Flusskreuzfahrten weiterhin stark gefragt

Flusskreuzfahrten
Eine aktuelle Studie belegt, dass sich Flusskreuzfahrten in Europa weiterhin wachsender Beliebtheit erfreuen. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Gemäß einer aktuellen Studie der Universität Passau im Auftrag IG River Cruise bleiben Flusskreuzfahrten weiter im Aufwärtstrend. Die Erhebung zeigt, dass der Markt für Flusskreuzfahrten seinen Wachstumskurs im vergangenen Jahr deutlich fortgesetzt hat. Die Passagierzahlen nahmen deutlich zu. 91 Prozent der befragten Unternehmen berichteten von einem Passagierwachstum in den USA und Kanada, während 75 Prozent im deutschsprachigen Raum  sowie 55 Prozent im Vereinigten Königreich und Irland einen Anstieg verzeichneten. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in den Umsätzen wider, die insbesondere in Nordamerika und der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) signifikant anstiegen. Für das Jahr 2025 blicken die Unternehmen entsprechend weiterhin optimistisch in die Zukunft: 81 Prozent erwarten eine weitere Steigerung der Passagierzahlen.

Nachhaltigkeit als zentraler Treiber

Nachhaltigkeit nimmt eine immer bedeutendere Rolle in der Flusskreuzfahrtbranche ein. 61 Prozent der Passagierschiffe in Europa können bereits mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden, während 70 Prozent für den Betrieb mit biogenen Kraftstoffen ausgelegt sind. Auch im Bereich Abfallmanagement sind große Fortschritte erkennbar: 97 Prozent der Schiffe setzen auf Mülltrennung, um ein Recycling an Land zu ermöglichen. Zudem verfügen nahezu alle Schiffe (96 Prozent) über Landstromanschlüsse, um Emissionen im Hafen zu reduzieren.

Flusskreuzfahrten
Je nach Herkunftsland variiert, was die Gäste bereit sind, pro Nacht zu zahlen. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Dabei kommt es nun jedoch vor allem darauf an, dass in möglichst vielen Häfen auch tatsächlich Landstrom genutzt werden kann. Ein Drittel der Flotte erfüllt bereits die strengen NOx-Grenzwerte der Stufe III, was bedeutet, dass die Schiffe ihre Stickoxidemissionen erheblich reduzieren und damit einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz leisten. Zudem sind fortschrittliche Wasseraufbereitungssysteme auf fast neun von zehn Schiffen Standard.

Barrierefreiheit und Inklusion

Die steigende Zahl barrierefreier Schiffe ermöglicht es, ein vielfältigeres Publikum zu erreichen. Laut der Studie sind zehn Prozent der Schiffe auf europäischen Wasserstraßen vollständig barrierefrei, während 68 Prozent zumindest teilweise barrierefrei gestaltet sind. Damit werden Flusskreuzfahrten für mehr Menschen zugänglich gemacht. Besonders im Hinblick auf das hohe Durchschnittsalter der Passagiere ist die Barrierefreiheit an Bord von entscheidender Bedeutung, um den spezifischen Bedürfnissen dieser Zielgruppe gerecht zu werden und ihnen eine komfortable und uneingeschränkte Reiseerfahrung zu bieten

Bei vielen Flusskreuzfahrtschiffen nimmt Nachhaltigkeit eine immer größere Bedeutung ein. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Ein weiteres zentrales Thema ist die Gestaltung nachhaltiger Landausflüge. 60 Prozent der Exkursionen wurden bereits nach Nachhaltigkeitskriterien optimiert, um Umweltfreundlichkeit, lokale Wirtschaft und soziales Engagement zu fördern. Solche Maßnahmen tragen dazu bei, die negativen Auswirkungen des Tourismus zu minimieren und die positive Wirkung auf die besuchten Regionen zu maximieren.

Unterschiede im Flusskreuzfahrtsegment

Die Studie zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Quellmärkten: Übersee-Gäste (insbesondere aus den USA und Kanada) bevorzugen nahezu ausschließlich das Ultra-Luxus-Segment, also Reisen, die mehr als 350 Euro pro Passagier und Nacht kosten, während europäische Passagiere stärker in den Standard- und Premium-Kategorien vertreten sind, die mit Preisen bis zu 190 Euro beziehungsweise. 280 Euro pro Passagier und Nacht verbunden sind. Im DACH-Markt spielt zudem mit 18 Prozent das Budget-Segment eine Rolle, bei dem der Preis pro Passagier und Nacht bis zu 125 Euro beträgt.

Je nach Herkunftsland unterscheidet sich die Länge der Kreuzfahrt. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Auch bei der Reisedauer gibt es marktspezifische Unterschiede. Besonders beliebt sind Flusskreuzfahrten mit fünf bis sieben Nächten, insbesondere bei Gästen aus USA/Kanada (82 Prozent), UK & Irland (74 Prozent) und anderen europäischen Märkten (82 Prozent). Reisende aus Australien und Neuseeland buchen jedoch häufiger längere Reisen von 13 bis 15 Nächten (42 Prozent).

Die Altersstruktur der Passagiere variiert ebenfalls: In den wichtigsten Übersee-Märkten (USA, Kanada, Australien, Neuseeland) sowie in Frankreich ist die Altersgruppe 66 bis 75 Jahre mit über 50 Prozent am stärksten vertreten. Europäische Gäste sind im Durchschnitt etwas jünger, gehören aber ebenfalls überwiegend der Altersgruppe 66+ Jahre an.

Hintergrund

Die Studie basiert auf einer Online-Umfrage mit einem vollstrukturierten, standardisierten Fragebogen. Befragt wurden Reedereien, Reiseveranstalter und Managementgesellschaften, die auf europäischen Flüssen tätig sind. Die Umfrage wurde in Deutsch und Englisch durchgeführt.

Mortimer

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