Wo man gern wartet, weil man gut wartet…

Für Wartende gibt es auf immer mehr Flughäfen auch interessante Alternativen zum Lesen und Dösen. (Foto: Karsten-Thilo Raab)
Für Wartende gibt es auf immer mehr Flughäfen auch interessante Alternativen zum Lesen und Dösen. (Foto: Karsten-Thilo Raab)

Die Hamburger Innenstadt konnte mal mit einem Männerhort aufwarten. Während sie schick shoppen war, konnte er sich in einen Sitzsack lümmeln, Bier trinken und Fußball auf einer Großleinwand gucken. Dauerte der Einkaufstrip der besseren Hälfte so lange, dass dies sogar den Männern langweilig wurde, standen eine Rennstrecke für Matchbox-Autos sowie ein Kicker zur Verfügung. Die Einrichtung wurde leider wieder geschlossen, weil sie schlicht nicht angenommen. Dieser kostenpflichtige Service beruhte aber auch auf einem Denkfehler. Warum, mochte die Dame des Hauses denken, lasse ich ihn nicht gleich zu Hause?! Richtig Sinn machen solche „Schöner-warten-Angebote“ nur dann, wenn man eben nicht einfach so in seine eigenen vier Wände gelangen kann.

Stundenlange Warterei an Bahnhöfen und Flughäfen kann den Geduldigsten unter uns zum Wahnsinn treiben. Wie gut, dass das Unterhaltungsprogramm an den Airports dieser Welt immer weiter ausgebaut wird. So kann sich manch einer vielleicht inzwischen über den verpassten Anschlussflug freuen. Am internationalen Changi Airport in Singapur lädt zum Beispiel ein Pool auf dem Dach dazu ein, ein paar Bahnen mit Blick auf die Start- und Landebahn zu ziehen. Daneben gibt es an diesem Flughafen auch eine 33 Meter lange Riesenrutsche, auf der man pfeilschnell an vier Stockwerken vorbeiflitzen kann. Auch ein Schmetterlingshaus inklusive Wasserfall bildet eine überaus angenehmen Wartesaal.

Abtauchen statt abheben kann man auch am Vancouver International Airport. Dort bietet ein gigantisches Aquarium im internationalen Terminal über 20 Fischarten aus dem Pazifik ein Zuhause und fasst 114.000 Liter Wasser. Im niederländischen Schiphol gibt es nicht nur eine Bibliothek, sondern auch eine Filiale des berühmten Rijksmuseums.

Auch die deutschen Flughäfen bieten einiges auf, um Passagieren den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten: Vom Golfplatz am Flughafen Frankfurt Hahn bis zum Wellness-Tempel am Frankfurt International Airport. Da könnte bei so manchem Reisemuffel die Frage aufkommen, warum man den Kurzurlaub nicht gleich am Flughafen selbst verbringt? Schließlich wäre ein solcher Terminaltrip günstiger, ökologisch sinnvoller und mit Sicherheit auch ohne Wartezeiten bei der Rückreise…