Thassos: Griechenlands grüne Inselperle

Thassos
Nicht von ungefähr gilt Thassos als grüne Insel. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Die Insel Thassos ist deshalb besonders interessant, weil sie eine einzigartige Kombination aus traumhaften Stränden, authentischer griechischer Atmosphäre, üppiger Natur und antikem Kulturerbe bietet. Sie gilt als „grüne Insel“ mit vielen Pinienwäldern und Olivenhainen, die für Wanderer und Naturliebhaber ideale Bedingungen schaffen. Thassos ist ein beliebtes Reiseziel für alle, die das authentische Griechenland erleben wollen. Thassos bietet eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, die sowohl die Geschichte als auch die Natur der Insel widerspiegeln.

Die Reise beginnt meist am Flughafen von Kavala – ein modernes, überschaubares Drehkreuz an der thrakischen Küste. Schon der Anflug offenbart eindrucksvolle Panoramen: Die grüne Silhouette von Thassos hebt sich markant vom azurblauen Meer ab. Der kurze Transfer zum Hafen Keramoti und die rund 40-minütige Fährüberfahrt lassen die Vorfreude weiter wachsen – Fahrtwind und das sanfte Spiel des Lichts auf der Ägäis stimmen auf die bevorstehenden Abenteuer ein. Das Hotel Sentido Thassos Imperial am Pachis Beach empfängt Gäste mit mediterranem Flair, Olivenhainen und einer Atmosphäre, die sofort die Sinne weckt, und die Gastfreundlichkeit des Eigentümers gibt einen Vorgeschmack auf die gastliche Wärme der Insel.

Zeitreise im Herzen der Insel

Thassos
Auf Thassos lässt sich tief in die Geschichte eintauchen. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Im Herzen der Insel, rund um die Hauptstadt Limenas, öffnen sich dem Besucher die Tore zur antiken und neuzeitlichen Geschichte von Thassos. Niemand beschreibt die historischen Ausgrabungen besser als Manuela Wurch-Kozelj, Archäologin und Architektin, gemeinsam mit ihrem Ehemann Tony Kozelj, einem versierten Bauingenieur. Die beiden zählen zu den bedeutendsten Experten für die antiken Marmorsteinbrüche und Goldminen der Insel und haben deren Geschichte und Entstehung umfassend dokumentiert.

Die kulturbedeutsamen archäologischen Stätten konzentrieren sich insbesondere auf Limenas, wo das antike Theater eindrucksvoll in den Hang gebaut wurde. Von den Marmorstufen aus eröffnet sich ein weiter Blick aufs Meer und die Altstadt. Das im 5. Jahrhundert v. Chr. errichtete Theater bot einst bis zu 3.000 Zuschauern Platz. Noch heute beeindrucken die filigranen Steinstufen und die besondere Atmosphäre, in der zur Sommersonnenwende Theaterklassiker und Konzerte unter freiem Himmel aufgeführt werden. Es bleibt beeindruckend zu erleben, mit welcher Leidenschaft das Forscherpaar die historischen Schätze der Insel aufarbeiten und zugänglich machen.

Genuss und Lebensart im Bergdorf Panagia

Die grüne Insel gibt sich überaus an- und aussichtsreich. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Am Fuß des Ipsarion-Massivs liegt das traditionsreiche Dorf Panagia, das mit weißen Häusern, blumengeschmückten Balkonen und schattigen Plätzen zum Verweilen einlädt. Die engen Gassen, Tavernen und Geschäfte mit regionalen Produkten lassen den Alltag vergessen. Typisch für Panagia sind lebendige Wasserquellen und die imposante Kirche Maria Himmelfahrt, die als Wahrzeichen über den Dächern thront. Mittag- oder Abendessen werden in einer typischen Taverne eingenommen, wie beispielsweise im „Elena“, einer traditionell griechischen Taverne in Panagia.

Oder im Simi Restaurant, einem klassischen Restaurant im Limenas, erbaut oberhalb des alten Hafens. Es besteht seit 1952 und ist bekannt für seine hervorragenden Speisen: frischer Fisch, Meeresfrüchte, Fleischgerichte, erfrischende Salate und traditionelle Vorspeisen. Neben den typischen Inselspezialitäten wie gefüllten Weinblättern, Moussaka und kräftigem Bauernsalat mit würzigem Olivenöl werden als Hauptspeise gerne Oktopus vom Grill oder frisch gebratene Fische serviert. Dabei lösen nicht nur die Aromen Begeisterung aus – auch das Ambiente unter freiem Himmel, zwischen knorrigen Bäumen und mit Blick auf die funkelnden Lichter der Bucht, sorgt für ein authentisches Griechenlanderlebnis.

Genuss und Handwerk: Olivenöl und Honig

Zu den Verkaufsschlagern auf der Insel gehört der Honig. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Im Zentrum von Panagia liegt das Olivenölmuseum von Sotirelis – ein Familienbetrieb mit über hundertjähriger Geschichte. Seit 1915 produziert die Familie Sotirelis hochwertiges, natives Olivenöl, das ausschließlich mechanisch und aus handverlesenen Oliven gewonnen wird. Das Museum gibt faszinierende Einblicke in die historischen Techniken und Maschinen der Olivenverarbeitung und zeigt anschaulich, wie der Olivenbaum seit Jahrhunderten zum Symbol der Insel geworden ist. Besonders bekannt ist das „Evoo“, ein hochwertiges Olivenöl aus grünen Oliven, das jeweils von Mitte Oktober bis Mitte November produziert wird. Sein niedriger Säuregehalt von etwa 0,25 bis 0,45 und der ausgewogene, kräftige Geschmack machen das Öl auf dem Markt der Feinschmecker und Kenner beliebt. Im hauseigenen Shop werden auch naturreine Kosmetika, Oliven, Öle und auch Seifen verkauft.

Nicht weniger lohnend ist der Abstecher zur Imkerei Koutlis in Potamia, wo der Imker Dimitris Koutlis authentische Einblicke in die Produktion des begehrten Thassos-Honigs gibt – ein goldschimmerndes Naturprodukt, dessen Aroma vom reichen Pflanzenwuchs der Insel geprägt ist. Der auskunftsfreudige Gastgeber Dimitris Koutlis gewährt Einblicke in die Arbeit in seinem Betrieb und die Arbeit mit den Bienen. Bei einer Verkostung werden Gäste überrascht sein, wie vielfältig Honig schmecken kann – von herb bis intensiv süß. Nicht minder spannend ist der Besuch einer lokalen Olivenölmanufaktur: Hier erfährt man, wie aus den handverlesenen Oliven das goldgelbe, kaltgepresste Öl gewonnen wird, für das Thassos berühmt ist. Die Verkostung mit frischem Brot, Tomaten und Meersalz lässt den Unterschied zu industriellen Produkten sofort schmecken.

Abenteuer in der Bergwelt

Wunderbar wanderbar ist die Bergwelt am Ipsarion. – Foto: Karl-Heinz Goedeckemeyer / Mortimer Reisemagazin

Ein Tag auf Thassos ist nicht komplett ohne einen Abstecher in die wilde Bergwelt. Die Fahrt auf den 1.204 Meter hohen Ipsarion, den höchsten Gipfel der Insel, verlangt fahrerisches Geschick und einen geländegängigen Wagen. Die Serpentinen führen durch dichte Schwarzkiefernwälder und steile Hänge, immer begleitet von spektakulären Ausblicken aufs Meer und das grüne Inselinnere. Von den Aussichtspunkten bieten sich weite Blicke über das Meer und die sanften Hügel. Auffällig ist die abwechslungsreiche Vegetation: Während auf der Südseite lichte Wälder und Wiesen dominieren, bedecken dichte Kiefern- und Platanenwälder die feuchteren Nordhänge. Vom Gipfel aus bietet sich ein eindrucksvoller Rundblick über die gesamte Insel, das Thrakische Meer und bei klarer Sicht sogar bis zum Berg Athos. Wanderer erreichen den Gipfel meist über den Aufstieg vom Dorf Potamia, der rund vier Stunden dauert.

Kurz vor dem Gipfel öffnet sich der Blick auf Kastro, ein uraltes Steindorf, das wie aus der Zeit gefallen wirkt. Das spärlich besiedelte Dorf liegt hoch oben auf einem Hochplateau, etwa 470 Meter über dem Meeresspiegel. Heute leben nur noch wenige Einwohner im Dorf, doch es bleibt ein lebendiges Zeugnis der Geschichte Thassos’ und zieht Besucher wegen seines besonderen Flairs an. Kastro ist ideal für Besucher, die Ruhe und Authentizität suchen, da es abseits des Massentourismus liegt und von historischer Bedeutung ist. Besonders lebendig wird es jährlich am 18. Januar bei der Feier des Patronatsfests der Athanasios-Kapelle, wenn das Dorf durch das Fest belebt wird.

Magische Abende

Thassos
Zu den Landmarken auf Thassos gehört das Kloster Archagelou. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Wenn die Sonne über Thassos langsam hinter den Bergen versinkt, entfaltet die Insel einen unvergleichlichen eigenen Zauber. Die Erinnerungen an die Gastfreundschaft und die regionalen Köstlichkeiten verweben sich mit dem Glitzern des Wassers und den Klängen der Musik, die abends in den Hotels und Tavernen erklingen. Besonders das Sentido Thassos Imperial Resort hebt sich hervor: Nicht nur seine Lage direkt am Strand und die mediterrane Architektur machen den Aufenthalt besonders, auch Musiker laden regelmäßig Hotelgäste zum Tanz ein. Auch Hochzeiten und Feste beleben die Anlage.

Thassos heute: Insel-Geheimtipp

Während die Kykladen zunehmend von Massentourismus betroffen sind und neue Abgaben eingeführt haben, behauptet sich Thassos als Insel mit Charakter und Charme. Im Sommer 2025 konnte die Insel rund 1,5 Millionen Gäste begrüßen, insbesondere aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und neuerdings auch den USA. Die Nachfrage steigt, doch Thassos bleibt für Individualisten und Neugierige, die Ursprünglichkeit und Abwechslung suchen, ein lohnenswertes Ziel. Die Nähe von Naturschutz, Genuss und Kultur sorgt dafür, dass die Eindrücke lange nach der Rückfahrt auf das Festland nachwirken. Dabei wird die Neugier auf eine weitere Reise zu dieser griechischen Insel immer wieder neu entfacht.

Sich bequem betten

Hafenidylle in Limenas. – Foto: Karl-Heinz Goedeckemeyer / Mortimer Reisemagazin

Übernachtungstipps: Das Sentido Thassos Imperial Resort ist ein exklusives 4-Sterne-Hotel mit nur 50 Zimmern, gelegen nahe dem Dorf Skala Rachoni im nördlichen Teil der Insel Thassos, direkt am Sandstrand Pachis. Es besticht durch eine familiäre Atmosphäre, moderne mediterrane Gestaltung mit natürlichen Materialien und eine großzügige Poolanlage mit Meerblick. Zur Ausstattung gehören ein Buffetrestaurant mit griechischer Küche, eine Bar, ein Wellnessbereich, ein Fitnessstudio sowie ein Hallen- und Außenpool.

Die großflächige Hoterlanlage des Alexandrea Beach Resort befidndet sich auf der Südseite der Insel. Das Hotel ist ein 4-Sterne-Familienhotel mit direkter Strandlage zwischen den Orten Pefkari und Potos. Es besticht durch eine großzügige, von Palmen und Rosen umgebene Gartenanlage und bietet 230 Zimmer und Suiten, darunter auch Swim-up-Zimmer und Villen mit Privatpool. Das Hotel hat den Charakter eines Dorfes. Zur Hotelanlagelage gehören noch zwei Außenpools, zwei Bars, ein Mini-Markt, eine Taverne sowie das Hauptrestaurant Elia.

Thassos
Keramoti gehört zu den charmanten Flecken auf Thassos. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Die Recherche fand – ohne Einfluss auf die journalistische Ausarbeitung – auf Einladung / mit Unterstützung vom Griechischen Fremdenverkehrsamt statt.

Karl-Heinz Goedeckemeyer

lebt in Frankfurt am Main und ist seit 2023 für das Mortimer Reisemagazin als Autor tätig. Er verfasst Beiträge zu Destinationen, wo auch Restaurants und Hotels nicht zu kurz kommen.