleitung von Kindern absolviert werden kann. Empfehlenswert ist zudem vor dem Start der Tour ein Abstecher nach Rothenburg ob der Tauber sowie als Schlusspunkt der Besuch der Donaumetropole Regensburg.
Erhältlich ist Altmühltal aktiv (ISBN 978-3-939408-27-7) von Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab für 14,99 Euro im Buchhandel oder direkt beim Westflügel Verlag.
G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.