Burg Altena zeigt Ausstellung zur Geschichte der Ess- und Trinkkultur

Die Burg Altena im Sauerland ist gerade auch im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel für Gruppen und Familien. (Foto: Heinz-Dieter Wurm)

Essen und Trinken ist viel mehr als eine pure Notwendigkeit. Eine gemeinsame Mahlzeit bedeutet Geselligkeit und Kommunikation – und das nicht erst heute, sondern bereits seit Jahrhunderten. Und doch unterliegt auch die Tischkultur wechselnden Trends und hat sich über die Epochen deutlich verändert. Eine Zeitreise auf den Spuren des guten Geschmacks ermöglicht jetzt die Burg Altena im Sauerland. Bis zum 14. Mai 2017 ist hier die Sonderausstellung „Bei Tisch – Essen und Trinken in der Frühen Neuzeit“ zu sehen. Alle Details gibt es unter www.burg-altena.de.

Trinkrituale und Manieren bei Tisch

Ins 16. bis 18. Jahrhunderts entführen die Ausstellungsmacher auf der Burg Altena. Porzellansammler Josef Sellmair und Dr. Agnes Zelck decken die festliche Tafel. (Foto: Ursula Erkens)

Über gutes Essen und Trinken wird heute überall gesprochen, in Talkshows oder Kochsendungen, in Internetforen oder Seminaren. Doch wie genossen unsere Vorfahren feine Speisen und gute Tropfen? Die Ausstellung auf der sauerländischen Burg entführt an die Tafeln unserer Vorfahren. Dabei werden zahlreiche Aspekte aus der Zeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert beleuchtet. Woraus und womit haben Menschen früher gegessen und getrunken? Welches Geschirr und Besteck lag auf ihren Tafeln? Legten sie Wert auf gute Manieren? Unterschieden sich gesellschaftliche Schichten bei Tisch voneinander? Welchen Zweck erfüllten höfische Bankette? Gab es bestimmte Trinkrituale? Alles Fragen, denen die Besucher in den Museen Burg Altena auf den Grund gehen können.

Kaffee, Kartoffel und Co.

Im nahe gelegenen Deutschen Drahtmuseum werden im Rahmen der Sonderausstellung einige der damals neu in Europa aufkommenden Lebensmittel vorgestellt, darunter Tee, Kaffee und Schokolade sowie die Kartoffel. Ferner gibt es überraschende Einblicke in historische Kochbücher und Kochtechniken. Die regionale Küche Westfalens, das Phänomen der Henkersmahlzeiten und die Problematik des Hungers runden die spannende Thematik ab. Interessierte Gruppen können eine Führung durch die Ausstellung buchen. Außerdem gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Verkostungen und Kochkursen.

Jederzeit „auf Draht“

Im Deutschen Drahtmuseum erfährt man Wissenswertes über den Werkstoff Draht und kann zugleich einen Teil der Sonderausstellung zur historischen Tischkultur erleben. (Foto: Heinz-Dieter Wurm)

Gerade im Sommer ist die Burg Altena ein beliebtes Ausflugsziel. Neben Sonderausstellungen und Events ist ein Besuch des Deutschen Drahtmuseums ein Muss. Der Eintritt für das Erlebnismuseum ist im Ticket für die nur 300 Meter entfernte Burg inklusive. Im Drahtmuseum erfahren die Besucher, wie universell dieser Werkstoff Verwendung findet. Interaktiv konzipiert, bietet das Museum viele Überraschungen und Aha-Effekte für die ganze Familie. Unter dem Motto „Vom Kettenhemd zum Supraleiter“ wird die Technikgeschichte des Drahtes ebenso thematisiert wie seine Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte. Mehr Informationen gibt es unter www.deutsches-drahtmuseum.de. (djd).

Spannender Buch- und Geschenktipp: Lost & Dark Places Ruhrgebiet

Bei Lost & Dark Places Ruhrgebiet denkt man sofort an das reiche Erbe der Industriekultur: Zeche Zollverein oder den Landschaftspark Duisburg-Nord. Doch nicht nur die einstigen Bergwerke und Hochöfen wissen Geschichte und Geschichten zu erzählen. Spannend sind auch die tatsächlich vergessenen oder verschwiegenen Zeugen früherer Epochen: die Überreste einer alten Nazi-Autobahn, ein einstiger Fliegerhorst, eine vergessene Flussbadeanstalt, …

„Das Buch öffnet sicher einen ganz anderen Blick auf das Ruhrgebiet und zeigt ein Gesicht der Region, das bislang nur sehr wenigen bekannt ist. Zudem zeigt das Buch, dass sich hinter mancher Ruine, hinter mancher Schrottimmobilie überaus spannende Geschichten verbergen. Ob es einen Folgeband geben wird, vermag ich nicht abzuschätzen. Das Potential für ein zweites Buch ist fraglos vorhanden. Einige Orte, die ich besucht habe, sind aus Platzgründen nicht ins Buch aufgenommen. Teil des Ansatzes war es, Lost Places in möglichst vielen Teilen des Ruhrgebietes mit aufzunehmen.“ erklärt Autor Karsten-Thilo Raab augenzwinkernd.

Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.

Pressestimmen: “Mit “Lost & Dark Places” lässt sich eine ganz besondere Seite des Ruhrgebiets entdecken.” ― Ruhr Nachrichten

Erhältlich ist Lost & Dark Places Ruhrgebiet (ISBN: 9783734320477) von Karsten-Thilo Raab für 22,99 Euro im Buchhandel, zum Beispiel bei Amazon oder direkt beim Bruckmann Verlag.

G. Schröder

ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.