
Eine Wanderung durch die Berge ist für viele untrennbar mit einer Jause auf einer urigen Hütte verbunden. In Reith im Alpbachtal gibt es eine Rundwanderung, die genau auf diesen Genuss hin ausgerichtet ist: Sie führt zu Käse, Speck und frischem Bauernbrot und gleichzeitig zu den Menschen, die diese Produkte herstellen. Die Schmankerl-Tour ist eines von vielen kulinarischen Highlights im Alpbachtal – genau wie das Schaubacken der Prügeltorte oder die Genussgondel. Sie alle zeigen auf genussvolle Weise, wie Tirol schmeckt.
Schmankerl-Tour durchs Alpbachtal

Für gewöhnlich wartet eine Jause am Ende der Wanderung auf einer Hütte, als Belohnung nach dem steilen Anstieg. In Reith im Alpbachtal geht das auch anders: Seit letztem Sommer wird immer freitags die geführte Schmankerl-Tour von Brotzeit zu Brotzeit angeboten. Begleitet wird sie von Geschichten der regionalen Produzenten, die von der Herstellung von Heumilchkäse, regionalem Speck und frischem Bauernbrot berichten. Die Schmankerl-Tour geht über knapp sechs Kilometer (Dauer drei bis vier Stunden) zu verschiedenen kulinarischen Stationen und in geheime Ecken des Alpbachtals. Start und Ziel ist das Dorfzentrum von Reith. Die Tour ist leicht begehbar und familienfreundlich. Übernachtungsgäste erhalten die Alpbachtal Card automatisch, damit kostet die Tour nur zehn Euro für Erwachsene.
Köstliche Stationen beim Käsemeister & Co.

Die erste Station der Tour führt zur Alpbachtaler Heumilchkäserei. Hier arbeitet Käsemeister Hubert Rendl mit Hingabe an der Reifung seines Alpbachtaler Heumilchkäse. Natur pur, wie der Käsemeister verrät. „Die Kühe bekommen, was auf der Alm wächst. Mehr braucht’s nicht“, sagt Rendl. Besucher dürfen nicht nur kosten, sondern erfahren, wie aus Gras, Geduld und Handarbeit ein echtes Tiroler Produkt entsteht.

Gestärkt geht es weiter zur Metzgerei Wimpissinger, die seit über 60 Jahren auf die traditionelle und handwerkliche Herstellung der Produkte setzt. Zu den Spezialitäten gehören Speck, Würste und Schinken. Am Oberhaslachhof erwartet Bäuerin Katharina Hechenberger ihre Gäste mit frischer Butter, knusprigem Bauernbrot und Apfelsaft. Der Hof liegt auf einer Anhöhe, eingebettet in Wiesen und Wald. Hier geht es nicht um Masse, sondern um das, was Tirol ausmacht. „Die Leute sollen schmecken, wie wir hier leben“, sagt Hechenberger.
Genussgondel und Prügeltorten

Die Schmankerl-Tour ist nicht das einzige kulinarische Vergnügen, das Wanderer im Alpbachtal erwartet. Auf Hütten, an denen der Hinweis „Hier gibt’s die Alpbachtal Hüttenjause“ steht, werden auf einem traditionellen Holzbrett regionale Spezialitäten wie der erwähnte Alpbachtaler Heumilchkäse, der hausgemachte Speck, frisches Bauernbrot und ein Schnaps aus heimischer Brennerei serviert. Wer mindestens drei der teilnehmenden Jausenstationen besucht und sich jeweils einen Stempel abholt, erhält ein originales Jausenbrett als Erinnerung beim Tourismusverband.

Ein besonderes Frühstück genießt man in der Genussgondel am Wiedersberger Horn: Während der Gondelfahrt bekommen die Teilnehmer regionale Köstlichkeiten aufgetischt – inklusive Ausblick auf die Berge. Wer mehr über die Dinge wissen will, die auf seinen Teller kommen, nimmt am besten an der Kräuterführung „Von Kraut zu Kraut“ mit Kräuterexpertin Gertrude Messner teil. Sie führt auf eine spannende Entdeckungsreise durch Wiesen und Wälder, stellt heimische Wildkräuter vor und hilft dabei, eigene Heilsalben anzurühren oder Teemischungen herzustellen.

Süßere Einblicke gewährt das Schaubacken der echten Tiroler Prügeltorte: Beim Besuch der Prügeltorten-Manufaktur in Kramsach erlebt man, wie sie über offenem Feuer gebacken wird – ganz so, wie es früher üblich war. Konditormeisterin Janette Klausner und ihr Team zeigen das Handwerk in mehreren Backstufen und lassen hinter verkosten. Weitere Informationen unter www.alpbachtal.at.
Buchtipp für Genussmenschen
Realität ist der Zustand, der aus Mangel an Alkohol entsteht, lehrt eine irische Trinkweisheit. Frei übersetzt bedeutet dies wohl, dass das Leben – nüchtern betrachtet – nur besoffen zu ertragen sei. Aber wir wollen die Vorliebe zum Alkohol nicht bewerten. Das muss ein jeder mit sich und seiner Leber alleine ausmachen. Gleichwohl kommt es immer wieder vor, dass der eine oder andere mal einen über den Durst trinkt. Dies bleibt zumeist ohne Folgen. Sieht man einmal von der Tatsache ab, dass sich so mancher in solchen Fällen den zuvor konsumierten Alkohol noch einmal durch den Kopf gehen lässt und dass das Bett mit einem Karussell zu fahren scheint.
Die Trinkgewohnheiten und -vorlieben vieler Zeitgenossen flossen dann auch in die augenzwinkernde Hommage an alle, die durchaus dem Alkohol nicht völlig abgeschworen haben, ein. So oder so dürfte bei den Geschichten rund um Bier, Wein, Champagner und andere hochgeistige Getränke, die Mortimer-Reisemagazin-Redakteur Karsten-Thilo Raab in seinem neuen Buch unter dem Titel Ich trinke, dann kannst du fahren zusammengetragen hat, kein Auge trocken bleiben.
So erfährt nicht nur der trinkfreudige Leser wie lange die Menschen rund um den Erdball für ein Glas Bier arbeiten müssen, wie viel Bier in den Schnäuzer dieser Welt hängen bleibt und wieso Wein sowohl die Intelligenz fördern können soll als auch vor intensiver Sonneneinstrahlung schützt. Daneben geht es beispielsweise um Kuriositäten wie Bier aus Käse oder Bier für Hunde oder um die Frage, warum auf Kreuzfahrten der Alkoholkonsum deutlich ansteigt.
Erhältlich ist Ich trinke, dann kannst du fahren (ISBN 978-3-7115-2765-3) von Karsten-Thilo Raab ab für 18 Euro im Buchhandel.
 
    Mortimer
Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.
 
 
		 
		 
		