
Finanz- und Immobiliengeschäfte verhalfen Statius von Münchhausen im 16. Jahrhundert zu beträchtlichem Wohlstand – genügend Taler, um repräsentative Bauten wie Schloss Bevern zu errichten. Noch bekannter als der Bauherr wurde aber sein Urenkel, der als „Lügenbaron“ bis heute legendär ist. Über 400 Jahre Geschichte werden bei einem Besuch des prächtigen Schlosses aus der sogenannten Weserrenaissance lebendig.

Das Weserrenaissance Schloss Bevern gilt als eines der schönsten Bauwerke dieser Epoche. Regelmäßig gibt es Führungen und wechselnde Ausstellungen, Kulturliebhaber kommen bei Konzerten auf ihre Kosten. Zwischendurch bleibt Zeit, sich in der Schlosswirtschaft im malerischen Innenhof zu stärken.
Sehenswert ist auch das Herrschaftshaus Burg Polle. Die Grafen von Everstein beherrschten über viele Jahrhunderte das Gebiet der Oberweser zwischen Hameln und Holzminden, Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Burg erstmals urkundlich erwähnt. Heute noch führt Graf Otto von Everstein in Begleitung durch die mittelalterlichen Gemäuer.
Gleich 60 der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Weserberglandes lassen sich im Miniaturformat zudem auf dem Mühlenplatz in Oberweser bestaunen.
Wer einfach nur Ruhe und Entspannung genießen möchte, schätzt den Naturpark Solling-Vogler ebenso wie aktive Wanderer oder Mountainbiker, die sich auf rund 760 Streckenkilometern austoben können. Ausgedehnte Wälder und Moore kennzeichnen das 550 Quadratkilometer große Areal ebenso wie Bergrücken, steile Hänge und tief eingeschnittene Täler. In den gemütlichen Zentren der Städte des Weserberglandes findet man reizvolle Einkehrmöglichkeiten.

Der „TreeRock“-Abenteuerpark im Hochsolling ist mit neun Schwierigkeitsstufen für Neulinge ebenso wie für Kletter-Profis eine Herausforderung. Von Anfang April bis Ende Oktober ist der Park an allen Wochenenden und Feiertagen sowie während der Ferien geöffnet. Direkt vis-à-vis finden junge Kletterer ihr Revier. Im Kinderkletterpark „MiniRock“ können Drei- bis Zehnjährige ihre Geschicklichkeit beweisen. Der faszinierende Ausblick auf die Weser-Region und seine weiten Wälder ist dabei stets inklusive.

Derweil steht das Hochmoor Mecklenbruch in der Solling-Vogler-Region seit über 75 Jahren unter Naturschutz und ist heute ein Rückzugsort für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Torfmoose sind in dem 63 Hektar großen ebenso anzutreffen wie der fleischfressende Sonnentau, die Moosbeere und der Moorfrosch mit seinem markanten Blauton.

Wer diese Vielfalt selbst erleben möchte, kann heute auf festen Holzstegen das Hochmoor sicheren und trockenen Fußes durchqueren. Der Rundweg von rund vier Kilometern Länge ist für Jung und Alt ein Erlebnis. Von April bis Oktober gibt es regelmäßig geführte Touren, mehr Informationen dazu bietet die Seite www.solling-vogler-region.de. (djd).
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Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.