Der Hotelcheck: Die Vila Vita Marburg

 Vila Vita
Nicht nur Wellnessjünger kommen in der Vila Vita Marburg auf ihre Kosten. – Foto: Philip Duckwitz / Mortimer Reisemagazin

Marburg ist eine Stadt, die Geschichte atmet und Bewegung liebt. Zwischen Fachwerkgassen, der imposanten Elisabethkirche und dem Schloss, das über der Altstadt thront, liegt ein Stück Hessen, das gleichermaßen Studierende wie Kulturinteressierte anzieht. Wanderwege führen in die bewaldeten Höhen des Lahnbergs, auf dem Fluss selbst gleiten Kanufahrer dahin, und wer mag, flaniert einfach durch die engen Straßen, vorbei an Cafés und Buchläden, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Inmitten dieses lebendigen, geschichtsträchtigen Raumes liegt – leicht unterhalb der Altstadt – ein Rückzugsort, der sich bewusst vom Trubel absetzt: die Vila Vita Marburg.

 Vila Vita
Ungewöhnlich ist der Eingang zur Vila Vita Marburg. – Foto: Philip Duckwitz / Mortimer Reisemagazin

Ich erreiche das Vila Vita in Marburg an einem klaren Morgen, die Lahn zieht träge durch das Tal, und über der Altstadt thront das Landgrafenschloss wie ein gemaltes Symbol der Stadtgeschichte. Unterhalb der Altstadt, nur wenige Gehminuten vom lebendigen Zentrum entfernt, liegt die weitläufige Anlage – ein Ensemble aus modernen Gebäuden, eingebettet in gepflegte Grünflächen und von einer wohltuenden Ruhe umgeben, die sofort ankommt. Schon beim Betreten der Lobby spüre ich, dass dieses Haus weniger ein klassisches Hotel als vielmehr ein Ort des Rückzugs ist – elegant, klar und mit jener dezenten Souveränität, die Luxus ohne Aufdringlichkeit vermittelt.

Suiten als Rückzugsräume

Eine Aufmerksamkeit des Hauses als Willkommensgruß. – Foto: Philip Duckwitz / Mortimer Reisemagazin

Die Suite, in denen ich mich für einige Tage einquartiere, überraschen durch ihre Großzügigkeit und individuelle Farbgestaltung. Die Suiten in diesem Haus sind mehr als Hotelzimmer – sie sind Rückzugsräume, die Charakter zeigen. Kein Raum gleicht dem anderen, jede Suite folgt einem eigenen Tonfall – mal in warmen Erdtönen, mal in kühlem Grau-Blau, mal in hellen, fast nordisch anmutenden Nuancen. Das Design ist durchdacht, mit hochwertigen Materialien, weichen Stoffen und einer zurückhaltenden, aber spürbaren Handschrift von Stilbewusstsein.

Vila Vita
Die Publikumsbereiche der Vila Vita versprühen Wohlfühlcharakter. – Foto: Philip Duckwitz / Mortimer Reisemagazin

Die Räumlichkeiten öffnen sich mit bodentiefen Fenstern zum Grün, Balkone und Terrassen lassen Luft und Licht in Hülle und Fülle herein. Ich merke: Hier ist nichts dem Zufall überlassen, alles wirkt ruhig, ausgewogen, unaufgeregt luxuriös. Hier lässt sich verweilen – auf dem Balkon mit Blick ins Grüne, bei einem Kaffee am großen Schreibtisch oder in der tiefen Badewanne, die den Begriff „Wellness im Zimmer“ neu definiert.

Den Alltag einfach ausblenden

Vila Vita
Im Wellnessbereiche warten eine Vielzahl an Anwendungen auf Erholungssuchende. – Foto: Philip Duckwitz / Mortimer Reisemagazin

Wer Erholung sucht, findet sie im Wellness-Bereich, der fast schon ein Refugium für sich ist. Der Spa-Bereich des Hauses ist ein Refugium für Körper und Geist. Großzügig dimensioniert, ruhig geführt und mit einer Auswahl an Anwendungen, die den Alltag vollständig ausblendet. Zwischen Dampfbad, Sauna, Pool und Ruheraum entsteht jene Art von Stille, die selten geworden ist – eine, die nicht leer, sondern wohltuend gefüllt ist. Ich nehme mir Zeit, schwimme ein paar Bahnen, lasse die Gedanken treiben und fühle mich, als würde Marburg für einen Moment ganz weit draußen liegen.

Im MIZU wird Kulinarik zelebriert. – Foto: Philip Duckwitz / Mortimer Reisemagazin

Kulinarisch schlägt das Vila Vita gleich mehrere Kapitel auf. Am Abend zieht es mich ins MIZU, das japanisch-koreanische Fusion-Restaurant des Hauses. Hier wird Asien nicht nachgespielt, sondern zelebriert – mit messerscharfer Präzision, feinem Gespür für Texturen und einem Service, der aufmerksam ist, ohne zu stören. Sushi, Kimchi, Bulgogi, feine Saucenreduktionen – alles fließt ineinander zu einer asiatisch-kulinarischen Erlebniswelt, die auf anspruchsvolle Weise überrascht.

Marburger Charme

Im MIZU sind die Speisen auch optisch ein Genuss. – Foto: Philip Duckwitz / Mortimer Reisemagazin

Wer das Urbane verlassen möchte, findet im nur wenige Kilometer entfernten Ortsteil Dagobertshausen das Waldschlösschen, das zum gleichen Ensemble gehört. In dem liebevoll restaurierten Landgasthaus wird bodenständige Küche auf hohem Niveau serviert: regionale Produkte, ehrliche Zubereitung, begleitet von einer Weinkarte, die auch Kenner zufriedenstellt. Zwischen Fachwerk und alten Bäumen schmeckt Marburg hier ganz handfest – und das ist gut so.

Die Universitätsstadt Marburg besticht mit zahlreichen attraktiven Ecken. – Foto: Philip Duckwitz / Mortimer Reisemagazin

Nach einigen Tagen im Vila Vita bleibt das Gefühl, wirklich angekommen zu sein – nicht nur räumlich, sondern innerlich. Dieses Haus versteht es, Entspannung spürbar zu machen, ohne den Gast zu belehren.

Informationen: www.vilavitamarburg.de

Bewertung des Mortimer Reisemagazins

An gemütlichen Sitzecken mangelt es nicht. – Foto: Philip Duckwitz / Mortimer Reisemagazin

In jeder Kategorie werden maximal fünf Sterne vergeben:

  • Lage ****
  • Ausstattung ****
  • Sauberkeit ****
  • Essen & Trinken ****
  • Service ****
  • Wellness ****
Im Abendlicht wirkt der Eingangsbereich überaus stimmungsvoll. – Foto: Philip Duckwitz / Mortimer Reisemagazin

Fazit: Das Vila Vita  bietet Luxus, der leise spricht, und Erholung, die lange nachhallt. Ein Ort, der zeigt, dass Wohlfühlen keine Geste, sondern eine Haltung ist …

Philip Duckwitz

Philip Duckwitz

unternahm 2007 seine erste Pressereise nach Guatemala. Damals ahnte er nicht, dass er seitdem mehr als 90 Länder besuchen würde. Der Germanist und Politologe ist als Weltenbummler bis heute stets auf der Suche nach unbekannten Regionen, interessanten Menschen und ungewöhnlichen Stories.