
Für nicht wenige gilt die Dingle Halbinsel im Westen Irlands nicht von ungefähr als einer der schönsten Landstriche Europas, vielleicht sogar des Erdballs. Die verborgenen Schätze der malerischen Halbinsel liegen aber auch in der Kultur.
Zählte man alleine auf die Landschaft, wäre Dingle schon gesegnet mit allem was man sich von Irland erhofft. Ungestüme Berge, sanft rollende Hügel, die goldgelben Sandstrände unter verwitterten Klippen. Dazu der sagenhafte Ausblick auf den Atlantik mit den vorgelagerten Blasket Islands. Und nichtz zu vergessen, in der Ferne die „Starwars-Insel“ Skellig Michael entführen in eine Wunderwelt.
Bunt hingewürfeltes Hafenstädtchen

Das bunt hingewürfelte Hafenstädtchen Dingle mit seinen Seafood-Restaurants und all den Pubs, die zum Teil noch als Krämerläden mit Ausschank geführt sind, all das scheint wie aus alter irischer Zeit heraufgekommen zu sein.
Aber Dingle zeigt auch ein anderes Gesicht. Da wäre das jährlich im März stattfindende Dingle Filmfestival, das weit über die Insel hinaus berühmt geworden ist und übrigens in einem wunderbar altmodischem Kino von 1937 stattfindet. Das Dingle Food and Wine Festival, das Gourmets aus aller Welt als Geheimtipp handeln oder im Dezember das von Kritikern hochgelobte Gesangsfestival Other Voices, auf dem auch Amy Winehouse die Bühne der Welt betrat.
Kulturelle Drehscheibne am Rande Europas

Dingle zeigt sich als kleine, kosmopolitische Gesellschaft, die es nicht etwa an den Rand Europas in den wilden irischen Westen verschlagen hat. Vielmehr würde kaum ein Bewohner diesen so ruhigen wie aufregend schönen Flecken Erde freiwillig verlassen.
So einer ist auch der Begründer und Direktor des Filmfestivals, Maurice Galway, der die Faszination Dingles so beschreibt: “Es mag sein, dass wir in Irland die Wahrheit gerne ein wenig mit Phantastischem mischen. Storytelling ist uns ja in die Wiege gelegt. Und die Wahrheit ist zwar, dass Dingle zum großen Teil vom Tourismus lebt. Unsere Leute hier waren aber clever genug, ihre Vergangenheit mit in die Zukunft zu tragen und haben an der alten Schönheit, der Ruhe und Abgeschiedenheit einfach nichts verändert. Solch einen Ort kann man vielleicht in ganz Irland suchen und wird ihn kein zweites Mal finden.”

Buchtipps: Ulrike Katrin Peters & Karsten-Thilo Raab: Nordirland Reisehandbuch, Westflügel Verlag, ISBN 978-3-939408-00-0, bestellen
Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Oh, diese Iren, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-804-5. Das Buch ist im Buchhandel oder direkt beim Conrad Stein Verlag erhältlich.
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Mortimer
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