Wichtige Tipps für Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen

Die Havarie der „Costa Concordia“ vor der italienischen Insel Giglio ist für die boomende Kreuzfahrtindustrie ein Schuss vor den Bug. Zumal die Schiffskatastrophe von gut 30 Menschen mit dem Leben bezahlt wurde. Gleichwohl bleibt die Reise auf einem Kreuzfahrtschiff weiterhin relativ sicher – vorausgesetzt, die Schiffe erfüllen gewisse Standards und sind entsprechend zertifiziert. Und so sollten potentielle Kreuzfahrer bei der Wahl ihres Schiffes unbedingt darauf achten, ob diesem mit einem Klassifizierungszertifikat nach SOLAS die Seetüchtigkeit und damit auch die Sicherheit der Passagiere bescheinigt wird. Dennoch zeigt das aktuelle Schiffsunglück im Mittelmeer, wie wichtig es ist, im Notfall gut informiert zu sein. Der ADAC hat daher die wichtigsten Verhaltenstipps zusammengestellt:

Gleich zu Beginn der Reise sollten Passagiere die Orientierungspläne und Beschilderung studieren und anhand dieser feststellen, wo man sich im Schiff befindet und welcher der schnellste Fluchtweg ist. Zur Sicherheit sollte der Fluchtweg zudem einmal abgegangen werden. Ferner sollten sich die Passagiere darüber informieren, wo sich Rettungsboote, Rettungsinseln und Evakuierungsrutschen befinden. Wichtig ist auch, sich mit der Handhabung der Rettungswesten vertraut zu machen und zu prüfen, ob kleinere Westen für Kinder vorhanden sind. Baby- oder übergroße Rettungswesten erhält man bei der Crew. Außerdem ist dringend dazu geraten, die jeweiligen Sicherheitshinweise zu lesen und zu beachten.

Bei einem Notfall ertönt das Alarmsignal: sieben kurze Töne und ein langer Ton. Dann gilt: Ruhe bewahren und den Anweisungen der Crew folgen. In einem solchen Fall gilt es, umgehend zu den Sammelstationen zu gehen. Dabei sollten keine Aufzüge benutzt und kein Gepäck mitgenommen werden. Wenn verrauchte Zonen des Schiffes passiert werden müssen, sollte man gebückt gehen oder auf dem Boden kriechen. Leuchtstreifen in Bodenhöhe zeigen den Fluchtweg an. In den Sammelstationen werden Rettungswesten verteilt. Die Crew führt die Passagiere von dort zu den Rettungsbooten, Rettungsinseln oder Evakuierungsrutschen. Wenn möglich, sollte unbedingt Kindern und anderen Passagieren geholfen werden.

Um höchstmögliche Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen zu gewährleisten, fordert der ADAC von den Reedereien, das Verantwortungsbewusstsein der Crew gegenüber den Passagieren zu schulen und regelmäßige Notfallübungen unter realen Bedingungen durchzuführen.  Außerdem sollte der Gebrauch der Rettungswesten live demonstriert werden. Technische Sicherheitseinrichtungen müssten regelmäßig gewartet werden. Zudem ist sicherzustellen, dass auch Menschen mit Behinderungen problemlos von Bord können. Die Reedereien sollten ferner  Sicherheitshinweise in mehreren Sprachen per Lautsprecher oder Video vor dem Ablegen aus dem Hafen übertragen und gedruckt zur Verfügung zu stellen – und Fluchtwege und Sicherheitseinrichtungen deutlich kennzeichnen.

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