Bergbaumuseum Arigna: Liveshow im Schacht

In Arigna lässt sich im m wahrsten Sinne des Wortes tief in die irische Bergbaugeschichte abtauchen.

Gerade einmal zwei Jahrzehnte sind vergangen seit der letzte Bergmann vor dem Bild des Herzen Jesus auf seinem simplen Altar am Grubeneingang stand, sich bekreuzigte und in die Dunkelheit der Arigna Grube wanderte zu einem Tag zermürbender Arbeit. Arignas Kohlenschächte waren ein Teil der Landschaft, der Gemeinde und derer, die an den „Eisenbergen“ in der irischen Grafschaft Roscommon lebten. Die Pfade, die der Wind durch Torf und Heide schnitt, sind als „Bergmanns Wege“ zur Arbeit am Flöz bekannt.

Bis ins 18. Jahrhundert geht die Geschichte des Bergbaus in Roscommon zurück.

Die ersten Bergwerke in der Gegend waren im 18. Jahrhundert eröffnet worden und hatten seit dieser Zeit Arbeitsplätze gestellt, die die Gemeinde durch die schweren Jahre der großen irischen Hungersnot, der Great Famine, brachten. Nach der Schließung der Grube im Jahr 1990 hatten die Gemeindemitglieder eine gute Idee. Ab dem Jahr 2003 wurden die früheren Bergmänner zu Bergführern einer anderen Art. Sie brachten Schulklassen, Besucher und Touristen in die Tiefe des Berges. Heute ist daraus eine 45-minütige Untertagetour geworden, in der mit Geräuschen und Lichteffekten nahezu echtes Bergbauerlebnis vermittelt wird.

Ehemalige Bergleute geben in Arigna einen Einblick in die schwere Arbeit unter Tage. – Fotos Tourism Ireland

Von komplizierten technischen Details der Abbaumethoden bis zur Frage wie die Mittagsbrote sauber gehalten wurden, können die Söhne der vormaligen Bergarbeiter und einige Veteranen nun berichten und authentische Geschichten aus dem Bergmannsleben erzählen. Über 300.000 Besucher und das Lob vieler Reiseschriftsteller machten den originalen Museumsspaziergang in den Berg in Arigna zu einem Geheimtipp. Darüber hinaus hat die Grafschaft Roscommon naturbelassene Wanderpfade und jede Menge stille unverbrauchte Natur zu bieten – und das herzliche Willkommen der ehemaligen Bergbaufamilien sowieso.

Der Buchtipp für Irland-Liebhaber

Viel umfangreicher und geballter findet sich wohl kaum (Reise-) Wissen über die Grüne Insel als in Inselspuren – Entdeckungstouren durch Irland und Nordirland von Mortimer Reisemagazin Redakteur Karsten-Thilo Raab: „Ein Fremder ist ein Freund, dem man bisher noch nicht begegnet ist“, lehrt der irische Volksmund. Tatsächlich ist dies kein bloßes Lippenbekenntnis. Wer über die Grüne Insel reist, wer durch die herrlichen Nationalparks, durch die ausgedehnten Moorlandschaften wandert, wer auf den Spuren der Kelten versucht, das reiche kulturelle Erbe der Insel, das von weit mehr als 9.000 Jahren der Besiedlung zeugt, kennen zu lernen oder einfach bei einem Pint in einem der urgemütlichen Pubs Entspannung sucht, wird schnell feststellen, dass dies keine leeren Worte sind. Im Gegenteil, die Iren sind für ihre Aufgeschlossenheit und ihre Kontaktfreudigkeit bekannt.

Die dünn besiedelte Insel im Westen Europas hat aber noch andere Pfunde, mit denen sie wuchern kann: eine schier nie enden wollende Zahl an Mythen und Legenden. Hinzu kommen ebenso abwechslungsreiche wie grandiose Landschaften, die in mehr als 40 verschiedene Schattierungen von Grün getaucht sind, und ein Klima, das ganz wesentlich von den Ausläufern des warmen Golfstroms geprägt wird. Die zahlreichen Berge, Heidelandschaften, Seen, Flüsse, einsame Buchten und wildromantischen Küstenabschnitte sind ein Paradies für Naturliebhaber. Wanderer, Radfahrer und Reiter kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Freizeitkapitäne, Angler und Wassersportler. Daneben bieten pulsierende Metropolen und Städte wie Dublin, Belfast, Galway, Londonderry und Cork, aber auch verträumte Orte und Örtchen wie Kilkenny, Kinsale oder Dingle einen stimmungsvollen, nicht minder faszinierenden Kontrast. Und überall heißt es: „Ceád Míle Fáilte“ – Tausend Mal willkommen!

Erhältlich istder 388 Seiten starke Reiseführer  Inselspuren – Entdeckungstouren durch Irland und Nordirland (ISBN 978-3-939408-90-1) von Karsten-Thilo Raab für 19,99 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag.

Mortimer

Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.