Wie prominente Musiker in Wien lebten

Ob die Brille Schuberts, die Flötenuhr Mozarts oder das „Heiligenstädter Testament“ Beethovens – die kuriosen Gegenstände und Dokumente aus dem persönlichen Besitz der Künstler, die in ihren ehemaligen Häusern und Wohnungen in Wien zu sehen sind, erzählen aus dem Leben der Komponisten. Sie vermitteln aber auch ein gutes Bild der damaligen Wohn- und Lebensverhältnisse.

„Wenn Sie, lieber Ries, ein besseres Quartier zu finden wissen, so ist es mir sehr lieb. … ich wünschte sehr eins auf einem großen stillen Platz oder auf der Bastei zu haben.“, soll Beethoven einst seinen Freund Ferdinand Ries gebeten haben. Sein Wunsch ging in Erfüllung: Drei Liegenschaften, darunter auch das „Beethoven Pasqualatihaus“ auf der Mölker Bastei, zeugen von Beethovens Wirken in Wien. Persönliche Briefe und Dokumente wie das „Heiligenstädter Testament“, das in der Wohnung Beethovens im 19. Bezirk eingesehen werden kann, drücken noch heute seine Verzweiflung über seinen fortschreitende Gehörverlust aus. Die Sommermonate verbrachte Beethoven im damals ländlichen Ambiente Döblings, wo er auch seine dritte Symphonie – die „Eroica“ – erarbeitete.

Josef Haydn uwohnte die letzten zwölf Jahre seines Lebens in der heutigen Haydnstraße 19. Bedeutende Werke wie „Die Schöpfung“ oder „Die Jahreszeiten“ schrieb Haydn in diesen Gemäuern, ehe er während der napoleonischen Besetzung Wiens 1809 dort verstarb. Auch Mozart lebte und arbeitete einige Jahre in Wien, seine Wohnung in der Domgasse Nr. 5 erinnert mit Möbeln wie dem Spieltisch und zahlreichen Bildern an das bewegte Leben des Komponistenstars.

Die Wohnung Franz Schuberts befand sich in der sogenannten „Rauchkuchl“ in der Nussdorfer Straße, wo die verschiedenen Stationen seines Lebens detailreich dokumentiert sind. Interessant ist auch ein Besuch seiner Sterbewohnung im vierten Gemeindebezirk, wo er gemeinsam mit seinem Bruder die letzten Monate seines Lebens verbrachte. Die Gemächer von Johann Strauss sind in der Praterstraße 54 zu besichtigen, 1867 entstand hier der weltberühmte Walzer „An der schönen blauen Donau“.

Weitere Informationen unter www.wienmuseum.at.

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