
Wie viel kostet der Eintritt? Immer öfter lassen Museen und Zoos in NRW Besucher selbst die Antwort darauf finden. Jüngstes Beispiel: Im Duisburger Lehmbruck Museum gilt ab sofort an jedem ersten Freitag des Monats „Pay what you want“. Jeder Besucher zahlt, was ihm der Besuch der Sammlung wert ist. Begleitet wird das neue Angebot jeweils von einer öffentlichen Führung, bei der Museumsmitarbeiter ihre Lieblingswerke vorstellen. Im Red Dot Design Museum in Essen gestalten Besucher an jedem Freitag den Eintrittspreis selbst.

Auch der Allwetterzoo in Münster und der Dortmunder Zoo lassen Besucher immer wieder den Eintrittspreis selbst bestimmen und haben gute Erfahrungen damit gesammelt. Schon im Winter 2011/12 rief der Münsteraner Zoo erstmals für fünf Wochen zur individuellen Preisgestaltung auf. Vier Mal hat er die Aktion seitdem wiederholt, gerade eben endete der vierte Durchlauf. Das Ergebnis: Vom 2. Dezember 2016 bis 8. Januar 2017 kamen mit rund 74.400 Besucher fast drei mal so viele Menschen wie im gleichen Vorjahreszeitraum ohne „Bezahl was Du willst-Aktion“. Der Umsatz an der Eintrittskasse, in der Caféteria und auf dem Parkplatz des Zoos erhöhte sich im Aktionszeitraum mit circa 427.800 Euro um mehr als das 1,5-fache. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte der Zoo einen Umsatz von rund 268.000 Euro verzeichnet.

Ähnliche Steigerungen gibt es im Dortmunder Zoo: Während der Adventszeit 2016 haben doppelt so viele Gäste wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres den Tierpark besucht, die Einnahmen lagen um 71 Prozent über denen der Adventszeit 2015. In diesen Tagen startet die Stadt eine weitere Aktion unter dem Motto „Wiedersehen macht Freunde“. In einer zweijährigen Testphase zahlen Besucher eines städtischen Museums einmal fünf Euro und können dann bis zum Jahresende kostenlos auch die Dauerausstellungen anderer Dortmunder Häuser besuchen – und das so häufig, wie sie wollen.

Schon seit Mitte 2015 bietet das Essener Museum Folkwang freien Eintritt in die ständige Sammlung sowie in alle Ausstellungen der Fotografischen Sammlung, des Deutschen Plakat Museums und der Grafischen Sammlung. Im ersten Jahr haben sich die Besucherzahlen im Jahresdurchschnitt mehr als verdoppelt.
Spannender Buch- und Geschenktipp: Lost & Dark Places Ruhrgebiet
Bei Lost & Dark Places Ruhrgebiet denkt man sofort an das reiche Erbe der Industriekultur: Zeche Zollverein oder den Landschaftspark Duisburg-Nord. Doch nicht nur die einstigen Bergwerke und Hochöfen wissen Geschichte und Geschichten zu erzählen. Spannend sind auch die tatsächlich vergessenen oder verschwiegenen Zeugen früherer Epochen: die Überreste einer alten Nazi-Autobahn, ein einstiger Fliegerhorst, eine vergessene Flussbadeanstalt, …
„Das Buch öffnet sicher einen ganz anderen Blick auf das Ruhrgebiet und zeigt ein Gesicht der Region, das bislang nur sehr wenigen bekannt ist. Zudem zeigt das Buch, dass sich hinter mancher Ruine, hinter mancher Schrottimmobilie überaus spannende Geschichten verbergen. Ob es einen Folgeband geben wird, vermag ich nicht abzuschätzen. Das Potential für ein zweites Buch ist fraglos vorhanden. Einige Orte, die ich besucht habe, sind aus Platzgründen nicht ins Buch aufgenommen. Teil des Ansatzes war es, Lost Places in möglichst vielen Teilen des Ruhrgebietes mit aufzunehmen.“ erklärt Autor Karsten-Thilo Raab augenzwinkernd.
Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.
Pressestimmen: “Mit “Lost & Dark Places” lässt sich eine ganz besondere Seite des Ruhrgebiets entdecken.” ― Ruhr Nachrichten
Erhältlich ist Lost & Dark Places Ruhrgebiet (ISBN: 9783734320477) von Karsten-Thilo Raab für 22,99 Euro im Buchhandel, zum Beispiel bei Amazon oder direkt beim Bruckmann Verlag.

G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.