
Mitten in der idyllischen Natur der Mecklenburgischen Seenplatte, umgeben von weiten Feldern, Wäldern und nahe dem glitzernden Wasser des Fleesensees, liegt ein Ort, der Entschleunigung und Komfort, Natur und Kulinarik auf besondere Weise vereint: das „Schloss Fleesensee“. Das historische Anwesen ist heute ein exklusives Resort für Genießer, Aktivurlauber, Familien und Ruhesuchende gleichermaßen.
Facettenreicher Schlossurlaub
Schloss Fleesensee wurde im Jahr 1842 im neoklassizistischen Stil erbaut und war einst ein Herrenhaus adeliger Familien. Nach bewegten Jahren und verschiedenen Nutzungen wurde das aufwändig restaurierte Anwesen im Jahr 2000 als exklusives Resort eröffnet und zuletzt im Jahre 2017 umfassend renoviert und modernisiert. Historische Elemente wie Treppenaufgänge, Stuckdecken und Kronleuchter sind erhalten geblieben und verleihen dem Ort ein einzigartiges Flair.

Das sehen wir schon beim Check-in in der Lobby mit ihrer feudalen Eingangshalle. Viel Holzverkleidung, hohe Decken, Modernes kombiniert mit Historischem, alles geschmackvoll eingerichtet. Und dass hier Natur, Wald und Wild eine große Rolle spielen, bemerken wir ebenfalls sofort. Ein ausgestopftes Wildschwein und eine fast bedrohlich wirkende Schwarzweißfotografie eines Wolfes in der Lobby sind nicht zu übersehen.

Auf den Zimmern finden wir dann keine ausgestopften Tiere, dafür schöne Landschaftsfotografien an den Wänden. 175 individuell gestaltete Zimmer und Suiten verteilen sich auf das historische Schlossgebäude sowie moderne Anbauten. Die Räume sind geschmackvoll, farbenfroh und hochwertig eingerichtet – mit viel Liebe zum Detail und einem harmonischen Mix aus klassischen und modernen Elementen und alles top gepflegt.

Der weitläufige Schlosspark, der sich direkt an das Schlossgebäude anschließt, ist ein Refugium der Ruhe und Entspannung. Auf über zehn Hektar laden gepflegte Wege zu Spaziergängen ein, vorbei an alten Eichen, Kastanien, Rhododendren, Lavendelhecken und Hortensienbüschen. Besonders reizvoll sind die vielen, teilweise versteckten Sitznischen mit Bänken zum Verweilen und um die Natur zu genießen. Die vielen Rosen, die den Park zusätzlich verschönern, sind so etwas wie ein Wahrzeichen von Schloss Fleesensee und spiegeln sich beispielsweise auf Zimmertapeten und in der Restauranteinrichtung wider.

Der Wellnessbereich im Schloss Fleesensee erstreckt sich über beeindruckende 1.000 Quadratmeter und bietet Gästen alles, was man für Ruhe und Regeneration braucht – und mehr. Neben dem klassischen Saunaangebot gibt es beispielsweise enen Micro-Salt-Raum und eine Hydrojet-Massage. Ein 24 mal sechs Meter großer und beheizter Außenpool mit Blick auf den Schlosspark ist ein weiteres Aushängeschild des Spabereiches.

Wir treffen Hoteldirektorin Kathrin Röder. Was sind ihrer Meinung nach die Vorzüge des Resorts? „Da ist natürlich diese einzigartige Schlossatmosphäre, diese Mischung aus modern und historisch, die das Haus ausstrahlt“, bestätigt sie unseren Eindruck. „Und auch unser facettenreiches Angebot von Wellness über die Kulinarik bis zum Golf. Aber wollen Sie wissen, was für mich der Hauptgrund wäre, um im Schloss Fleesensee zu übernachten?“ Wir wollen. „Das ist die Schloss-Familie, die Mitarbeiter, die lieben ihre Arbeit hier. Sie sind der Schlüssel zum Erfolg. Dass meine Mitarbeiter auch wirklich Spaß haben an dem, was sie tun, das ist mir sehr wichtig.“

An die 130 Mitarbeiter sind es zurzeit, die im Hotel tätig sind. „Das garantiert, dass unsere Hotelgäste immer jemand finden, der sich um ihre Belange oder Wünsche kümmert. Und auch ich liebe dieses Haus, es ist wie eine Familie,“ erklärt sie mit Leidenschaft. Ein, offenes, sympathisches und engagiertes Statement.
Kaffee für das Schloss
Das Schloss Fleesensee hat etwas, was nicht viele Hotels ihr Eigen nennen können: eine eigene Kafferösterei und ein Café, beide am Marktplatz von Göhren-Lebbin gelegen. Sarah Triphaus ist das Herz und die Seele des kleinen Betriebes.

Die Kaffeerösterin mit Baristaausbildung ist für ihre Mischungen schon mit mehreren Auszeichnungen prämiert worden. Alles in allem hat sie um die sechzehn Sorten im Angebot. Darunter so exotische wie den mit Gold prämierten Honduras Combrifol Marsellesa Segelkaffee. Alle Kaffeesorten kann man im „SCHLOSS Fleesensee“ probieren, auch die spezielle Schlosskaffee-Mischung.
Kulinarische Vielfalt
Mit der „Orangerie“ und dem „Blüchers“ hat das Schloss Fleesensee zwei unterschiedliche Restaurants, die uns beide auf ihre Weise überzeugen. Die „Orangerie“ ist Frühstücks- und Abendbüfett-Restaurant.

Geräumig, lichtdurchflutet, mit ansprechender Optik und angrenzender Terrasse mit Blick in den Schlosspark, hält das Frühstücksbüfett wie zu erwarten alles bereit für einen guten Start in den Tag. Die gereichten Kaffeesorten zum Frühstück stammen alle aus der hoteleigenen Rösterei. Besonders hervorzuheben ist das wechselnde Abendbüfett mit schönen frischen Produkten und regionalen, hausgemachten Spezialitäten. Gerichte wie gebratenes Meerbarbenfilet auf Schlosskräutern mit Limetten-Buttersauce und Saisongemüse oder gefüllter Schweinerollbraten auf sautiertem Kohl mit Cranberries und Walnuss findet man in dieser Qualität und Komposition nicht oft auf Hotelbüfetts.

Das „Blüchers“ – feine, unkomplizierte Kulinarik
Elegant und einladend ist die Einrichtung im „Blüchers“, erwartungsgemäß gediegen, aber nicht steif. Der klassisch gekleidete Service, mit feinen weißen Stoffhandschuhen versehen, agiert professionell, aber nicht zu formell. Und ist hilfsbereit. Auf unsere Nachfrage erfahren wir, dass fast alles auf der Karte aus eigenem Hotelanbau oder der Landwirtschaft Fleesensee stammt. Sogar Melonen und Aprikosen.

Das verspricht frischeste Produkte. Wir haben die Wahl, à la carte zu bestellen oder ein Degustationsmenü. das von der Anzahl der Gänge und portionsmäßig angepasst werden kann, alternativ auch als vegetarisches Menü. Wir entscheiden uns für ein Drei-Gänge-Menü mit einer kalten Melonensuppe mit konfierter Paprika, Paprikapüree, gebratener Hansegarnele und Estragon als ersten Gang. Eine erfrischende, hocharomatische Melonensuppe mit leichter Schärfe, Aromenvielfalt und saftiger Garnele. Zum Hauptgang wählen wir rosa gebratenes Dreierlei vom Reh mit Zwiebelpüree, geschmortem Mangold, Tomaten und Himbeere. Das Wild stammt aus der eigenen Jagd. Frischer geht es auch hier nicht. Die Rehvariationen sind vorzüglich, superzart, mit schönem, abgerundetem, kräftigem Jus. Da nimmt man gerne auch das Brot zum Schluss für die übriggebliebene Sauce.

Als Dessert bestellen wir Variationen von der Kirsche und Schokolade, mit Eisenkrautgel aus dem hoteleigenen Garten und Kirschessigeis. Eine raffinierte und einfallsreiche Kombination mit marinierten Pfefferkirschen, Kirschespuma und Kirschgel. Fruchtig-intensiv die Kirschvarianten, schokoladig-cremig die Ganache, erfrischend das Eis, dazu ein passender 2018er „late bottled vintage“ Portwein von Fonseca. Grandios! Zum Abschluss wird uns ein Birnenbrand aus Birnen gereicht, die auf dem Golfplatz wachsen. Soviel Eigenproduktion haben wir selten erlebt: Das Mangold für das Rehgericht kam als einziges bei diesem Menü nicht aus der Landwirtschaft Fleesensee!
Bei der Auswahl der begleitenden Weine verlassen wir uns auf die Empfehlung des Service und liegen damit genau richtig. Die gereichten Weine sind ausdrucksstark, aber drängen sich nicht in den Vordergrund und harmonieren exzellent mit dem jeweiligen Gericht. Ein eigener Weinanbau des „Schloss Fleesensee“ soll in zwei Jahren den Ertrag bringen für hauseigenen Chardonnay und Sekt. Man darf gespannt sein.

Wir wollen mehr erfahren über die kulinarischen Besonderheiten des Resorts und verabreden uns mit Christian Braun, seit 2022 Küchendirektor im Schloss Fleesense“ und damit „verantwortlich für alles, was man im Hotel essen kann“, so beschreibt er es selbst. Als großer Zampano sieht er sich aber nicht. „Ich bin auch nur ein kleiner Teil des Teams und trage mit meiner Arbeit zum Gelingen des großen Ganzen bei“, erklärt er bescheiden. Aber die kulinarischen Fäden im Hotel hält er schon in der Hand. Worauf legt er Wert bei seiner Arbeit? „Dass wir in unseren Restaurants vorrangig regional-saisonal arbeiten. Und soweit wie möglich eigene Produkte verwenden. Wir haben ja alles vor der Haustür: eine eigene Ackerfläche, Gewächshaus und Hühnerfarm, Obstbäume. Wir können bei unserem Bauern bestellen, was, wie und wann wir es brauchen.“ Fürs große „Orangerie“-Restaurant kommen zusätzliche Lieferanten zum Einsatz. „Gänzlich autark arbeiten können auch wir nicht“, bestätigt er.

Und auch nicht ausschließlich regional? „Klar interpretieren wir regionale Gerichte auch schon mal mit Produkten, die nicht ausschließlich von hier sind. Wir kochen regional, soweit es geht, aber es darf nicht zu Lasten der Qualität und der Abwechslung gehen.“ Wie beschreibt er das kulinarische Angebot im „Blüchers“? „Im Kochstil eher noch klassisch-französisch. Im Zubereiten von Saucen zum Beispiel sind wir alte Schule, dafür nehmen wir uns Zeit. Das ist dann geschmacklich Gold wert.“ Und satt muss man am Ende sein. „Es kann nicht sein, dass ich ein teures Wildgericht bestelle und bin dann immer noch nicht satt. Ob beim Menü oder bei Einzelgerichten: Am Ende eines Paketes muss man satt sein, das ist auch wichtig.“ Ein gutes Schlusswort.
Bar 1848 – den Gin im Blick

Ein Schwerpunkt der stilvollen und prämierten Cocktailbar liegt auf der Gin-Auswahl. Etablierte, weniger bekannte und internationale Sorten gibt es hier und natürlich, wie es sich für Schloss Fleesensee gehört, auch Regionales. „Müritz Gin“ aus der Region, „Blüchers Baltic Gin“ aus Bad Doberan oder ein „Wild Child Gin“ aus Berlin gehören dazu. Nicht zu vergessen: Die Hotelbar hält alle sortenreinen Kaffees aus der hoteleigenen Rösterei bereit. Eine kleine Speisekarte rundet das Angebot ab. Die Bar ist tagsüber und bis spätabends geöffnet und abends in schönes in Licht getaucht. Bei angenehmer Hintergrundmusik kann man einen schönen Urlaubstag an der Bar oder in einer der bequemen Sitzgelegenheiten mit einem Gin oder einem Cocktail standesgemäß ausklingen lassen.
Golf für alle

Deutschlands größte zusammenhängende Golfanlage „Golf Fleesensee“ ist Teil der Urlaubslandschaft rund um das Schlosshotel. Drei 18- und zwei Neun-Loch-Plätze in schöner Lage, bestens gepflegt und für jede Spielstärke gibt es sowie eine renommierte Golfakademie. Das Resort hat eine eigene Golfrezeption und man kann bequem sozusagen vor der Haustür sein Golfspiel auf dem „Schloss Platz“ starten. Besonders reizvoll für Golfneulinge oder Anfänger: Auf einem der Neun-Loch-Plätze darf man ohne Platzreife oder Vorkenntnisse spielen. Ideal für jemanden, der eine Einstiegsmöglichkeit zum Golf sucht oder noch nie Golf gespielt hat. Alles, was zum Golfspielen dazugehört, kann man sich auf der Anlage leihen. Und wer Lust hat, einmal etwas ganz anderes auszuprobieren wie Fußball- oder Frisbeegolf, hat hier ebenfalls die Möglichkeit dazu.
Mit dem Shuttle oder dem Rad zum Strand

Zum Fleesensee-Strand nach Untergöhren kommt man am besten mit der regelmäßigen kostenlosen örtlichen Shuttleverbindung vom Marktplatz Göhren-Lebbin aus, unweit des Schlosshotels. Zu Fuß dauert es recht lang und mit dem Auto ist es schwer, an der Strandpromenade einen Parkplatz zu bekommen. Daher empfiehlt es sich, den Shuttlebus oder aber ein Fahrrad benutzen. Ein Fahrradverleih befindet sich direkt am Marktplatz in Göhren-Lebbin. Der Strand- und Wiesenbereich am Fleesensee bietet mehrere Einkehrmöglichkeiten und im Sommer viel Platz für groß und klein für Badespaß und Erholung.
Fazit: Ein Aufenthalt in Schloss Fleesensee ist eine Auszeit, die lange nachklingt – das Resort ist ein Rückzugsort voller Stil, Komfort und Genuss.

Peer Völz
lebt in Hannover und findet, dass nicht nur Niedersachsens Landeshauptstadt eine Reise wert ist. Der freie Reisejournalist und Autor schreibt seit 2019 regelmäßig für das Mortimer-Reisemagazin.