Wintersport im Land der aufgehenden Sonne

Die meisten blicken beim Gedanken an Wintersport zunächst fast automatisch Richtung Alpen, dann zu den amerikanischen Rocky Mountains. Japan ist hingegen für viele mit Blick auf Schneevergnügen auf zwei Brettern eher ein unbeschriebenes Blatt. Dabei wartet das „Land der aufgehenden Sonne“ auf den Inseln Honshu und Hokkaido mit über 600 Wintersportorten auf. Und in dieser Wintersaison kann man den Wintersport auch mit sozialem Engagement verbinden. Denn unter dem Slogan „Support Japan/Ski Japan“ hat die Japanische Fremdenverkehrszentrale in London eine Aktion gestartet, bei der durch die Buchung eines Winterurlaubs in Japan 3,75 Prozent der Übernachtungskosten und fünf Prozent der Kosten für alle anderen Leistungen wie Flughafentransfers, Skipässe, Skikurse und Verleih von Skiausrüstungen an das japanische Rote Kreuz fließen. Die Erlöse kommen den Erdbeben- und Tsunamiopfern zugute. Unter http://skijapan.seejapan.co.uk sind unter anderem circa 150 Unterkünfte verschiedener Preiskategorien zu buchen, beginnend ab umgerechnet circa 50 Euro pro Person/Nacht. Mit ungefähr 35 bis 45 Euro für den Tagesskipass liegen auch diese Kosten im erschwinglichen Rahmen.

Auf Hokkaido zum Beispiel dauert die Wintersaison von Mitte November bis Anfang Mai, und die außergewöhnliche Schneesicherheit lockt auch internationale Gäste. Die Region profitiert von den sibirischen Wettereinflüssen, die für große Mengen hervorragenden Pulverschnees sorgen. Acht bis zehn Meter pro Saison sind keine Seltenheit. Auf den relativ nahe gelegenen Teine-Olympiapisten fahren die passionierten Läufer selbst abends bei Flutlicht, was übrigens in vielen japanischen Wintersportorten möglich ist. Großer Beliebtheit erfreut sich Niseko, eine der bekanntesten Ortschaften, wo sich Skifahrer und Snowboarder gern in entsprechenden Fun Parks tummeln

Hochwertige Skiausrüstung kann übrigens in den meisten Gebieten gemietet werden; bei Schuhen ab Größe 44 empfiehlt sich eine Vorbestellung per E-Mail oder telefonisch. Zunehmend werden auch Skikurse von englischsprachigen Lehrern angeboten. Mehr Infos zu den Wintersportorten Japans gibt es unter www.snowjapan.com.

Aber nicht nur Schneeliebhaber, sondern auch Weihnachtsmarktfans kommen in Japan auf ihre Kosten. Gern hat man diese Tradition aus Deutschland übernommen, und so veranstalten beispielsweise Sapporo, Osaka, Yokohama und Tokio stimmungsvolle „German Christmas Markets“. Obwohl Japan kein christliches geprägtes Land ist, gehören wunderschöne, festliche Weihnachtsdekorationen zum winterlichen Straßenbild. Überall im Land verwandeln dann ausgefallene Beleuchtungsideen die Innenstädte in abendliche Kunstwerke.

Als wichtigstes Fest im japanischen Jahreszyklus gilt Neujahr (Oshogatsu), an dem selbst die großen Firmen mindestens an drei zusammenhängenden Tagen geschlossen sind. Zu Silvester erklingen um 24 Uhr dumpf die Bronzeglocken der buddhistischen Tempel. Sie schlagen 108 Mal zur Mahnung an die 108 Bindungen der Menschheit an die irdische Welt. Obligatorisch zu Neujahr sind „Hatsumode“, die ersten Schrein- und Tempelbesuche, die oft noch in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar, spätestens aber im Laufe der ersten drei Tage des Jahres erfolgen. Wichtiger Anlass ist das Gebet für Gesundheit und Glück im neuen Jahr, aber auch der Kauf von neuen Glücksbringern. Zu den weiteren Traditionen zählt die Beobachtung des ersten Sonnenaufgangs im neuen Jahr. Viele Menschen ziehen dafür zu entsprechenden Stränden und geeigneten Aussichtpunkten. Der 2. Januar ist einer der beiden Tage im Jahr, an denen die inneren Gärten des Kaiserpalastes in Tokio für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und der Kaiser in einigen Auftritten an sein Volk spricht. Weitere Informationen unter www.jnto.de.